Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Die Donaustadt ein Radfahrparadies?

  • Donnerstag, 7. September 2023 @ 07:09
Wenn es für die Donaustadt auch kein Zahlen gibt, so ist doch davon auszugehen, dass auch hier immer mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Ob das nun auf den immer größer werdenden Anteil von das Treten erleichternden E-Bikes oder gesteigertes Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen ist, die Entwicklung ist jedenfalls erfreulich. Schließlich nützt jeder mit dem Rad statt mit dem Auto gefahrene Kilometer der Umwelt.

Bedauerlicherweise wird dem von der Verkehrspolitik nur unzulänglich Rechnung getragen – und vor allem zu langsam. Dabei haben wir es in der Donaustadt noch gut. Es gibt – von Brücken und Unterführungen abgesehen – so gut wie keine Steigungen, große Bereiche sind Tempo-30-Zonen mit wenig Verkehr und inzwischen gibt es auch einige durchaus annehmbare Radwege. Wer z.B. von Breitenlee in die Seestadt fahren will, ist so gut wie keinem Autoverkehr ausgesetzt und auch noch schneller als mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Manches bleibt ungelöst.

Weniger angenehm ist es jedoch, wenn man von der Wagramer Straße nach Stadlau fahren will. Hier steht man vor der Wahl, entweder einen ziemlichen Umweg zu machen oder mehrere hundert Meter neben dahinbrausenden PKW und LKW zu fahren. Ein Problem, das auch mit dem geplanten Radstreifen bis zur Donaustadtstraße nicht beseitigt werden wird, denn von dort bis zur Polgarstraße bleibt die Lage unverändert.

Ein ähnliches Nadelöhr haben wir auf der Breitenleer Straße. Der Radweg ist mittendrin unterbrochen; u.zw. bei der Kurve unter der Ostbahnbrücke, wo man mit dem Rad unwillkürlich schneller wird, weil es bergab geht, und wo viele Kraftfahrzeuge knapp an einem vorbeidonnern. Kein Wunder, dass sich Ungeübte dort nicht hingetrauen oder ihre Kinder dort nicht fahren lassen.

Es gibt aber auch Positives zu berichten – für Radfahrer und Fußgänger. Wer aus dem Gebiet Plankenmaisstraße zur Stadlauer Straße oder weiter zur Schnellbahn-Station will, braucht seit einigen Monaten nicht mehr die Erzherzog-Karl-Straße zu benutzen, sondern kann durch den Kamelienweg gehen oder fahren. Und die Verbreiterung des Fahrradstreifens am Biberhaufenweg zwischen Reiherweg und Naufahrtweg war schon höchste Zeit und dient der Verkehrssicherheit.

StVO ermöglicht Beschleunigung.

Die Straßenverkehrsordnung sieht neuerdings vor, dass bei Ampeln Zusatztafeln angebracht werden, wo man als Radfahrer nach kurzem Anhalten auch bei rot rechts abbiegen oder geradeaus weiterfahren darf. Das verkürzt durchaus die Fahrzeit und ist daher sinnvoll. Leider sind solche Tafeln bei uns erst sehr spärlich angebracht. Immerhin in der Seestadt sind solche Zusatztafeln bereits angebracht.

Wenn Sie Kreuzungen kennen, wo Sie solche „Grünpfeile“ für zweckmäßig halten, können Sie sich an die Bezirksvertretung wenden. Zuständig ist die MA 46.

Aufregung in der Lobau.

In der Unteren Lobau gehen die Wogen hoch: Das Forstamt hat auf etlichen Wegen ein Radfahrverbot verhängt. Sehr zum Ärger vieler. Teilweise ist es auch unklar, wo man fahren darf oder nicht. Hier dürfte über das Ziel geschossen worden sein. Schmale unbefestigte Wege sollten tatsächlich den Spaziergängern und Wanderern vorbehalten sein. Die Schließung asphaltierter Straßen, die von Vielen auch zur Fahrt in die Arbeit genutzt werden, ist verkehrspolitisch der falsche Weg. Es bleibt zu hoffen, dass eine praktikable Lösung gefunden werden kann.