Keine Steuergelder für faktenbefreite und umweltfeindliche Werbung der Stadt Wien
- Freitag, 24. September 2021 @ 14:07
Besonders hervorgetan hat sich dabei die Stadt Wien, die ca. 8,4 Mio. Euro ausgab, und damit ihre Werbeausgaben gegenüber dem 2. Quartal 2020 beträchtlich steigerte. Wenn die Werbung der Beteiligungen der Stadt Wien dazugerechnet werden, handelt es sich dabei um sage und schreibe 10,8 Millionen Euro!
Wie immer wurde besonders in den größten Boulevardmedien des Landes und deren Onlineportalen und Beilagen inseriert.
Nun fragen sich die SteuerzahlerInnen, die ja wissen, dass unsere Wiener Stadt stark verschuldet ist und außerdem sämtliche Infrastrukturleistungen demnächst kräftig erhöhen wird, was man uns um fast 11 Millionen Euro in drei Monaten dringend mitzuteilen hatte. Einerseits das übliche, nämlich dass wir Bibliotheken, Schwimmbäder und ähnliches unser eigen nennen, aber diesmal fährt die Stadt eine ganz besondere Kampagne. Sie lässt in allen Zeitungen ganzseitige Werbungen schalten, die die monströse "Stadtstraße" mit all ihren Nachteilen im rosigsten Licht erscheinen lässt. Uns DonaustädterInnen, die das Pech haben, in der Nähe dieser glorreichen Autobahn einstens leben zu müssen, mutet man also zu, dafür noch Millionen an Werbung zu zahlen.
Noch viel bedenklicher ist aber die Tatsache, dass hier die öffentliche Meinungsbildung mit viel Geld und Lobbymacht dahinter gesteuert wird, dem wir - die BürgerInnen nichts entgegensetzen können, denn leider, leider können wir nicht auch mit Tausenden von Euros jeden Tag "wacheln". Wenn dann engagierte junge Leute zu Protestcamps als letzte Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, greifen, heißt es zum Beispiel in einer Zeitung, die sich sonst für sehr "fortschrittlich" hält, sie seien naiv.
Nein, sie sind nicht naiv, ganz im Gegenteil, sie haben die Zeichen der Zeit erkannt, ganz im Sinne von Mahatma Gandhi: "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du."