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Engagement im Bezirk

  • Donnerstag, 23. November 2023 @ 20:18
Probleme und „Baustellen“ (im wahrsten Sinne des Wortes) gibt es in der Donaustadt genug. Diese werden von etablierten Parteien aber oft nicht behandelt oder gar nicht gesehen. Oftmals liegt es also an engagierten Menschen aus dem Grätzl, wenn es darum geht Missstände aufzuzeigen und Lösungen zu fordern. Der KAKTUS möchte in folgendem Beitrag auf einige Petitionen/Resolutionen verweisen, welche aktuell Unterstützung suchen.

Für ein soziales und kulturelles Zentrum am Schrödingerplatz

Die erste Petition betrifft eine Thematik, mit welcher sich auch bereits der KAKTUS in der Vergangenheit auseinandergesetzt hat – dem geplanten Abriss des Amtshauses am Schrödingerplatz. Worum geht’s? Vergangenes Jahr zog das Donaustädter Bezirksamt aus dem alten Amtshaus in das neu gebaute „Vienna Twentytwo“ (zwei kolossale Hochhaustürme von Signa). Nicht nur, dass somit eine öffentliche Stelle von einem der Gemeinde gehörenden Gebäude in ein privates Gebäude zieht – was durchaus mit Mehrkosten verbunden ist, sondern damit wurde auch besiegelt, dass das alte Amtshaus abgerissen werden soll. Ersetzt werden soll es durch ein „klimafittes Quartier“ mit rund 350 Wohnungen, bisher vorhandene kulturelle Einrichtungen (wie zum Beispiel die Volkshochschule) werden teilweise umgesiedelt.

Nun bildete sich eine Initiative, welche den Erhalt des Bezirkshauses am Schrödingerplatz fordert. Im Zentrum der Überlegungen steht hierbei einerseits das Bewahren eines kulturellen und sozialen Zentrums im Bezirk und andererseits, im Sinne einer sowohl ökologisch, als auch finanziellen nachhaltigen Stadtplanung, die Renovierung bzw. Einbettung des Gebäudes in ein neues Bauprojekt. Die KPÖ Donaustadt unterstützt die grundlegende Forderung am Schrödingerplatz ein kulturelles bzw. soziales Zentrum zu erhalten bzw. auszubauen und diese Fläche nicht spekulativen Bauprojekten zur Verfügung zu stellen.

Mehr Natur in die Seestadt!

Über eine weitere Petition , welche sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung bzw. Begrünung einsetzt hat der KAKTUS erst vor kurzem berichtet. Konkret geht es bei dieser Petition mit dem Namen „Mehr Natur in die Seestadt!“ um eine Begrünung der leider, seitens der Gemeinde bis dato nicht betreuten, brachen Flächen in der Seestadt.

Bahnübergang Marlen-Haushofer-Weg zum Gewerbepark Stadlau

Erst vor kurzem wurde der KAKTUS von Anrainer*innen auf folgende Petition aufmerksam gemacht, welche nun auch Thema in der Bezirkszeitung war. Hintergrund ist der, dass zahlreiche Wohnbauten um den Marlen-Haushofer-Weg in quasi direkter Nachbarschaft zum Gewerbepark Stadlau liegen – getrennt werden sie jedoch durch Bahngleise ohne Übergangsmöglichkeit. Dies führt dazu, dass man entweder mit dem Auto über die Tangente fahren muss oder es notwendig ist extra die Straßenbahnlinie 26 nutzen, obwohl der Fußweg gerade einmal 150 Meter entfernt ist. Die Petition fordert in diesem Zusammenhang nun einen Fußgänger*innenübergang über die Gleiskörper. Auch wenn wir als KPÖ Donaustadt keineswegs große Fans von Großeinkaufsparks sind, so ist diese Forderung durchaus zu unterstützen, da es einfach unsinnig ist, Einkaufsmöglichkeiten in direkter Nähe nicht fußläufig erreichen zu können.

Mehr Öffis für die Donaustadt

Dass das öffentliche Verkehrssystem in Transdanubien massiv verbessert werden muss, gerade in Hinblick auf eine allgemeine Reduktion des Autoverkehrs und eine drastische Verbesserung der Lebensqualität ist, wohl für viele Leute aus Floridsdorf und der Donaustadt nichts Neues. Möglichkeiten um dies, verhältnismäßig einfach und kostengünstig, umzusetzen gäbe es viele (siehe dazu, z.B. „ Verkehrspolitische Überlegungen der KPÖ Donaustadt “).

Allein anstatt dass seitens der Verantwortlichen (unter anderem auch die Gemeinde Wien, welche sich ja gerne als soziale „Klimamusterstadt“ präsentiert) diese Vorschläge aufgegriffen werden, werden neue Hochleistungsstraßen, wie die „Stadtstraße“ in Hirschstetten oder die Lobautautobahn gebaut bzw. geplant. Diese Projekte werden nicht nur die Lebensqualität der Donaustädter*innen massiv einschränken, sondern die jetzt schon dramatische Verkehrssituation nur noch mehr verschärfen.

Aus diesem Grund hat das Lobau-Forum eine Resolution gestartet, welche den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, ins besonders der S-Bahn in Transdanubien, zum Ziel hat. Gefordert wird darin unter anderem eine Wiedereröffnung der S80 Station Lobau, eine Intervallverdichtung der S80, die Wiedereröffnung der 2010 für den Personenverkehr gesperrten Linie auf der Laaer Bahn (S10) von der Erzherzog-Karl-Straße Richtung Norden, die parallel zur A23 Südosttangente verläuft,…

Diese (nur einen winzigen Bruchteil von den für den Straßenbau veranschlagten Finanzmitteln kostenden) Forderungen würden nicht nur dazu führen, dass es zu nicht noch mehr Autoverkehr im Bezirk kommt, sondern den Donaustädter*innen sowohl in die „Stadt“, als auch innerhalb Transdanubiens mehr Mobilität bieten.

Abschließend noch der Verweis auf eine weitere Petition zum Thema Mobilität im Bezirk: Konkret geht es um die Rücknahme des umfassenden Radfahrverbotes in der unteren Lobau, welches bereits in den vergangenen Monaten für heftige Kontroversen gesorgt hat.

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren

Auch wenn diese Petitionen / Resolutionen rechtlich nicht bindend sind und leider schon die Vergangenheit gezeigt hat, dass viele Initiativen entweder abgeschmettert oder von den zuständigen Verantwortlichen (ohne Folgen) zerredet werden, so sind sie trotzdem sinnvoll. Denn eine Sache ist fix: Umso mehr Menschen solche berechtigten Anliegen unterstützen, umso mehr öffentlicher Druck kann auf die etablierte Politik ausgeübt werden damit sich wirklich etwas tut und zum Besseren verändert!

Wir hoffen der KAKTUS kann damit auch einen kleinen Beitrag leisten und die Forderungen engagierter Donaustädter*innen (und darüber hinaus) ein bisschen unterstützen!