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„Das Gespenst der Armut“

  • Freitag, 23. April 2010 @ 16:30
Kaktus-Archiv Hintergründiges und Vordergründiges - Fakten zu den Ursachen der Armut

Ein erst vor kurzem erschienenes Buch von Lutz Holzinger „Das Gespenst der Armut - Reportagen und Analysen zur Kritik der sozialen Vernunft“ mit zwei Gastbeiträgen von Hansjörg Schlechter (Neustart und Netzwerk "Armutskonferenz") legt die Hand auf eine "besondere Wunde der Zeit".

Beide Autoren nähern sich dem Thema Armut in dem sie in ihrer Recherche sowohl den Kontakt zu den Betroffenen als auch Helfern suchten. Es sind, wie die Recherchen des Autors Lutz Holzinger belegen, Frauen, Männer und Kinder, die in einer oft verborgenen Welt der Armut leben und leben müssen. Beide Autoren waren im Alltag von in der Sozialberatung und Schuldnerbeatung ebenso dabei, wie sie auch Sozialmärkte besuchten. Sie sprachen mit Haftentlassenen, wirkten mit beim Verteilen von Lebensmitteln und sprachen mit „Augustin“- Kolporteuren.

Lutz Holzinger präsentiert sein Buch morgen Samstagnachmittag (Beginn 15 Uhr) im Rahmen eines von der KPÖ-Donaustadt und des Kaktusteams veranstalteten parteiübergreifenden Dialogs zum Thema „Armut in Wien – Armut im Bezirk“

Ort: GH „Völker zur Sonnenuhr“, 1220 Wien (Stadlau), Ecke Aribogasse / Langobardenstraße

Wer das Buch, welches in derEdition Steinbauer erschienen ist, näher kennen lernen und darüber hinaus sich mit dem Thema Armut und Ausgrenzung sowohl sachlich als auch gesellschaftspolitisch tiefergehend auseinandersetzen will, ist zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.

Sozialmarkt (und mehr)

Am Sonntag (Tag der Bundespräsidentenwahl) folgt eine Diskussion mit Frau Dr, Ursula Weber Hejmanek und Frau Helli Schornböck vom Hilfswerk Österreich zum Thema Sozialmärkte. Damit TeilnehmerInnen des Dialogs, die an dieser Wahl teilnehmen wollen, dazu genügend Zeit bleibt, (Die KPÖ ruft dazu auf an dieser Wahl teilzunehmen!), beginnt dieser Themenblock erst um 10 Uhr.

Am Sonntag ab 14 Uhr Nachmittag, wird das Thema Armut und Kriminalität mit Hansjörg Schlechter diskutiert, der viel Faktenmaterial mitbringen wird. Eine Diskussion, die uns auch besser in die Lage versetzen soll, die vielen Probleme die in der Öffentlichkeit oftmals thematisiert aber oftmals verkürzt und auch mit einer Fülle von Vorurteilen versehen sind, näher kennenzulernen um damit besser gegen die von Rechts betriebene Hetze und Politik der Ausgrenzung und rassistischer Vorurteile zu bestehen.

Es ist nie zu spät!

Mehr als 17% der WienerInnen und Wiener gelten als armutsgefährdet. Diese Zahlen aus Wien liegen deutlich über den Bundesschnitt (12,4%). „Trotzdem ist das Thema Armut auch in den letzten zurückliegenden Jahren sowohl im Wiener Gemeinderat als auch in der Donaustädter Bezirksvertretung nur ein Randthema geblieben. Dass unser Bezirk ebenso wie die Stadt Wien eine finanzielle Unterstützung zur Einrichtung eines Sozialmarktes in unserem Bezirk bis heute verweigert und der Bezirksvorsteher auf die schriftliche Beantwortung eine dazu eingebrachte schriftliche Stellungnahme zum Bezirksbudget bis heute warten lässt (wozu er laut Stadtverfassung verplichtet wäre!), ist ein, wenn auch nur kleines Beispiel der Ignoranz der etablierten Politik gegenüber den von der Armut betroffenen Menschen, die in unseres Bezirk leben," meint Johann Höllisch, Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt.

Ebenso bisher unbeantwortet blieb ein Offener Brief der KPÖ Wien an Bürgermeister Häupl zur Forderung nach einer 14 maligen Auszahlung der künftigen Mindestsicherung, wie von den SPÖ- Sozialreferenten der Steiermark und Oberösterreich zur Diskussion gestellt, zu der die KPÖ Wien gerade aktuell auch eine Onlineaktion im Internet durchführt.

Bleibt die Frage, ob auch aus den Reihen der derzeit im Donaustädter Bezirksparlament vertretenen Parteien jemand dazu Zeit findet, um mit uns gemeinsam zu diesem brisanten Thema zu diskutieren. „Bis jetzt regnete es von dieser Seite nur Absagen, aber wie es auch in einem Sprichwort heißt "die Hoffnung stirbt zuletzt“ "meint Johann Höllisch abschließend, der auch aus diesem Anlass bekräftigt, dass auch über dieses Dialogwochenende hinaus unser Engagement zur Armutsbekämpfung und seinen Ursachen und gegen soziale Ausgrenzung zu den Schwerpunkten in unserer Bezirkspolitik zählt.

Es ist nie zu spät, sich auch noch kurzfristig zu einer Teilnahme an unserem Wochenenden oder einzelnen Veranstaltungen und Themenblöcken zu entschließen!