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Die „Danube Flats“ und die „neue Wohnkultur“(?)

  • Sonntag, 16. Dezember 2012 @ 08:45
So werden aktive BürgerInneninitiativen gegeneinander ausgespielt!

„Danube Flats bringen Mittelmeer-Flair“, freut sich das Bezirksblatt (eine SPÖ-Zeitung) in seiner Ausgabe vom 15./16.Oktober 2012.

„Danube Flats greift die baulichen Themen Kaisermühlens auf und ist dadurch kein Fremdkörper“, meint Bezirksvorsteher Scheed. Das für seine schönfärberische Darstellung bekannte Blatt versteigt sich sogar dazu, dieses Bauprojekt als Symbol der „neuen Wohnkultur“ zu preisen.

Frau Vassilakou verteidigte das umstrittene Projekt mit den „ökologischen Qualitäten (Fassadenbegrünung, ‚blue building‘)“ und der „ Aufwertung der Umgebung durch die Überplattung der Donauuferautobahn“.

Heftig umstritten ist hingegen das aus einem bereits durchgeführten Architektenwettbewerb als Sieger hervorgegangene Hochhausprojekt (geplant sind 48 Stockwerke!!!) am Grundstück des geschlossenen Cineplex-Kinos. Viele AnrainerInnen haben ihrem Unmut bei einer Diskussionsveranstaltung in der Donaucitykirche am 10.Oktober mit Vizebürgermeisterin Vassilakou Luft gemacht.

Erst im Jahr 2011 wurde im Wiener Gemeinderat eine Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans für das „Franz Josefs-Land“ und die stadtauswärts liegende rechte Seite der Wagramer Straße beschlossen.

So schaut’s aus, wenn Hochhausverbauung unterbunden werden soll!

Im neuen Bebauungsplan wurde dort die bisherige Bauklasse 2 auf Bauklasse 3 erhöht (Traufenhöhe 16m, maximal 6 Geschoße + mindestens ein Dachgeschoß), wobei die reale Bauhöhe auch hier erheblich überschritten werden kann. Diese Umwidmung stieß bereits bei den dahinter wohnenden AnrainerInnen auf Ablehnung. Herr Scheed verteidigte sie damals damit, „eine „Hochhausbebauung nachhaltig zu unterbinden“. - Upps!

Die Alte Donau – einst das PARADIES DER KLEINEN LEUTE (20.Oktober 2011)

Teile und herrsche?

Das jetzt neu geplante Bauprojekt widerspricht allen bisher gültigen Flächenwidmungen und politischen Versprechungen. Wieder einmal scheint es so, dass eine bestehende Flächenwidmung sozusagen im Nachziehverfahren nachträglich und gegen die Meinung der AnrainerInnen angepasst werden soll.

Für politisch hinterhältig und allzu durchsichtig halten es viele, das umstrittene Bauprojekt mit der Überplattung der Donauuferautobahn zu rechtfertigen. Ob bewusst oder unbeabsichtigt werden hier unterschiedliche und auch im Einzelnen jeweils berechtigte BürgerInnenanliegen gegeneinander ausgespielt. Da gibt es die BürgerInneninitiative gegen den Lärm auf der Donauplatte, die berechtigt die Überplattung der Donauuferautobahn einfordert, und andererseits die Bürgerinitiative „Alte Donau“, die gegen Monsterbauten aller Art und zuletzt auch kritisch gegen die oben beschriebene Flächenwidmungsänderung aufgetreten ist.

Solange in unserer Gesellschaft einzig der Gewinn aus Immobilien und Grundstückverwertung zählt (und von keiner der Rathausparteien in Fage gestellt wird), muss eines der berechtigten Anliegen auf der Strecke bleiben. Meinen zumindest die etablierten PolitikerInnen. Ob das letzte Wort wirklich schon gesprochen ist?