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Spät und weiter zögerlich!

  • Samstag, 15. Juli 2017 @ 11:07
Ab Schulbeginn fährt die U2 in den Morgenstunden mit allen Zügen in die Seestadt.

Als Teil „größter Netzänderung“ kündigen die Wiener Linien an, ab 04.09.2017 von Betriebsbeginn bis täglich 8:30 auf der U-Bahnlinie U2 alle Züge in die Seestadt zu führen.

Bis dato wird nur jede zweite U-Bahngarnitur bis zur Endstelle Seestadt geführt. Die U-Bahnzüge dazwischen werden kurzgeführt und enden in der Station Aspernstraße.

Obwohl die Seestadt als „weitgehend autofreier Stadtteil“ geplant wurde, es bereits zu Zeiten, als die Seestadt noch wenig besiedelt war, hinter der Station Aspernstraße große Wohngebiete gegeben hat und die Station Hausfeldstraße auch durch die Straßenbahnlinie 26 angebunden ist, verdoppeln sich für Fahrgäste, die dort in die U-Bahn ein- oder aussteigen, die Intervalle auf ihrem Weg in die - und aus der - „Stadt“.

Seitens der Wiener Linien wird die Kurzführung seit jeher mit „Wir müssen... auf die Wirtschaftlichkeit schauen“ argumentiert. Bei näheren Fragen dazu bleibt man aber verschlossen. Die Auslastung habe „ jetzt am Morgen eine Größe erreicht, die es rechtfertigt, in den Morgenstunden mit allen Zügen zu fahren. Wenn das in den Abendstunden auch erreicht ist, dann fahren wir auch dann mit allen Zügen“, sagte Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, gegenüber „Wien heute“ (ORF-Onlinebericht vom 11.07.2017)

Wir fordern eine Offenlegung des Einsparungsvolumens der Kurzführung!

„Ob das dadurch gegenüber einem Vollbetrieb erzielte Einsparungsvolumen eine solche Einschränkung rechtfertigt?“ Diese, neben unserer Kritik an mit der eröffneten U2-Verlängerung einhergegangenen Verschlechterungen im Öffi- Netz, bis heute unbeantwortet gebliebene Frage, hatte sich die KPÖ-Donaustadt bereits im Februar 2014 an den den damaligen (in der Zwischenzeit leider verstorbenen) Bezirksvorsteher Norbert Scheed gewandt. (Kaktusbericht vom 01.Februar 2014). Nähere Angaben über dieses Einsparungsvolumen scheinen jedenfalls ein bestens gehütetes Geheimnis zu sein.

Keiner der von von der KPÖ-Donaustadt bisher zu dieser Frage angesprochenen Gesprächspartner aus dem Kreis der MachtträgerInnen in der Wiener Stadtpolitik konnte oder wollte uns bzw. der Öffentlichkeit bisher Auskunft darüber geben.

Werden leistungsfähige Öffis mit Absicht kurz gehalten?

„Es sieht wirklich so aus, als würde die Attraktivität der Öffis kurz gehalten um der Betoniererfraktion (den Autofahrerparteien) nicht das Wasser für ihre Transitschneisen abzugraben,“ vermutete Werner Schandl, Sprecher der gegen die Stadtstraße aktiven BürgerInneninitiative „Hirschstetten retten“ bereits kurz nach der Eröffnung der U2 Verlängerung und der neuen Straßenbahnlinie 26 im Herbst 2013.

In jedem Fall wurde die Chance, mit attraktiven Verkehrsintervallen neue DonaustädterInnnen zusätzlich zu bewegen auf das Auto auf dem Weg zur Arbeit zu verzichten leichtfertig verspielt (Wer sich einmal an den Gebrauch des Autos gewöhnt hat ist schwerer vom Umsteigen zu überzeugen)“, resümiert die KPÖ-Donaustadt.

Wir wollen mehr!

Sie hält an ihrer Forderung (Kaktusbericht im Frühjahr 2016),
ohne weitere Einschränkungen, künftig jede U-Bahn-Garnitur der U2 bis in die Seestadt zu führen,
weiter fest.