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Kommunismus bedeutet auch Vielfalt!

  • Samstag, 26. Mai 2012 @ 07:57
Von Bernhard Gaishofer

„Ich würde euch ja eh wählen, aber der Name… Warum nennt ihr euch heute noch KPÖ?“ – wie oft hat man diese Frage nicht schon gehört, wenn man zum Beispiel Flugblätter verteilt hat.

Im Gespräch sagen viele Menschen, auch wenn sie unsere Anliegen unterstützen, dass sie aufgrund der Geschichte das „Kommunistisch“ in unserem Namen zu abschreckend finden und wir uns doch einfach umbenennen sollten. Teilweise ist dies verständlich, doch wie ich schon in meinem letzten Artikel in der Rubrik „Unser wild umstrittenes K“ erläuterte, hat sich die KPÖ erneuert, und die heutige KPÖ hat mit Stalinismus nichts mehr gemeinsam. Trotz ihrer Veränderung wird die heutige KPÖ mit der früheren KPÖ weiter gleichgesetzt.

Ob eine Namensänderung wirklich ausreicht, um das für die Zukunft zu verändern? In Deutschland war die LINKE erst vor kurzem mit einer gehässig geführten (Anti)-„Kommunismusdebatte“ konfrontiert.

Beibehalten aus der früheren Zeit hat die KPÖ ihr Engagement für eine gerechte und demokratische Gesellschaft. Für mich als geschichtlich Interessierten ist in diesem Zusammenhang auch wichtig, sich nicht nur die negativen Seiten der KPÖ- Vergangenheit anzusehen: Hier kommt man schnell darauf, dass die KPÖ in der österreichischen Gesellschaft zwar immer eine kleine, aber wichtige Rolle gespielt hat. Ich erinnere hierbei beispielsweise an den antifaschistischen Widerstand während der Naziherrschaft oder dass die KPÖ eine der Gründungsparteien der 2. Republik war. Die KPÖ hat als bisher einzige Partei immer links von SPÖ und Grünen "Stellung gehalten“ und konsequent einen antikapitalistischen Kurs verfolgt.

Keinesfalls soll der Eindruck entstehen, die KPÖ würde dogmatisch darum bemüht sein, mit anderen politischen Kräften nichts zu tun zu haben. Dass dies nicht stimmt, zeigen viele Aktionen aus den vergangenen Jahren, wo man aufgrund eines gemeinsamen Anliegens zusammen mit anderen fortschrittlichen und gesellschaftskritischen Organisationen auftrat. Sie ist für Wahlbündnisse offen. Auch kandidieren bei Wahlen auf KPÖ Listen immer wieder Parteiunabhängige, was zwar ein breiteres linkes Wahlbündnis nicht ersetzen kann, aber auch ihre Bereitschaft zur parteiübergreifenden Zusammenarbeit (nicht nur bei Wahlen) deutlich machen soll. Gerade hier in der Donaustadt gibt es viele Kontakte und auch Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, wenn es darum geht, in unserem Bezirk gegen gesellschaftliche Missstände vorzugehen. Natürlich wäre es wünschenswert, dass es auch in Österreich einmal zu einem breiten linken Bündnis kommen würde, bei dem sowohl die KPÖ als auch Teile anderer Parteien und Organisationen oder Gewerkschaften gemeinsam an einem Strang ziehen. Aber da dies derweil nicht Realität ist, ist es bis dahin wichtig, die KPÖ als vorhandene linke Alternative zu unterstützen, denn Kommunismus bedeutet auch Vielfalt!

Jugendliche, die über meinen Diskussionsbeitrag mit mir ins Gespräch kommen wollen, lade ich zu unseren KSI-Treffen, welche jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat ab 19 Uhr in der Wurmbrandgasse 17 stattfinden, ein. KaktusleserInnen, die über das Jugendalter schon hinaus sind, sind bei den monatlichen Bezirksabenden (jeder letzte Mittwoch im Monat) oder anderen Veranstaltungen herzlich willkommen.

Oder teilen Sie mir Ihren Standpunkt oder Ihre Fragen per E-Mail oder brieflich mit! (donaustaedter@kpoe.at, oder KPÖ-Donaustadt, 1220 Wien, Wurmbrandgasse 17)