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Olympische Spiele 2028 in Wien? NEIN, DANKE!

  • Montag, 4. März 2013 @ 18:06
Ein Kommentar aus Donaustädter Sicht von Werner Beier

Vom 7. Bis 9. März 2013 findet jene Veranstaltung statt, bei der mittels schlau gestellter Fragen dem Plebs die Vision der Mitbestimmung gegeben werden soll.

Unter Anderem wird bei dieser „Wiener Volksbefragung“ auch nach der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2028 gestellt und was das mit konkreter Bezirkspolitik zu tun hat ist schnell aufgezählt: Einerseits gilt für die Errichtung des Olympischen Dorfs das Flugfeld Aspern als heißes Eisen, andererseits bietet die Donaustadt fast exklusiv auch die räumlichen Möglichkeiten zur Errichtung entsprechender Sportstätten. Also jene gigantischen Arenen, deren Kapazitäten nach den Spielen eigentlich niemand mehr braucht.

Jetzt stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Nutzen:

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eine der teuersten Städte der Welt – immerhin belegt Wien Platz 17 im Ranking der Lebenshaltungskosten 2012 – im Zuge der Olympiade ein noch teureres Pflaster. Das berührt Touristen, Kongressbesucher und Angehörige internationaler Organisationen mit Spesenkonto im Gegensatz zur verarmenden Wohnbevölkerung naturgemäß weniger und daher wurden bisher bei diversen Umfragen zur Wiener Lebensqualität (auf die sich die Rathausmänner und Frauen nur allzu gerne berufen) auch nur ManagerInnen und Artverwandte befragt und nicht hingegen "Hinz noch Kunz".

Das Argument des Turboeffekts für die Bauwirtschaft der durch die Olympiade entstehen würde ist Augenwischerei, denn wer hindert die Stadtregierung eigentlich, die Kapazitäten endlich für die Schaffung von ausreichend leistbaren Wohnraum und Infrastrukturen zu verwenden?

Letztlich bleibt nur der Verdacht, dass mit Olympia lediglich eine Clique von Spekulanten, Financiers, Nobelarchitekten, Hoteliers und Baumafiosi mit ihren Tentakeln in der Wiener Politik bedient werden soll.

Als mahnendes Beispiel seien die Vorgänge um die letztlich geplatzte Weltausstellung EXPO 95 rund um das Stuwerviertel in der Leopoldstadt in Erinnerung gerufen: Als Horden von Immobilienspekulanten satten Profit gerochen hatten und es hier zu unvorstellbaren Exzessen bis hin zu brutalsten Entmietungen kam. Als HacklerIn oder PensionistIn sitzt man dann halt auf der Straße – als zuständiger Bürgermeister bekommt man ein Ehrengrab.

Soviel zur politischen Verantwortung!

Weitere KPÖ-Stellungnahmen zur Wiener Volksbefragung:

  • 20 Milliarden Euro für Olympische Spiele?

  • BürgerInnenbefragung als Farce der direkten Demokratie?

  • Vassilakou´s seltsame Argumente für Olympische Spiele in Wien

  • SPÖ-Landessekretär will erneut Märchengeschichten als Wahrheit verkaufen