Mietzinserhöhung - Eine Tragikkomödie? Ein Lustspiel?- Was kommt am Ende heraus?
- Sonntag, 27. Juli 2008 @ 17:29
Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt
So betrachtet die KPÖ Donaustadt und ihr Kaktusteam die Ankündigung der SPÖ, dass man bei "Wiener Wohnen" die ab Herbst mögliche Erhöhung der Mieten nicht vornehmen sondern zumindest bis Jahresende aufschieben würde.
Damit ist einem sehr geringen Teil unserer Forderung (siehe unseren Artikel "Der Mietzinsspirale ein Ende bereiten!" vom 21.Juli 2008 ) Rechnung getragen.
Auf starkes Echo ist unser Artikel über die Bebauung zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und dem Hausgrundweg in der Nähe der Feuerwehr gestoßen. Am 24. Juli hat nun eine Mieterversammlung stattgefunden, an der für den Kaktus auch Johann Höllisch Bezirkssprecher der KPÖ und Dr. Walther Leeb, (ein von ihm verfasster Leserbrief an die Gratis-U-Bahnzeitung "Heute"- hier klicken!) sowie ein Vorstandsmitglied der Siedlungs-Union und deren Rechtsanwalt eingeladen wurden und teilgenommen haben. Die Empörung der zahlreich erschienen MieterInnen ist groß gewesen.
Viele haben zum Ausdruck gebracht, dass sie die Wohnung nicht genommen hätten, wäre Ihnen nicht seitens der Siedlungs-Union wiederholt versprochen worden, der Nachbarbau würde mit Sicherheit nicht höher sein als die Häuser der Siedlungs-Union.
"Mieten werden Wahlschlager" titelt die Tageszeitung "Österreich" heute in ihrem innenpolitischen Teil. SPÖChef Faymann wolle nun gemeinsam mit der ÖVP die Notbremse beim Mietpreis ziehen.
"Wem mit einem Mietenstopp ernst ist, der darf sich nicht auf eine billige Wahlkampf-PR-Aktion beschränken" hält Mirko Messner Spitzenkandidat der KPÖ zu den bevorstehenden Nationalratswahlen fest. Spät aber doch scheine nun Herr Faymann, immerhin viele Jahre selbst Wohnbaustadtrat in Wien, den sozialen Sprengstoff doch noch wahrzunehmen.
Die KPÖ Donaustadt hat sich erst vor geraumer Zeit mit Vorschlägen zur Durchbrechung der Mietzinsspirale an die SPÖWohnungssprecherin im Nationalrat und Donaustädter Bezirksvorsitzende der SPÖ, Frau Mag Ruth Becher gewandt. "Dass die SPÖ nun doch zu reagieren beabsichtigt (auch Bürgermeister Häupl hat sich in der Zwischenzeit zu Wort gemeldet), belegt dass wir mit unserem Vorstoß nicht alleine sind."meint Johann Höllisch für das Kaktusteam.
Er verspreche nichts mehr, was die Sozialdemokratie später nicht halten könne, meinte Werner Faymann, Spitzenkandidat der SPÖ zu den bevorstehenden Nationalratswahlen.
Die Inflation heizt die Mieten an, höhere Mieten bewirken stärkere Inflation - ein Teufelskreis, den die SPÖRathausmehrheit durchbrechen kann!
"Die bevorstehenden neuerlichen Mietzinserhöhungen wären eine gute Gelegenheit ihre versprochene "soziale Fürsorge" auch unter Beweis zu stellen" meint Johann Höllisch, Bezirkssprecher der KPÖ Donaustadt.
Egal wie die SPÖ bei den kommenden Wahlen auch immer abschneiden möge, selbst für den Fall, dass sie Ihre Regierungsverantwortung als Folge der vielen von ihr gebrochenen Wahlversprechen abgeben müsste, hätte sie durchaus Möglichkeiten um das Wohnen zumindest teilweise wieder leistbar zu machen.
" Ein spürbares Zeichen könnte, ohne auf einen Koalitionspartner angewiesen zu sein, die absolute SPÖRathausmehrheit setzen!" meint die KPÖ Donaustadt und ihr Kaktusteam und ladet Frau Ruth Becher dazu ein, sich für eine solche Initiative bei Ihrem Landesparteiobmann und Bürgermeister Häupl einzusetzen.
Im Rahmen der Ausstattung der Gemeindewohnhausanlage "Rennbahnweg" mit Video-Überwachung, ging auch ein Reporter einer Tageszeitung, die sonst immer Objektivität einfordert, vor Ort, um über dort herrschende Zustände zu berichten. Der daraus resultierende Artikel ist von ausländerfeindlichen Aussagen geprägt, ohne dass entsprechende Gegenmeinungen zu Wort gekommen wären.
Mit Aussagen, wie: "Am Spielplatz sind nur mehr ausländische Kinder und machen Krach", "Von 80 Mietern sind 70 Ausländer" und "Es gibt immer mehr Vandalismus und Autoeinbrüche", werden einschlägige Vorurteile unwidersprochen bedient. Der "Kaktus" fragte in der Wohnhausverwaltung der Gemeinde Wien nach und es entstand, aus Gesprächen, mit erfahrenen Mitarbeitern, ein etwas anderes Bild.
Im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es in städtischen Ballungszentren üblich gewesen, die vorhandenen Grundflächen möglichst dicht zu verbauen. In Zinskasernen, gerade noch mit einem engen Lichthof ausgestattet, sind möglichst viele Wohnungen geschaf-fen worden, um den Hausherren möglichst viel Gewinn zu bringen.
Erst nach dem ersten Weltkrieg, nicht zuletzt dank kommunaler Bautätigkeit ("Rotes Wien"), hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass die Menschen helle Wohnungen mit viel Frei- und Grünraum benötigen. Der extremen Baudichte ist durch entsprechende Flächenwidmungen und Bebauungsbestimmungen ein Riegel vorgeschoben worden.
Wenn man sich die jüngste bzw. derzeit noch anhaltende Bautätigkeit zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und dem Hausgrundweg, vom Genochplatz gesehen kurz vor der Feuerwehr, ansieht, muss man allerdings den Eindruck gewinnen, dass neuerdings wieder jeder Quadrat-meter verbaut werden "muss".
Davon, daß sich jeder eine dem modernen Standard entsprechende Wohnung leisten kann, kann allerdings noch lange keine Rede sein. Nicht wenige Wohnungen können nicht an Mann oder Frau gebracht werden, weil sie einfach zu teuer sind.