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Schulprobleme

Neun Wochen Urlaub!

  • Montag, 27. September 2010 @ 11:42
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, AHS Lehrer, der für die "KPÖ und ihr Kaktusteam" für die Donaustädter Bezirksvertretung am dritten Listenplatz kandidiert

Wer wünschte sie den Schüler/inne/n nicht? Und wenn man die sonstigen Ferien dazu addiert, dann kommt man sogar auf 14 Wochen. Vierzehn! Bleiben also 38 Wochen für Arbeit. Verdienen die Lehrer/innen dieses extreme Privileg? Das würde ich glatt verneinen! Lehrer/innen/gewerkschafter rechnen da anders. Sie gehen von einem/einer normalen Arbeitnehmer/in mit fünf Wochen Urlaub aus und kommen bei diesem/dieser auf etwa 1900 Stunden Arbeit pro Jahr. Für die gleiche Stundenanzahl müsste ein/e Lehrer/in im Schnitt 50 Stunden in jeder der nur 38 Arbeitswochen erbringen. Diese Art zu rechnen – einem/einer Saisonarbeiter/in gleich – ist nicht unfair. Die Frage ist bloß, ob sie dieses Pensum erfüllen? Auch da bin ich eher skeptisch.

Ganztagsschule und Nachmittags“betreuung“!

  • Sonntag, 20. Juni 2010 @ 12:09
Briefe eines Lehrers - von Karl Gugler

Es ist ja schon eine tolle Idee, die Infrastruktur eines Schulgebäudes nicht nur für Unterricht, sondern auch für Freizeitgestaltung benützen zu dürfen. Und dabei müsste es nicht immer nur ums Fußballspielen gehen. So ein Haus könnte noch viel mehr anbieten als Ping-Pong-Tische, Wutzler und die obligate Kinderbuch- und Brettspielesammlung.

Wien will’s wissen?

  • Donnerstag, 25. März 2010 @ 08:33
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler

„Kinder sollen in Wien die besten Bedingungen vorfinden. Sie sollen in ihrer sozialen und schulischen Entwicklung unterstützt werden.“

Das ist ein Zitat aus den vielen Werbeseiten der Presse, die zur Teilnahme an der Volksbefra-gung animieren sollten. Die Stadt Wien hat das bestellt und auch bezahlt (also wir alle), ob-wohl es als Wahl-Slogan der SPÖ unschwer erkennbar ist. Das schont das Wahlbudget der Wiener SPÖ.

Das sind schöne Worte da oben. Wer wollte das denn nicht, dass Kinder beste Bedingungen vorfinden? Eine „no na ned Frage“ also. Irgendwie müssen das viele Wiener/innen auch so verstanden haben, sonst wäre die Beteiligung an der „Volksbefragung“ wohl etwas höher ausgefallen.

Französisch erlernen? In der Schule?

  • Sonntag, 13. Dezember 2009 @ 08:00
Briefe eines Lehrers
Von Karl Gugler, AHS-Lehrer

Der/Die geneigte Leser/in wird wohl erstaunt sein. Was sollen die Fragezeichen in dieser Überschrift? Fremdsprachen lernt man in der Schule, na klar! Englisch, Französisch, ...! Ein erstes Hoppala könnte einem da eigentlich schon auffallen: Französisch?

Warum nicht Tschechisch, Ungarisch, Slowenisch, Italienisch? Warum nicht die Sprache eines Nachbarlandes? Ja, weil es auf der Welt mehr Gegenden gibt, in denen Französisch gesprochen wird, so wird man belehrt. Aha!

Durchgefallen, Frau Ministerin!

  • Freitag, 23. Oktober 2009 @ 07:04
Briefe eines Lehrers
Von Karl Gugler, AHS-Lehrer

Haben Sie auch schon etwas aufgeschnappt und von der aktuellen Diskussion ums Durchfallen und Klasse wiederholen gehört? Genau passend zum Zeitraum, in welchem die Wiederholungsprüfungen liefen, meldeten sich die Frau Ministerin und andere „Bildungsexperten“ zu Wort. Ein ganzes Jahr zu verlieren, nur weil man einen oder zwei Fünfer im Jahreszeugnis hatte, das sei doch rückständig und altmodisch, stellt erstere fest – kinderfreundlich, wie sie nun einmal ist. Und der Bildungsexperte aller Bildungsexperten rechnet dienstbeflissen und mediengeil vor, was dieses Durchfallsystem uns allen kostet – an Lehrer/innen/gehältern natürlich. Dass die das nicht verdienen, was sie verdienen, gilt ja schon seit geraumer Zeit als ausgemacht. Und diese pauschale und oberflächliche Vorverurteilung will gepflegt werden in einer Zeit, in der eine Neuordnung des Lehrer/innen/dienstrechtes und der –entlohnung ansteht.

