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Wieviel „Attraktivierung“ verträgt der öffentliche Verkehr noch?

  • Freitag, 21. Juni 2019 @ 16:32
KAKTUS-Gastbeitrag von Max Kössldorfer – BI – Energiewende im Wiener Verkehr
Der Wiener Schmetterling – Ein Schnellbahnkonzept

Konfrontiert mit täglichen Staus und dem voranschreitenden Klimawandel sind unsere politischen Entscheidungsträger unermüdlich damit beschäftigt, die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs voranzutreiben. Euphemistische Worte für nicht nachvollziehbare Handlungen.

Eine Kolonne, so lang wie die gesamte Wiener Südosttangente (17,5km), würde es benötigen, um die Passagiere einer einzigen vollbesetzten U-Bahn stattdessen in Autos zu befördern (1,4 Pers./Auto bei 80km/h).

In Anbetracht dieses erstaunlichen Vergleiches wird wohl die überwiegende Mehrheit rational denkender Menschen schlussfolgern, dass der Ausbau der Schnellbahn gegenüber dem Straßenneubau Priorität genießen muss – doch diese Annahme ist falsch. Der Schnellbahnverkehr wird auf Sparflamme gehalten, denn die Milliarden sind verplant - für die sogenannte „Stadtstraße“ und den Lobautunnel. Nach dem Motto: „Lasst uns das Feuer mit Benzin löschen“.

Der Straßenneubau wird als alternativlos dargestellt, obwohl die Transportkapazität der bereits vorhandenen Gleiskörper bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Doch es wird nicht einmal versucht, dieses enorme Potential vollständig zu nutzen, stattdessen sollen Milliarden in den Bau völlig neuer Straßen gesteckt werden.

Konnte man z.B. im Jahre 2009 noch stündlich mit 6 Zügen von der Erzherzog-Karl-Straße Richtung Hauptbahnhof fahren, so sind davon heute gerade noch 2 Züge übrig. Die Station Lobau wurde geschlossen, der Schnellbahnverkehr über den Laaer Ast der Ostbahn Richtung Leopoldau und Floridsdorf 2010 gleich zur Gänze eingestellt.

Wenn Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs in der Realität so aussieht, dann bleibt zu hinterfragen, wie viel dieser Attraktivierung der öffentliche Verkehr überhaupt noch verträgt!

Der Wiener Schmetterling

ist ein Konzept der überparteilichen „BI Energiewende im Wiener Verkehr“ für eine Schnellbahnlinie, die ohne einen einzigen Cent Infrastruktur-Investitionskosten bereits heute umgesetzt werden könnte. Jede aus dem Umland ankommende Zugstrecke wird angebunden, alle 5 Wiener U-Bahnlinien sogar mehrfach.

Er stellt eine attraktive Erweiterung des öffentlichen Verkehrsnetzes dar, weil er, wie jede S- und U-Bahn, unabhängig vom Verkehrsaufkommen auf der Straße ist, und damit für die Fahrgäste zeitliche Planbarkeit statt Staugefahr gegeben ist.

Weitere Infos:
https://www.facebook.com/Der-Wiener-Schmetterling-786686388391421