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"Rasen am Ring" anlässlich des EU-weiten autofreien Tages

  • Samstag, 19. September 2009 @ 22:09
Kaktus-Archiv Die gegen die Lobauautobahn aktive überparteilche BürgerInneninitiative "Rettet die Lobau" ladet anlässlich des autofreien Tages am Dienstag 22.September von 14 bis 18 Uhr zu "Rasen am Ring" ein.

Der Ring soll in eine echte Wiese verwandelt werden und dann zeigen wir was mensch mit einer Grünfläche mitten in der Stadt alles machen kann: Picknick, Feiern, Livemusik ("Samba attac"), Infostände, Kinderspielfläche, mensch kann verschiedene originelle Fahrräder ausprobieren usw... dazu werden Transparente gehängt und Flyer verteilt.

Die Initiative "Rettet die Lobau" wird mit einem Informationsstand vertreten sein und freut sich auf Euren Besuch! Rasen am Ring: Öffentlicher Raum einmal anders genutzt

Am Autofreien Tag wird der Burgring zur grünen Picknickwiese. Mehrere Organisationen werden den Wiener Burgring am 22. September 2009 in eine grüne Picknick-Wiese verwandeln. Mit dieser Aktion soll am EU-weiten „Autofreien Tag“ diese besonders stark frequentierte „Raser- und Staustrecke“ zwischen 14 und 18 Uhr auf kreative und klimafreundliche Weise belebt werden.

„Wir geben den Menschen in Wien ein Stück Straße zurück"

Die VeranstalterInnen verknüpfen mit dem Rasenteppich am Ring gemeinsame Forderungen nach einer zukunftsweisenden Verkehrspolitik für Wien, die den Umweltverbund (FußgängerInnen, RadfahrerInnen und öffentliche Verkehrsmittel) klar bevorzugt und den motorisierten Individualverkehr auf ein vernünftiges Maß reduziert und ein verkehrspolitischer Paradigmenwechsel im Zeichen von Klimaschutz und Lebensqualität ermöglicht wird.

„Wir geben den Menschen in Wien ein Stück Straße zurück", erklärt Peter Pilsl, Sprecher der Interessensgemeinschaft Fahrrad (IGF). „Für ein paar Stunden im Jahr wollen wir demonstrieren, wie das urbane Leben sein könnte, wenn nicht der Großteil des öffentlichen Raumes dem motorisierten Verkehr gewidmet wäre.“ Ein erster Schritt zur Anerkennung der Anliegen der Rad fahrenden WienerInnen wäre für die IGF die Unterzeichnung der europäischen „Charta von Brüssel“, die eine grundlegende Bereitschaft zu Radverkehrsförderung und Verkehrssicherheit sowie einen Radverkehrsanteil von über fünfzehn Prozent als nahes Ziel beinhaltet.

Motorisierter Individualverkehr zählz zu den Haupverursachern des Klimawandels

„Der Verkehr zählt zu den schlimmsten Verursachern des Klimawandels. Rund ein Viertel aller CO 2 -Emissionen stammen in Österreich aus dem Verkehr“, erklärt der Greenpeace-Verkehrsexperte Niklas Schinerl. Dabei ist der CO 2 -Ausstoß der Kraftfahrzeuge im städtischen Bereich am Höchsten und wären viele Fahrten gerade in der Stadt eigentlich verzichtbar. Verkehrshemmende Maßnahmen wie Fahrverbote oder City-Mauten sind daher zu diskutieren. Über diese Einnahmen muss gleichzeitig der öffentliche Verkehr vergünstigt und der Radverkehrsanteil aktiv erhöht werden. „Aus unserer Sicht sollten gerade Spritfresser wie SUV kräftiger zu Kasse gebeten werden als CO 2 -arme Kleinwagen“, fordert Schinerl.

Die Umweltorganisation VIRUS erinnert daran, wie wirksam die Ringsperre bei der „Euro 2008“ ohne das erwartete Chaos zu Verkehrsverlagerungen auch zu Öffis und Fahrrad geführt hat. Dies zeige, wie entbehrlich viele Straßenverkehrsadern eigentlich seien. Die Chance, diesen Erfolg dauerhaft abzusichern, wurde im Vorjahr allerdings verschlafen. Sie sollte jetzt, nur wenige Monate vor der Kopenhagener Klimakonferenz, endlich ergriffen werden.

Wie bereits in den beiden vergangenen Jahren kann eine bunte Fest-Atmosphäre mit Musik, Spiel und Spaß erwartet werden, an der sich alle PassantInnen kreativ beteiligen können. Die OrganisatorInnen sind sich einig: „Wien muss menschenfreundlicher werden. Wer den Anteil an FußgängerInnen und RadfahrerInnen effektiv erhöhen will, wie von der Stadtverwaltung angestrebt, hat ihnen auch entsprechend mehr Raum zu geben. Beim Rasen am Ring kann jeder und jede die Stadt neu beleben und genießen, statt sie an den Autoverkehr zu verlieren. “

Die Organisationsplattform besteht aus IG-Fahrrad, GLOBAL 2000, Greenpeace, der Fahrrad.Selbsthilfe WUK, der BI Rettet die Lobau, VIRUS, der Arge Schöpfungsverantwortung und Ökonews.