Wir zahlen ja für eure Krise!

  • Mittwoch, 20. Mai 2009 @ 05:23
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, Lehrer an der AHS-Theodor Kramerstraße

Und wieder einmal wurde uns vorgeführt, wie man erfolgreich Löhne senkt! Wer hätte das in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gedacht, dass das so einfach geht?

Man nehme dazu das Wort Reform. Landläufig versteht man darunter so etwas wie Neuordnung und Aktualisierung – und schon begeht man einen massiven Fehler: man denkt ans Positive, ans Verbessernde. Die Kapitalisten und ihre Büttel, die Politiker, denken da anders: sie denken ans Billigere. So haben sie es ja auch an ihren Wirtschaftsuniversitäten gelernt. Wenn du eine Produktionskette am Laufen hast und Profite scheffelst, dann lege deine Hände nicht in den Schoß, sondern senke deine Kosten für Material und Löhne, kontrolliere, ob dein Absatz gleich bleibt – und schon hast du noch mehr Profit. Da freuen sich die Büttel dann und nennen es „gesunde Wirtschaft“. Neuerdings sei da etwas Sand ins Getriebe geraten. Schwarze Schafe hätten sich eingeschlichen. Die seien zu gierig gewesen, verdienten gar nicht, was sie verdienen, seien eine Plage (Heuschrecken!) und neuerdings sogar kriminell (Bankster!). Und damit „wir“ und „unsere Wirtschaft“ nicht den Bach runtergehen, müssten wir jetzt solidarisch sein.

Neue Wiener Mittelschule – das pädagogische Paradies an der AHS Theodor Kramer Str.!

  • Mittwoch, 25. Februar 2009 @ 08:16
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, Lehrer an der AHS-Theodor Kramerstraße

Das Bezirksjournal, aber auch andere Zeitungen, vermelden den erfolgreichen Start der Neuen Wiener Mittelschule (NWMS) mit Beginn des kommenden Schuljahres. Zwanzig Standorte hätten sich wienweit dafür entschieden. Sieht man sich die dazu gehörende Liste näher an, dann fällt auf, dass gerade einmal fünf (von achtzig) Unterstufen von Gymnasien dabei sind. Dass auch der Contiweg schon mitgezählt wird, obwohl das Schulhaus nicht einmal noch steht, stimmt nachdenklich. Dass die anderen fünf, so auch die AHS Theodor Kramer Str., zugestimmt haben, liegt aber eher nicht im Glauben ans Paradies, als vielmehr am Wissen, dass ein Mehr an Ressourcen kleinere Lerngruppen und anderes ermöglicht und die amtlich in einer Lehrer/innen/konferenz erfolgte Verlautbarung, dass man die auch verlieren kann.

Sie reden ziemlich viel Unsinn, Herr Bezirksrat!

  • Donnerstag, 4. Dezember 2008 @ 20:08
Brief eines Lehrers
von Karl Gugler, AHS Theodor Kramerstraße

Ich muss Ihnen doch recht heftig widersprechen, Herr BR Mag. Sepp Albel. Was Sie da unlängst veröffentlicht haben über die paradiesischen Zustände in den Schulen der Donaustadt, riecht eher nach Karrierestreben des Autors, als nach gründlicher Recherche des Ist-Zustandes. Ich möchte also – nach 23 Jahren Dienst an Donaustädter Schulen – Ihre Lobhudelei mit Fakten unterfüttern, die etwas näher an der Wahrheit liegen.

Also doch: Computer aufzeichnen und ausschneiden!

  • Freitag, 5. September 2008 @ 05:40
Brief eines Lehrers
von Karl Gugler (im Bild rechts, kandidiert zur NR-Wahl auf der Regionalliste der KPÖ für die Donaustadt und Floridsdorf an zweiter Stelle)

Was ich im letzten Kaktus schon vorhergesehen habe, ist auch prompt eingetreten. Die vier Computersäle sind an der AHS Theodor Kramer Str. tatsächlich errichtet worden. Von passendem Mobiliar und erforderlichen PCs fand sich aber - sieben Tage vor Schulbeginn - keine Spur.

