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Wer hat in Wien eigentlich das Sagen?

  • Montag, 11. März 2024 @ 11:16
Illegale Grabungen für GBV*) und Mischek im Bezirk

Auf die Bilder klicken, dann werden sie groß

*) Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen

Am 7. 3. 2024 konnte man in der Gratiszeitung HEUTE lesen, dass die SPÖ eine Umwidmungsabgabe von 90 % beim Verkauf umgewidmeter Grundstücke fordert. Na, da hoffen wir einmal, dass sie da gewisse Bauträger und PolitikerInnen auch im Visier hat. Genau genommen klingt das Ganze - wie schon so oft - wie Schall und Rauch, um gegenwärtige überaus profitable Umwidmungen, die die Volksseele nicht gerade erfreuen, vergessen zu machen.

Das westlich der Süßenbrunnerstraße gelegene Ackerland wurde ebenfalls in Windeseile umgewandelt, um das Quartier Süßenbrunner West voranzutreiben, welches ja den Vorzug haben wird, von gleich mehreren Seiten von Autobahnen und Schnellstraßen umgeben zu sein, was zukünftige EigentümerInnen bzw. MieterInnen sicher sehr erfreuen dürfte.

Aber heute geht es um etwas anderes.

Dieses genannte Ackerland ist nämlich nicht leer, sondern die Heimat von mindestens 60 Feldhamsterfamilien, einer streng geschützten Spezies. Natürlich ist das den neuen Bauherren wohl bekannt und auch der MA 22. Nichtsdestotrotz wurde vor wenigen Tagen mit Tiefenbohrungen begonnen, welche das Erdreich stark erschüttern und die noch in ihren Bauten lebenden Hamster unmittelbar gefährden. Um aber ganz sicher zu gehen, dass die streng geschützten Feldhamster nicht überleben werden, wurde auch eine Gartenbaufirma engagiert, die jene Flächen umgraben sollte, in denen die Hamster ihre Bauten errichtet haben.


Die Grabarbeiten wurden im Auftrag der Bauherren Wien Süd, Siedlungsunion und Mischek durchgeführt. Die zwingend notwendige Ausnahmegenehmigung nach dem Wiener Landesnaturschutzgesetz war bis Donnerstag 7. 3. lt. MA 22 weder beantragt noch erteilt worden. Abgesehen davon, dass die sogenannte „Ausnahmegenehmigung" bis dato IMMER erteilt wurde (man fragt sich, wo da die Ausnahme und wo die Regel ist!), hielten es die Bauträger diesmal offensichtlich nicht einmal für notwendig, darum anzusuchen. Warum wohl?

Die von Umweltschützern gerufene Polizei weigerte sich mehr oder weniger, hier tätig zu werden. Das erinnert fatal an den Tag, als das Klimacamp „Wüste" an der U-Bahn Station Hausfeldstraße niedergewalzt wurde und sowohl U-Bahn und auch Autobusse ihren Betrieb einstellten, damit keine AktivistInnen zum Camp gelangen konnten.

Wer hat in Wien das Sagen?

Die großen Konzerne? Die großen Bauträger? Wo ist da der Klimastadtrat? Oder ist er nur zugegen, wenn ein paar Sträucher eingepflanzt werden, die dann als Klimaretter verkauft werden. Ist Wien wirklich die „Stadt der Demokratie"? Oder ist das ganze nur ein Pflanz?