Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Mehr S-Bahn für die Donaustadt

  • Samstag, 13. Mai 2023 @ 11:33
Öffis statt noch mehr Töffis Bericht von der Fahrrad-Demo am 6. Mai 2023

Das Lobau-Forum organisierte – wie schon in der Vergangenheit in Kooperation mit zahlreichen Initiativen, auch mit Beteiligung der KPÖ – eine Fahrraddemo durch die Donaustadt, um verkehrspolitische Alternativen zu Stadtautobahn und Lobau-Tunnel aufzuzeigen.

Foto anklicken !! dann wird es groß !!!


Sowohl Stadt Wien als auch ÖBB tun ja so als wären Autobahnen eine unabdingbare Notwendigkeit, als gälte es nicht, CO2-Emissionen einzusparen und als würde die Nicht-Erreichung der Klimaziele uns nicht teuer zu stehen kommen und das in vielerlei Hinsicht.

Sowohl Stadt Wien als auch ÖBB tun ja so als wären Autobahnen eine unabdingbare Notwendigkeit, als gälte es nicht, CO2-Emissionen einzusparen und als würde die Nicht-Erreichung der Klimaziele uns nicht teuer zu stehen kommen und das in vielerlei Hinsicht.



Die Demo war gut besucht, zahlreiche Transparente verwiesen auf Forderungen für eine andere Verkehrspolitik. An den einzelnen Stationen erklärten mehrere Redner_innen, welche Verbesserungsmöglichkeiten es gäbe. Die Route führte vom Bahnhof Stadlau über den Gewerbepark und dem aufgelassenen Bahnhof Breitenleer Straße zum Rennbahnweg.

Ein Anliegen der Demo war es, auf ungenutzt liegengelassene Verkehrs-Infrastruktur hinzuweisen, konkret auf den historischen Schienenstrang der Laaer Ostbahn, der eine zweite S-Bahnverbindung durch Wien sein könnte und entlang dessen mittlerweile ein Einzugsgebiet von hunderttausenden Menschen entstanden ist. Aber anstatt die vorhandene Infrastruktur zu nutzen und auszubauen, haben die politisch Verantwortlichen sie zusperren lassen. Max Kössldorfer etwa hat schon lange mit dem „Wiener Schmetterling“ (der Kaktus berichtete) auf diesen Missstand hingewiesen. Fast genauso stiefmütterlich wird die S80 behandelt, die derzeit nur alle 30 Minuten verkehrt. Und auch die schon vor 30 Jahren versprochene Verlängerung der Vorortelinie S45 zum Praterkai (was das Umsteigen zur S80 ermöglichen würde) wird hartnäckig nicht in Angriff genommen.

Eine rationale Erklärung für diese Vernachlässigung des Ausbaus der öffentlichen Bahnverbindungen gibt es nämlich nicht. Man kann nur mutmaßen. Einerseits scheint sich die SPÖ Wien der Bevorzugung des Autoverkehrs verschrieben zu haben, andererseits gibt es Verflechtungen mit der Bauindustrie wie bspw. der STRABAG, deren ehemaliger Konzernchef Hans Peter Haselsteiner das Logistikzentrum am Hausfeld erworben hat und nun mit Steuergeldern eine Stadtautobahn vor die Tür gebaut bekommt. Dazu kommt, dass die ÖBB 2005 teilprivatisiert wurde und seitdem nur mehr in Strecken investiert wird, die Gewinne abwerfen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Auflassung der S-80 Stationen Hausfeld und Lobau zu sehen.

Von den Redner_innen kritisiert wurde auch die Art der Bauausführung der seit einigen Jahren zweigleisigen S80 als riesige Trennmauer durch den Bezirk. Diese muss durchlässiger für die Bevölkerung werden, da speziell Fußgänger_innen oftmals weite Umwege in Kauf nehmen müssen.

Bei der Station am Gewerbepark Stadlau wurde die absurde Situation angesprochen, dass an dieser Stelle zwar eine Hochstraßenbahn die Südost-Tangente quert, es aber keine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn gibt, da die sich dort befindliche Station zugesperrt wurde. Außerdem fehlen neben der Hochstraßenbahn Fußgänger- und Radwege, so dass die Menschen, die im Gewerbepark einkaufen, hauptsächlich auf das Auto angewiesen bleiben.

Die geschlossene S-Bahnstation Breitenleer Straße war eine weitere traurige Station der Demo, und dies nicht nur wegen des plötzlich einsetzenden Starkregens, wo die Demonstrant_innen vor Ort sehen konnten, was es bedeutet, wenn sich das Wasser auf der Straße sammelt und nicht versickern kann.


Bei der Abschlusskundgebung am Rennbahnweg stellte Bernhard Gaishofer als Bezirkssprecher der KPÖ den Zusammenhang her zwischen Wohnbau- und Verkehrspolitik, die in der Donaustadt beide nicht den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen entsprechen.