Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Ein Brief an die Kaktusredaktion der BI „Rettet das Arbeiterstrandbad“

  • Mittwoch, 29. Oktober 2014 @ 21:30
Rund 4000 WienerInnen unterzeichneten Petition zur Erhaltung des Arbeiterstrandbades

Der geplante Abriss des Bades wegen angeblicher Baufälligkeit erregt heftigen Unmut. Medien inkl. ORF und auch der Kaktus auf seiner Website berichteten darüber.

Siehe Kaktusberichte vom 15.9.2014 und 6.10.2014

Die Wiener Rathauskoalition beschwichtigt und verspricht es werde anstatt dem früheren Arbeiterstrandbad eine öffentliche Liegewiese entstehen. Befürchtet wird aber, dass hinter der Schließung des Bades die Absicht einer späteren gewinnträchtigen Vermarktung des Grundstücks steht.

Was vielen unbekannt ist: Im Gegensatz zum Prater und der Lobau ist die gesamte Obere und Untere Alte Donau weder als Landschaftsschutzgebiet, Pflanzenschutzgebiet noch Naturschutzgebiet gewidmet und vor spekulativen Zugriff daher nicht geschützt.

In einem Brief an die Kaktusredaktion (28.10.2014) informiert uns Mag.a Renate Steinmann Sprecherin der BI „Rettet das Arbeiterstrandbad“, über die neuesten Entwicklungen.

Sehr geehrte Kaktus–Redaktion !

Ich darf Sie auf diesem Weg über die neuesten Entwicklungen zum Thema „Arbeiterstrandbad“ informieren.

Aktuell wurde gestern, 27.10.2014 die Petition zur Erhaltung eines der ältesten Bäder Wiens mit rund 4000 Unterstützungserklärungen eingebracht.

Inhaltlich fordert die Bürgerinitiative in Ihrer Petition die Erhaltung des Arbeiterstrandbades als Denkmal und Wahrzeichen des Beginns der Wiener Arbeiterbewegung in den 1920er Jahren. Dadurch hat dieses Traditionsbad öffentliches Interesse und muss als Kulturgut erhalten bleiben.

Auch aus finanzieller Sicht und hinsichtlich der Belastung des Steuerzahlers stimmt das Projekt der Stadt Wien, die teilweise historischen Kabinen, aber auch die Bausubstanz, die erst vor 10 Jahren generalsaniert wurde, zu schleifen bedenklich. Denn die historischen Kabinen sind bis auf groben Schmutz und ein paar kaputten Türen – durch mangelhafte Wartung – absolut intakt und hatten bis jetzt keinerlei Beanstandung von Seiten des Eigentümers – der Stadt Wien. Die ersten Probebohrungen rund um und in den Kabinen ergaben eine Betondicke von mehr als 40cm. Dadurch würde ein Abriss finanziell bedeutend höher ausfallen als bisher vermutet – und das zur Lasten der Steuerzahler. Auch weisen die Probebohrungen in der Wiese- weit weg von jeglicher Bausubstanz auf eine vorbereitende Baumaßnahme hin!

Anstatt ein gut durchdachtes Revitalisierungskonzept zu überlegen, die nicht baufälligen sondern schmutzigen Kabinen zu säubern und das historische Bad in seinen Ursprungszustand der Bevölkerung zurückzugeben, wird hier in aller Eile historisches für immer ausradiert!

Von der Initiative Denkmalschutz wurde das Arbeiterstrandbad aufgrund der geschichtlichen Entwicklung als auch seiner Bausubstanz Ende September 2014 in die Liste der schützenswerten Bauwerke aufgenommen. Daher fordert die Bürgerinitiative im Interesse der Stadt, als auch des Landes, dieses Traditionsbad zu erhalten und als ursprüngliches und altes Bad mit einem neuen Pächter oder auch unter der Leitung der Stadt Wien zu revitalisieren und der Bevölkerung zugänglich zu machen!

Sollten Sie noch weiterführende Informationen benötigen, so bitte ich um kurzen Rückruf oder Kontakt per Mail

Mit freundlichen Grüßen
Mag.a Renate Steinmann
Sprecherin der BI „Rettet das Arbeiterstrandbad“