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Alles paletti für die Gärtnerei Ganger - oder doch nicht?

  • Donnerstag, 4. April 2024 @ 08:02
Nahversorgung statt Shoppingwahn von Margarete Lazar

Nachdem in der Donaustadt in den letzten Jahren eine Ungeheuerlichkeit die nächste jagt, hätte man fast vergessen können, dass auch diese alteingesessene Gärtnerei zwischen Aspernstraße und Contiweg , von der Schließung bedroht war, denn die beiden Pachtflächen, ohne die ein sinnvolles Wirtschaften nicht denkbar war, wurden von der Stadt Wien an den Wohnfonds Wien dotiert. Und dieser soll gerüchteweise die Flächen an die Sozialbau weitergegeben haben.

Was folgte, war eine Unterschriftenaktion, bei der mehr als 15.000 Menschen ihren Unmut kund taten. Die zuständige MA21B versicherte der Familie Ganger seither mehrmals MÜNDLICH, dass die Pachtflächen nicht für jegliche Stadtentwicklungsmaßnahmen (dazu gehört auch Verbauung) zur Diskussion stünden.

Es wäre aber nicht die Stadt Wien, wenn sie sich nicht ein Hintertürl offen hielte, nämlich die Flächen für eine spätere Stadtentwicklung freizuhalten. So schafft man sich Abhängigkeiten und sichert sich das Wohlverhalten der Betroffenen!

Seit 2022 arbeitete die MA21B an einem Stadtentwicklungsplan für das sogenannte Hausfeld. Die Gärtnerei Ganger kommt mit ihren Pachtflächen dort zwar nicht vor, jedoch soll ihre unmittelbare Nachbarschaft eng verbaut werden, d. h. Wohnraum für bis zu 1400 Leute geschaffen werden. Was aber noch mehr wiegt; ist die Tatsache, dass das Riesenareal „Logistikzentrum“, welches sich im Besitz von Haselsteiner und Zöchling befindet, ebenfalls weiter erschlossen werden soll.

Was das im Detail heißen soll, bleibt vage.

Auf Anfrage einer Bürgerinitiative gab Bezirksvorsteher Nevrivy folgendes von sich:
„Der Erhalt und die Weiterentwicklung bestehender Betriebe und deren Erfordernisse, wie auch des Logistikzentrums und seines Gleisanschlusses, wurden dabei genauso berücksichtigt wie die Intensivierung der Nutzung dieser hochwertig erschlossenen Flächen durch weitere Nutzungen im Rahmen eines gemischten Quartiers. Die weitere Nutzbarkeit des Gleisanschlusses der ehemaligen Konsumhallen wurde in den Planungen berücksichtigt, im Zuge von Baumaßnahmen kann es zu temporären Unterbrechungen kommen.“

Sie werden mir zustimmen, dass die Aussagen mehr als kryptisch sind. Was immer es heißen soll, Tatsache ist, dass „Logistikzentren" nicht mehr und nicht weniger bedeuten, als Tausende von Lastwagen und Kleintransportern, die in unmittelbarer Nähe einer Gärtnerei und vieler Wohnungen ihr Unwesen treiben werden. Aber bei unseren professionellen SchönfärberInnen im Rathaus heißt das sicher „klimafit“, das Wort für jede Jahreszeit.