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Hausfrau im Herrenhaus

  • Dienstag, 21. September 2010 @ 06:27
Keine halben Sachen Ein Beitrag von Renate Mocza, parteilos, die für die KPö und ihr Kaktusteam am zweiten Listenplatz für die Donaustädter Bezirksvertretung antritt

Warum ich die KPÖ unterstütze, werde ich gefragt. - Und soll das in zwei Sätzen beantworten, wo es so viele Gründe dafür gibt.

Gut, wenn es denn kurz sein muss:

Wodurch zeichnet sich kommunistische Politik heute aus?

Meiner Auffassung nach dadurch, dafür zu wirken, dass Grundbedürfnisse „aller“ Menschen erfüllt werden. Meines Erachtens der wichtigste Unterschied zu „Rechten“ jeder Schattierung, die nur das eigene Wohlergehen, das der eigenen Klasse, des „eigenen Volkes“ im Kopf haben. Nebenbei bemerkt hat die Partei der Unaussprechlichen nicht nur die höchste Dichte an Juristen, die jede Kritik sogleich gerichtlich verfolgen, sondern auch die höchste Dichte an Immobilienbesitzern. Ein Kollege aus dem 2. Bezirk sieht darin den FP-Widerstand gegen „Ausländer im Gemeindebau“ begründet – um der eigenen Klientel nicht ihre günstige Einnahmequelle zu rauben. (Stichwort: Massenquartiere zu enorm hohen Mieten in devastierten Zinshäusern.)

Von Mietbeschränkungen wie im sagenumwobenen „Roten Wien“ des vorigen Jahrhunderts – die Miete durfte in Gemeindewohnungen damals nicht mehr als 10% des Lohnes betragen – kann man und erst recht frau heute nur träumen.

Als ich nach meiner Scheidung für mich und meine beiden Kinder um eine Gemeindewohnung – die eheliche Wohnung habe ich mir nicht mehr leisten können - ansuchte, wurde dies mit dem Hinweis, mit meinem Gehalt von 1100 € könne ich leicht eine Wohnung am freien Markt finden, abgelehnt. Hohn pur.

Als ein hartnäckiger Journalist nach den Kriterien und Einkommensgrenzen für Gemeindewohnungen nachfragte, war plötzlich doch eine Gemeindewohnung (wenn auch weit entfernt von der Schule meiner Kinder) vorhanden. (Kleine Frage nebenbei: Was machen Menschen in so einem Fall ohne befreundete Journalisten?).

Dort wohnte ich dann allerdings nur vorübergehend, da ich das große Glück hatte, im Frauenwohnprojekt „ro*sa Donaustadt“ wegen Rücktritts, einer anderen Frau eine Wohnung zu bekommen. Entgegen weitverbreiteter Gerüchte: Hier wohnen auch Männer. Mietverträge bekommen aber nur Frauen, was sich durch die sattsam bekannte „Gehaltsschere“ und die weitaus schlechtere Arbeitssituation von Frauen hoffentlich von selbst erklärt. Manche müssen`s auch erst erklärt bekommen: Eine Klage eines Mannes vor der Gleichbehandlungskommission hatte keinen Erfolg.

Hier im Frauenwohnprojekt erlebe ich jeden Tag „gelebte Solidarität“ – „…Frauen – allein und in verschiedenen Familienkonstellationen, mit und ohne Kinder, mit und ohne PartnerInnen. Egal, ob aus Krems, Irkutsk oder Nebraska…“, wie es im Folder heißt. Derzeit sind alle Wohnungen vergeben, interessierte Frauen können sich auf der Homepage in eine Warteliste eintragen.

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