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ÄrztInnen aus dem Donauspital wenden sich an Dr. Häupl

  • Dienstag, 2. Februar 2016 @ 17:22
Donauspital Der KAKTUS veröffentlicht ihren Brief vom 14.1.2016, der in Kopie auch an den Bezirksvorsteher und die Ärztekammer ging!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Häupl!

In großer Sorge um unsere zukünftigen Patienten und als diejenigen verantwortungsbewussten Ärztinnen und Ärzte, in deren Händen die medizinische Versorgung der Wiener Bevölkerung real liegt, sehen wir uns gezwungen, uns direkt an Sie zu wenden.

In offensichtlicher Abänderung des am 28.06.2012 beschlossenen Wiener Spitalskonzepts 2030 ist gegenüber der bisher geplanten und sinnvollen Twinlösung (3 x 2 + 1) der großen Wiener KAV Spitäler mit dem AKH nun die Schaffung eines einzigen städtischen Augen- und Hautzentrums im Gebäudekomplex der KA Rudolfstiftung geplant.

Alle Augen- und Hautabteilungen des KAV mit Ausnahme des AKH sollen in die KA Rudolfstiftung übersiedelt werden.

Dies führt aus folgenden Gründen zu erheblichen Risiken bezüglich der Patientensicherheit und einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung unserer Bürger:

Für die Bevölkerung Transdanubiens, dem am schnellsten wachsenden Bereich in Wien mit für das Jahr 2020 prognostizierten 350.000 Einwohnern (für 2030 über 400.000), stehen dann in beiden Fächern keine stationären Versorgungsmöglichkeiten mehr zur Verfügung.

Sowohl in der Augenheilkunde, als auch in der Dermatologie sind die stationär zu behandelnden Patienten zu einem großen Teil geriatrische Patienten, für die eine weite Anreise eine große Belastung darstellt. Dies bedeutet auch in Anbetracht der weiter zunehmenden Überalterung der Bevölkerung eine deutliche Verschlechterung der medizinischen Versorgung für diese weniger belastbaren Menschen.

Für das Donauspital als einzigem Schwerpunktkrankenhaus im Osten Wiens bedeutet der drohende Verlust der Augen- und Hautabteilung nicht nur den Verlust als Status eines Schwerpunktkrankenhauses (fast 1000 Betten), sondern aufgrund der Verzahnung mit allen anderen Fachdisziplinen vor allem auch eine deutliche Verschlechterung der Versorgungsqualität für alle stationären und ambulanten Patienten mit entsprechenden Komorbiditäten.

Augenheilkunde und Dermatologie sind essentielle und unverzichtbare Bestandteile eines Traumazentrums, des bestehenden Kinderzentrums und der Neonatologie!

Desgleichen ist die schnelle und kostengünstige Versorgung der über 80 langzeitbeatmeten und Wachkomapatienten im neuerrichteten Geriatrie-Zentrum SMZ-Ost damit nicht mehr gewährleistet. Rettungstransporte für Konsiliarbegutachtungen aus dem 21. und 22. Bezirk in die Rudolfstiftung sind menschlich unzumutbar, sehr teuer und zeitaufwändig.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wir ersuchen Sie mit Nachdruck, dieser drohenden Entwicklung Einhalt zu gebieten und uns zu ermöglichen, die bisher sehr gute Versorgungsqualität im Donauspital aufrecht zu halten.

Gezeichnet mit vorzüglicher Hochachtung
Ärztlicher Mittelbau des SMZ-Ost/Donauspital
OA. Dr. Gerhard Hochwarter