von Margarete Lazar

Am 28. und 29. April fand unter der Leitung der Wiener Planungsstadträtin eine Super-Konferenz zum Thema Superblocks statt. Diese mutieren in Wien, wie könnte es anders sein, zu Supergrätzln und basieren auf einem EU-Forschungsprojekt namens TuneOurBlock. Natürlich gab es bei der Konferenz „Fachexpert*innen" (sic!) aus verschiedenen anderen EU-Ländern, mit denen sich unsere Fachleute austauschen konnten.

Wie es nicht anders zu erwarten war, hat unsere Super-Planungsstadträtin das Wiener Supergrätzl Favoriten vorgestellt, das Wien zur „Benchmark" solcher Projekte machen kann und wird.

Neben den üblichen Nebelduschen, Parkbänken und Bäumen wird hier als besondere „Erfindung" die „vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs" genannt.

Wir von der Donaustadt, geplagt von Autobahn hier, Autobahn dort, Durchzugsstraßen, einem drohendem Tunnel durch einen Nationalpark, alles von unserer Super Planungsstadträtin seit Jahren als alternativlos dargestellt, können unseren Augen und Ohren kaum glauben. Die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs führt zu Supergrätzln. Wer hätte das gedacht?

Genau wir von der Bürgerinitiative Hirschstetten retten haben schon vor Jahren ein Grätzl, wenn auch noch nicht super, in Hirschstetten vorgeschlagen. Ebenso arbeitete Ing. Werner Schandl von derselben BI einen Supervorschlag für den maroden Genochmarkt aus und übermittelte ihn der damaligen Stadträtin Frauenberger, die sich als Schützerin der Märkte ausgab. Ob sie jemals antwortete, kann ich hier nicht beurteilen, Fakt ist, dass heute ein hässlicher Riesenklotz statt des alten Marktes dort steht. Super!

Wir von der Donaustadt fragen uns, warum wir nicht auch so supertolle Grätzln bekommen, sondern ganz im Gegenteil Hirschstetten durch eine unsägliche Autobahn zerstört wird, von der unsere Super-Verkehrsstadträtin einmal sagte, sie sei einfach eine „Stadtstraße" so wie die Operngasse auch.