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Gemeinsam für ein fortschrittliches Verkehrskonzept!

  • Montag, 13. Juli 2015 @ 08:00
Bernhard Gaishofer, WIEN ANDERS – Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung.

Verkehrspolitik ist gerade für unseren Bezirk ein wichtiges Thema, daher möchte ich in diesem Beitrag auf eben diese eingehen, vor allem auch, weil sie die aktuelle Stadtregierung stets als großen Erfolg verkauft.

Ja, die Jahreskarte ist im Vergleich zu früher günstiger geworden, aber die Kosten für Einzelfahrscheine sind dafür seit dem Jahr 2002 um sagenhafte 83% angestiegen! Ja, in der Inneren Stadt wurden Fußgängerzonen geschaffen, aber in den äußeren Bezirken werden Ortskerne tagtäglich von Durchzugsverkehr verstopft! Ja, in den letzten Jahren wurden teilweise U-Bahnlinien verlängert, dafür kam es bei anderen Verkehrsmitteln, wie Bussen, zu massiven Verschlechterungen wie Intervallverlängerung und Einstellung von Linien!

Man sieht: Es gibt eine Menge „Abers“.

Keine Frage: Wien hat im Vergleich zu vielen anderen europäischen Städten ein gutes öffentliches Verkehrssystem. Nichtsdestoweniger wäre es, gerade in Hinblick auf die größeren Randbezirke wie beispielsweise Floridsdorf oder die Donaustadt fatal zu glauben, dass „eh alles supa“ ist.

Statt Verkehrschaos, Staus und Öffi-Frust…

So zeigen sich gerade in Ortskernen wie Hirschstetten die katastrophalen Auswirkungen eines fehlenden fortschrittlichen Verkehrskonzeptes: Täglich kommt es bei den Tangentenauffahrten zu Staus, Autokolonen verstopfen die Straßen und schränken die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung massiv ein. Auch die Sanierungs- und Instanthaltungskosten für Straßen steigen durch eine solche Überlastung ins Unermessliche. Pläne der Stadtregierung, diesem Chaos Einhalt zu gebieten, indem noch mehr Hochleistungsstraßen, wie zum Beispiel die Stadtstraße durch Hirschstetten, gebaut werden, werden den Verkehr weder bündeln, noch einschränken, sondern noch mehr Verkehr anziehen.

Im Bereich des öffentlichen Verkehrs kam es im letzten Jahr zu Einschränkungen, vor allem was die Intervalllänge bei Bussen betrifft. Dies ist besonders für jene Menschen bitter, welche in abgelegenen Teilen des Bezirks leben und in den Abendstunden 20 bis 30 Minuten auf den Bus warten müssen.

…leistbare und ökologische Mobilität für alle!

Unsere Haltung zur Verkehrspolitik ist klar: Massive Qualitätssteigerung des Öffi – Angebots und gleichzeitig drastische Reduzierung der Tarife mit dem Ziel einer kostenlosen Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Beide Aspekte sind umsetzbar und einleuchtend. Um mehr Menschen einen Umstieg auf Öffis schmackhaft zu machen, braucht es Verbesserungen wie Intervallverdichtung (vor allem auch in den Abendstunden und an Wochenenden bzw. Feiertagen) oder auch eine bessere Anbindung von Randteilen des Bezirks, insbesondere, wenn diese keine U-Bahn in der Nähe haben. Die Forderung nach „Gratis Öffis“ ist keineswegs weit her geholt. So werden schon jetzt, laut einer Studie von E-Control, nur 30% der Ausgaben für Öffentliche Verkehrsmittel durch den Fahrscheinverkauf finanziert. Ebenso würde eine Freifahrt zahlreiche Einsparungen im Bereich von Verkaufsautomaten, Entwertern, usw. bringen.

Für PendlerInnen aus Niederösterreich, deren Zahl sich 2014 auf 300.000 belief, braucht es mehr Parkmöglichkeiten am Stadtrand bzw. den Zusteigestellen, welche vor allem auch leistbar sein müssen. Auch dies wäre eine Maßnahme, um den Durchzugsverkehr massiv zu verringern. Um weitere ökologisch sinnvolle und nebenbei auch gesunde Alternativen zum motorisierten Individualverkehr attraktiver zu gestalten, wäre es auch sinnvoll, konsequent an einem wienweiten und unbedingt auch durchgehenden Radwegenetz zu arbeiten.

Mobilität ist nicht nur eine ökologische, sondern vor allem auch eine soziale Frage, welche jeden einzelnen Menschen betrifft. Schaffen wir gemeinsam ein fortschrittliches Verkehrskonzept für die Donaustadt!