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Breitenlee: Weiter Lärm und Erschütterungen im Alltag

  • Donnerstag, 1. Oktober 2015 @ 06:06
Versprochenes „Wohnen im Grünen“ und was daraus geworden ist

Was sich rund um den Breitenleer Verschiebebahnhof abspielt, ist nicht neu, wir berichteten mehrmals darüber.

Zur Erinnerung: Der Bahnhof, so glauben viele in der Donaustadt, wäre längst stillgelegt. Viele DonaustädterInnen, die am Wochenende oder auch in den Abendstunden mit dem Rad vorbeifahren, fühlen sich in dieser Annahme bestärkt. Bis auf einige wenige Container und die weiter vorhandenen Gleise deutet außerhalb der Betriebszeiten nicht viel auf einen sich noch in Betrieb befindenden Verschiebebahnhof hin. Aber: Das Gegenteil war und ist der Fall, wie auch die unabhängige „BZ“ im August in ihrer Bezirksausgabe wieder berichtete.

Genervte AnrainerInnen, „unschuldige“ Verantwortliche

Zwar hat die ÖBB in der Zwischenzeit ihren Betrieb auf wochentags von 6 Uhr 30(!!!) bis 17 Uhr eingeschränkt. In dieser Zeit werden ohne Rücksicht auf die AnrainerInnen die Lade- und Verschubarbeiten weiter fortgesetzt. Nur so nebenbei: Die bis heute gültige Bewilligung der Bahnanlage stammt aus dem Jahr 1916!

Die angrenzende Siedlung „Leben am Obsthain“ war im Zuge der damaligen Offensive „Wohnen im Grünen“ entstanden und gehörte ursprünglich der Stadt Wien. Später wurde sie durch die Heimbau AG übernommen. Den BewohnerInnen der Siedlung hat man vor Bezug ihrer Wohnungen versprochen, dass der Betrieb am Bahnhof bis zum Bezug beendet wäre oder bald danach eingestellt werden würde.

Verträgt sich eine „naturgeschützte Zone“ mit solchen Belastungen?

Die Bezirkspolitik hat, ob beabsichtigt oder nicht, dazu beigetragen, den neuen BewohnerInnen ein „X“ für ein „U“ vorzumachen. Man erklärte das Gebiet zur „Naturgeschützten Zone“. Die durchführenden Schienen und die nach wie vor gültige Bewilligung des Bahnbetriebs störten sie dabei offensichtlich nicht. Übrigens: Diese „Schutzzone“ soll eines der bedeutsamsten Trockenbiotope Europas sein!

Die durch falsche Versprechungen getäuschten AnrainerInnen schienen bisher nicht schützenswert gewesen zu sein. Sie müssen bisher weiter mit dem Lärm und mit den durch den Umlade- und Verschubbetrieb verursachten und in die Knochen gehenden Erschütterungen leben. Hoffnung auf Lösung?

Die Heimbau „hofft“ auf eine Entlastung nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Güterterminals in Inzersdorf. Die SP-Umweltstadträtin und das von den Grünen geleitete Verkehrsressort, halten sich bedeckt und lassen die BreitenleerInnen mit dem Problem „Frachtenbahnhof“ weiter allein.

Ein kleiner Nachsatz zum „Motorikpark“

Auch an anderer Stelle fühlen sich BewohnerInnen aus Breitenlee beeinträchtigt. Der neu eröffnete „Motorikpark“, der der Gesundheit und dem Vergnügen der Bevölkerung dienen soll, zieht, wie zu erwarten war, viele BesucherInnen aber leider auch jede Menge Autoverkehr an. Auf attraktive öffentliche Verkehrsmittel zu dieser Einrichtung und ausreichende PKW-Parkflächen wurde anscheinend vergessen. Das führt dazu, dass häufig nicht nur die Straßen im Umkreis zugeparkt, sondern sogar die angrenzenden Felder als Abstellplatz benützt werden! Ein Problem, welches rasch gelöst und keinesfalls auf die lange Bank geschoben werden darf!