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Aus für das Arbeiterstrandbad?

  • Montag, 15. September 2014 @ 11:46
Erholungsgebiet Alte Donau Die plötzliche Schließung des Arbeiterstrandbades wirft einige Fragen auf

Zahlreiche Medien reagierten überrascht auf die Schließung des traditionsreichen Arbeiterstrandbades, welches an der Alten Donau im 22. Bezirk liegt. Die Stadt Wien plant die Kabinen abzureißen, das gesamte Gebiet zu schleifen und einen „öffentlich zugänglichen“ Strand für die Allgemeinheit zu errichten.

Diese Forderung klingt auf den ersten Blick sehr verlockend und eigentlich unterstützenswert. Trotzdem wirft eine erste Recherche zahlreiche Fragen auf ob die Stadt Wien mit diesem Plan wirklich hehre Ziele verfolgt.

Unter anderem machen die hohen Kosten, welche dieses Bauvorhaben mit sich bringen würde stutzig: Nicht nur müssten hunderte Kabinen rückgebaut werden, sondern es müsste auch der Grund vom Arbeiterschwimmverein erworben werden und die Pacht vom Club DC rückgekauft werden.

Engagierte BürgerInnen versuchten im Zuge der Initiative „Rettet das Arbeiterstrandbad“ einen Alternativvorschlag zu erarbeiten, welcher sowohl in finanzieller, sozialer und ökologischer Sicht sinnvoller wäre: Das Arbeiterstrandbad könnte an das Strandbad Alte Donau angegliedert werden. Hierzu müsste lediglich ein Trennzaun zwischen den beiden Bädern entfernt werden. Auf diese Art und Weise könnten ökologische Spezifika des Arbeiterstrandbades, wie beispielsweise der Schilfgürtel erhalten bleiben und das überfüllte Strandbad Alte Donau könnte entlastet werden. Auch könnten die PächterInnen, unter welchen zahlreiche ältere Menschen sind, welche oft schon über Jahrzehnte dort ansässig sind, ihre Kabinen behalten.

Zu dieser Forderung gibt es auch eine Unterschriftensammelaktion!“

Wo ist die BürgerInnenbeteiligung?

„Unabhängig davon wie man nun konkret zu den Plänen der Stadt Wien steht, so zeigt auch der Fall des Arbeiterstrandbads wieder auf eine drastische Art und Weise wie „viel“ der rot-grünen Stadtregierung an BürgerInnenbeteiligung liegt. Den KabinenpächterInnen wurde überfallsartig ein Räumungsbescheid zugeschickt, obwohl der reguläre Pachtvertrag bis 2018 läuft. Langfristig informiert über dieses Projekt wurde niemand. Anfragen der überparteilichen BürgerInneninitiative „Rettet das Arbeiterstrandbad“ wurden bis dato nicht beantwortet.

Auch ist es höchst verwunderlich, dass die Stadtregierung den durchaus sinnvollen Alternativvorschlag – die Anbindung des Arbeiterstrandbades an das Strandbad Alte Donau- vollkommen ignoriert und auf die sehr teure Schleifung des Arbeiterstrandbades beharrt. Dies könnte für die Vermutung der BürgerInneninitiative sprechen, dass der geplante „öffentliche Strand“ in naher Zukunft für andere Zwecke verwendet werden wird!“, so KPÖ Bezirkssprecher Bernhard Gaishofer abschließend.