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Stadtstraße – und was dann?

  • Dienstag, 10. September 2024 @ 07:27
Es lässt sich nicht leugnen:
Die Betonierer werden einen (Teil-)erfolg einfahren, denn die heftig umstrittene Stadtstraße wird über kurz oder lang fertiggestellt und dem Verkehr übergeben werden. Dann wird sich rasch erweisen, wer mit seinen Vorhersagen Recht hat – die Befürworter des Projekts, die uns eine Entlastung mehrerer Straßenzüge und vor allem des Ortskerns von Hirschstetten versprechen, oder wir „Heisln“, die diese Quasi-Schnellstraße für völlig unnötig halten.

Auf das Bild klicken, dann wird es groß!


„Heisln“?
Sie erinnern sich vermutlich, wer mit diesem Kraftausdruck gemeint ist: Die Gegner der Stadtstraße und des Lobautunnels. Herr Bezirksvorsteher Nevrivy hat mit diesem (alles andere als geflügelten) Wort in einer Versammlung der SPÖ um sich geschlagen und ist sich dabei noch lustig vorgekommen. Früher hätte man einen solchen Auftritt eher als halblustig bezeichnet, aber wir wollen diesem Herrn nicht nahetreten. Schließlich ist er ja nicht der Freiherr von Knigge und mit seinen Nachbarn im Kleingartenverein wird er wohl höflicher umgehen.

Ob diejenigen, die hoffen, nach den Wahlen am 29. September ihre umweltschädlichen Straßenbauprojekte auf Kosten der Steuerzahler umsetzen zu können, ihren eigenen Ausführungen glauben, darf bezweifelt werden. Gingen Frau Vizebürgermeisterin Dr. Sima und besagter Bezirksvorsteher nämlich davon aus, dass die Stadtstraße tatsächlich so „segensreich“ sein wird wie versprochen, müsste sich eigentlich folgendes abspielen:

Die Bezirkszeitung und „Mein Wien“ würden wiederholt ankündigen, dass Hirschstetten so gut wie autofrei gemacht werden würde. Bäume, Sitzbänke, Spielgeräte für Kinder, Nebelduschen usw. würden versprochen werden. Und natürlich der Rückbau von einigen derzeit stark befahrenen Straßen. Schließlich würde die Stadtstraße Unmengen von Individualverkehr absorbieren, und Wien ist ja so umwelt- und klimafreundlich. Das alles wäre schön. Es wird aber nicht kommen, weil von einem geringer werdenden Verkehrsaufkommen keine Rede sein wird. Man kann die Sache aber auch anders sehen: Der Ortskern von Hirschstetten gehört jedenfalls autofrei gestaltet. Denn ob es sich auf der Stadtstraße etwas mehr oder weniger stauen wird, ist auch schon egal.

Übrigens:
die Stadtstraße hat bereits den ersten Sieg errungen. Beim Publikumsvoting mit Jurybewertung „9 Betonschätze“, bei welcher Greenpeace in ganz Österreich 411 „Bausünden“ festgehalten und pro Bundesland die 5 gravierendsten ausgesucht hat, ist die Stadtstraße Wien-Sieger. Ob „Mein Wien“ darüber berichten wird?