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Linz und Mödling unterstützen „ihre“ Sozialmärkte finanziell, Wien lehnt das bisher ab!

  • Samstag, 14. November 2009 @ 08:06
Armut und soziale Ausgrenzung Ein Sozialmarkt in der Donaustadt muss her!

„Ein Sozialmarkt in der Donaustadt-dringender denn je!!“ - So schrieb der Kaktus – siehe Kaktusbericht vom 01.09.2009 - auf seiner Website. Und in der letzten Kaktus-Printausgabe erinnern wir daran, dass ein Antrag für einen Sozialmarkt in der Donaustadt in einer Bezirksvertretungssitzung dem Sozialausschuss zugewiesen, bereits mehr als ein dreiviertel Jahr unerledigt in irgend einer Schublade „zwischengeparkt“ liegt.

Ein Kaktusmitarbeiter führte mit dem Obmann des überparteilichen Vereins "Sozialmarkt Wien" (Bild links) ein Gespräch. Sein Verein ist Pionier bei der Einrichtung von Sozialmarkten in Wien und führt derzeit zwei Sozialmärkte, einen in Favoriten und einen in Hernals. Horrende Preise und die Wirtschaftskrise

Einige tausend Wienerinnen und Wiener erledigen ihre Einkäufe fast ausschließlich in Sozialsupermärkten. Davon gibt es derzeit nur fünf in der Großstadt Wien. Es gibt einen Markt vom Hilfswerk in Mariahilf, einen der Vinzi-Gemeinschaft am Neubau und nunmehr auch einen in Floridsdorf, betrieben vom Samariterbund. Der überparteiliche und gemeinnützige Verein Sozialmarkt Wien führt zwei dieser Einrichtungen (10. u. 17. Bezirk). Zumindest ein weiterer Sozialmarkt für den Nordosten Wien sei nötig, meint Alexander Schiel. Wien ist anders und lehnt finanzielle Unterstützungen der „Sozialmärkte“ ab! Aber um einen solchen in der Donaustadt einrichten zu können, bedarf es öffentlicher finanzieller Unterstützung für Miete und Infrastruktur. Damit schaut’s aber schlecht aus. Die Stadt Wien lehnt eine solche Unterstützung („Wir tun genug“) ab. Und Sozialminister Hundstorfer hatte zwar, in einem ORF-„Bürgerforum“, eine Lösung zugesagt, aber in der zuständigen Abteilung kann man sich inzwischen „an nichts erinnern“.

Dabei gibt es in allen anderen Bundesländern sehr wohl Förderungen für solche Versorgungseinrichtungen. In ganz Österreich gibt es bereits 30 Supermärkte dieser Art. In Linz und Mödling werden, um zwei Beispiele zu nennen, diese Märkte sogar mit 150 000 Euro unterstützt.

Bedarf stark steigend

Die extremen Preissteigerungen des Vorjahres und die Arbeitslosigkeit sind die Hauptursachen dafür. Zwischen 200 000 und 400 000 Menschen in Wien verdienen weniger als 900 Euro im Monat. Dazu kommen noch Langzeitarbeitslose, PensionistInnen und StudentInnen. Allein der Verein Sozialmarkt Wien hat bereits 22 000 Mitglieder. Er kann aber laut Presseaussendung momentan nur 10% der tatsächlich Betroffenen versorgen. Um einen weiteren Standort in der Donaustadt zu errichten, müsste entweder die Hernalser Zweigstelle geschlossen werden oder, wie bereits erwähnt, entsprechendes öffentliches Geld bereit gestellt werden.

Taten setzen, statt wegschauen!

Die KPÖ-Donaustadt möchte sich mit der der bisherigen Untätigkeit der Bezirksvorstehung in dieser Angelegenheit nicht abfinden. Gleichzeitig fordern wir die Stadt Wien auf, ihre bisherige Verweigerung einer finanziellen Unterstützung zu überdenken. KPÖ-Bezirkssprecher Johann Höllisch brachte in dieser Angelegenheit schriftliche Stellungnahmen zum Bezirksbudget und zum Wiener Gemeindebudget ein.