Jener Kollege, dem wir die Netzwerkadministration übertragen haben, hat durch seine fast ständige Anwesenheit während der Ferien und seine Hartnäckigkeit - er stammt aus der Steiermark und ist demnach ausreichend zäh - durchgesetzt, dass sogar ein Serverraum baulich eingerichtet wurde. Dass er auch die erforderliche Hardware bekommen werde, dass er darum trickreich verhandelt habe, sagt er. Er glaubt daran, weil er - wie so viele Lehrer/innen - den Schüler/innen Qualität bieten will. Und er schleppt jetzt schon Kiste für Kiste in den Keller und seine zwei Söhne helfen dabei mit, gratis versteht sich.

Nein, Frau (Stadtschulrats-) Präsidentin, so nicht, bitte!

  • Donnerstag, 12. Juni 2008 @ 04:27
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, AHS Theodor Kramerstraße

Ich war wohl etwas zu euphorisch, Frau Präsidentin, als ich Ihnen in meinem letzten "Brief eines Lehrers" meinen Dank ausgesprochen habe. Ich nehme ihn vollinhaltlich zurück! Ich stimme Ihnen immer noch zu, wenn Sie die Neue Wiener Mittelschule realisieren und die Zahl der verfügbaren (AHS-)Schulplätze für Donaustädter Kinder innerhalb des Wohnbezirkes erhöhen wollen. Und wir tun auch etwas dafür! Wir nehmen gerne 60 zusätzliche ErstklasslerInnen auf, obwohl das Produkt aus 2 mal 25 doch eigentlich 50 ist. Das Schulhaus, obwohl für 32 Klassen gebaut, wird die 39 Klassen schon irgendwie verkraften. Na ja, das Haus sicherlich, aber wir, die SchülerInnen und LehrerInnen? Wir werden also die Zahl der ErstklasslerInnen um 40 Prozent erhöhen - und was tun Sie?

Sie erhöhen nicht unser laufendes Budget, so wie das jedem nichtsahnenden Menschen auf der Straße einleuchten würde, nein, Sie kürzen es! Und gleich um ganze 15 Prozent!

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin!

  • Dienstag, 8. April 2008 @ 07:01
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, AHS Theodor Kramerstraße

Aufrichtig! Ich habe mich wirklich gefreut über Ihre Entscheidung, dass jede/r Schüler/in der Donaustadt, der/die einen AHS-Platz braucht, den jetzt auch innerhalb des Wohnbezirkes erhalten wird. Diese Kosten werden jetzt nicht mehr gescheut. Vielleicht hat das auch ein bisschen mit dem Wiener Wahltermin in 2 Jahren zu tun. Das aber relativiert das Faktum nicht. Danke!

Voll werden sie sein - unsere zusätzlichen ersten Klassen in der AHS Theodor Kramer Straße. Übervoll schon wird unser Haus sein. Statt 32 - dem Hauskonzept entsprechenden - Klassen werden jetzt schon 37 geführt; nächstes Schuljahr werden es 39 sein, danach 41! Und NACH den Wahlen?

Ansichten eines Schülers zum Thema Gesamtschule

  • Freitag, 21. Dezember 2007 @ 06:30
Georg Sutterlüty, ein ehemaliger Gymnasiallehrer in Wien und Bregenz, derzeit freier Journalist und Historiker, beschrieb die Schule folgendermaßen:

In der Schule herrscht das Enge, das Kleinkarierte Schule versinnbildlicht für mich daher die ständige Herausforderung der bestmöglichen Organisation des Nichtwollens."

Ich finde, dass Sutterlüty mit dieser Aussage über die Schule, zumindest in Österreich, die Realität recht gut getroffen hat.

Stadtgespräch zum Thema: Gesamtschule

  • Donnerstag, 6. Dezember 2007 @ 06:30
Der Kaktus schreibt, worüber leider nicht berichtet wurde!

