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Haltestelle Lobau: Der Kampf um den Erhalt geht weiter

  • Freitag, 17. September 2010 @ 07:43
Öffis statt noch mehr Töffis Die Bürgerinitiative „S 80 Lobau“ gibt nicht auf, die Chance lebt

Nach der Informationsveranstaltung der ÖBB-Personenverkehr AG im Juli im Haus des Siedlungsvereins Fischerwiese / Wulzendorf (siehe Kaktusbericht vom 19.07.2010) hatte es ziemlich düster ausgesehen. Die Herren von der Bahn hatten unumwunden erklärt: „Die S 80-Sation Lobau wird mit 2. Oktober 2010 definitiv geschlossen.“

Wenn mittlerweile verkündet worden ist, daß die Station bis Anfang Dezember in Betrieb bleiben würde, damit neue Fahrgastzählungen vorgenommen werden und die Sache dann neu beurteilt werden kann, ist dies von den Betroffenen mit einem gemittelten Maß an Skepsis aufgenommen worden. Zu naheliegend ist der Gedanke, daß der Volkszorn bis nach den Wahlen beschwichtigt werden sollte. Weil die Bürgerinitiative weiterhin „keine Ruhe gibt“, dürfte tatsächlich Bewegung in die Sache kommen. Seitens der ÖBB wird tatsächlich gezählt und Verkehrsstadtrat Schicker soll gemeint haben (siehe auch Kaktusbericht vom 16.08.2010), daß die Station erhalten beleiben könne, wenn nach der Eröffnung der U2 am 2. Oktober kein merklicher Rückgang der Fahrgastzahlen zu bemerken sein würde.

Bleibt zu hoffen, daß Herr Schicker, der wohl auch nach der Wahl Stadtrat sein wird, sein Wort hält. Von sinkenden Fahrgastzahlen wird nämlich sicher nicht gesprochen werden kön-nen. Wie von der Initiative immer wieder betont, steht die U2 in keiner Weise in Konkurrenz zur S 80, führt sie doch in eine völlig andere Richtung.

Bei einer gutbesuchten Veranstaltung an Ort und Stelle am 11. September hat sich der ehemalige Nationalratabgeordnete Josef Edler, SP-Bezirks und Vorsitzender der Bezirksorganisation des Pensionistenverbandes ein Bild von der Sache gemacht. Er konnte bei jedem der ankommenden Züge mehrere Personen ein- und aussteigen sehen, was die Argumente der ÖBB deutlich widerlegt.

Wenn Edler versprochen hat, sich – entgegen der Haltung seiner Partei – für den Erhalt der Haltestelle Lobau über Dezember 2010 hinaus einzusetzen, so darf man ihm dies glauben: Als die Station vor 15 Jahren bereits einmal aufgelassen worden war, ist er es gewesen, der sich maßgeblich und erfolgreich für deren Wiedereröffnung eingesetzt hat.

Der Kampf um den Fortbestand der für viele Betroffene (Bewohner der Umgebung und Besucher von Donauinsel und Lobau) wichtigen Haltestelle ist noch nicht verloren. Wir wünschen der Bürgerinitiative weiterhin viel Erfolg!