Kurier und "Wien heute" haben am Dienstag, 27.11.07 zu einem "Stadtgespräch im Wiener Stadtschulrat" geladen. "Gemeinsame Schule der 10 bis 14 jährigen, was spricht dafür, was dagegen?" Ein brandheißes Thema, wovon nicht nur der Streit zwischen ÖVP und SPÖ zeugt.

Aus unserem Bezirk diskutierte am Podium Direktor Erwin Greiner, Schulleiter der AHS Theodor Kramerstraße.(im Bild rechts) Er steht zu "seinem" Schulversuch, er weiß jedenfalls wovon er spricht. Dabei vermied er es, seine Schule ohne Fehler und Schwächen als schulisches Ideal darzustellen. Nicht nur weil so etwas auch unglaubwürdig wäre, hierzu wäre eine grundlegendere Umgestaltung des Bildungswesens vonnöten.

Nachzipf

  • Donnerstag, 11. Oktober 2007 @ 16:03
Brief eines Lehrers - von Karl Gugler, AHS-Lehrer

Vielleicht war heuer auch Ihr Kind bei jener Gruppe von Schüler/innen, die es im vorigen Schuljahr nicht mehr geschafft hat, alle Beurteilungen wenigstens auf einen Vierer hinzukriegen.

Das bedeutete dann im günstigeren Fall:

Wiederholungsprüfung/en warten im Herbst. Und das vergällt die Sommerferien dann gründlich - wenigstens aber den August.

Die Zahl 25 und der Donaustädter AHS-Platzmangel

  • Sonntag, 20. Mai 2007 @ 06:15
Briefe eines Lehrers - von Karl Gugler (AHS-Lehrer)

Da hat sich doch die SPÖVP-Regierung zu einer Senkung des Limits der Kinderzahl in einer Klasse durchgerungen und keiner sagt dazu, dass durch die Sparpakete der letzten Jahre bei weitem mehr eingespart wurde, als diese "Verbesserung" nun kostet. Zuerst also unter dem Vorwand der Budgetsanierung unnötige Kosten senken, dann ein bisschen dem Unmut, der dabei entstand, nachgeben: so geht kapitalistische Politik auch im Bildungsbereich.

Dass man den Zugang zu den schönen Jobs mit den höheren Einkommen nur über den langen Bildungsweg (AHS + Hochschule) für seine Kinder erhält, wissen auch die Donaustädter Eltern. Die Nachfrage nach AHS-Plätzen im Bezirk steigt. Allerdings: "Nicht vor 2008", liest man, dass die AHS Contiweg kommen soll - und das heißt: Betriebsaufnahme nicht vor 2010!

Betroffenheit

  • Donnerstag, 7. Dezember 2006 @ 21:26
von Karl Gugler, AHS-Lehrer

Das Schuljahr schreitet voran, das Semesterende naht und der Elternsprechtag ist lange vorbei. Vielleicht waren auch Sie, geschätzte/r Leser/in, zu einer derartigen Veranstaltung (ein)geladen worden.Sagen wir, Ihr Kind sei gerade 13, 14 oder 15 Jahre alt. Die Zeit davor mit ihm war irgendwie freier von Sorgen. Ihr Knirps brachte brauchbare Noten mit nach Hause und Sie freuten sich mit ihm darüber. Aber jetzt ist plötzlich alles anders.

"Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir!"

  • Donnerstag, 31. August 2006 @ 21:10
von Karl Gugler-AHS-Lehrer

Da war einmal ein kleiner Bub. Das Dorf, in dem er aufwuchs, lag auf der Kuppe eines Hügels, Die Volksschule, in die er ging, stand auf dem Platz davor, keine 50 Meter neben dem Gotteshaus. Aber so ernst musste man das nicht nehmen.

Chancengleichheit

  • Dienstag, 13. Juni 2006 @ 19:30
Schulprobleme Kennen Sie den? Es standen einmal ein Esel, eine Biene und ein Schimpanse vor einem großen Baum. Vor ihnen warf sich ein Lehrer mit dem unbeteiligten Gesichtsausdruck eines Schiedsrichters in Position und sagte: "Um der Gerechtigkeit der Auslese willen, ist die Prüfungsaufgabe für euch drei die gleiche! Sie lautet: klettere auf den Baum!"

Die meisten von Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, werden jetzt vermutlich schmunzeln, zumindest diejenigen, deren Kinder ein positives Jahreszeugnis zustande gebracht haben. Den anderen ist das Lächeln vergangen.

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