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Essling: Fluglärm – Keine Verbesserung in Sicht!

  • Samstag, 30. Mai 2009 @ 06:50
Fluglärm Kein curved approach. Kein Lärmschutz.

Zwei Dokumente belegen erneut die verfahrene Situation der Esslinger Fluglärmgeplagten: Die aktuellen Fluglärmkarten (März 2009) und der nach wie vor geltende Mediationsvertrag (Mai 2003). Laut des Mediationsvertrages gab es im Jahr 2002 auf Piste 16, Anflugschneise über Essling, 1624193 Landungen (davon 1613 in der Nacht).

Das sind 25,9% aller Anflüge über Wien und bedeutet rund 4450 Jets täglich!

Und: 4 bis 5 Mal pro Nacht wurden die Betroffenen aus dem Schlaf gerissen. Dazu kommen noch jene Überflüge, deren Landungen wetterbedingt aus dieser Richtung notwendig werden. Das heißt, dass bei Süd/Südostwindlage mindestens 20% des Jahres, noch Einiges an Flugaufkommen dazu kommt. Weitere mögliche Gründe für noch mehr Flugverkehr über Essling: Ambulanzflüge, Sicherheitserfordernisse, besondere Wetterverhältnisse und Nichtverfügbarkeit der Piste 11/29. So weit die Angaben aus dem Jahr 2002/2003. Seither haben die Flugbewegungen aus und nach Schwechat, wie schon oft berichtet, jährlich saftig zugelegt und damit auch die Belastungen für die Esslinger. Kein Schutz für Essling!

Laut aktueller Lärmkarten liegt das Lärmaufkommen in Essling im Bereich von 45 bis 59 dB (Tag) und 45 bis 49 dB (Nacht). Das heißt, die Werte liegen nur knapp unter der erlaubten Belastungsgrenze von 60 bzw. 50 dB! Zu diesen tatsächlichen Lärmbelastungen kommen noch die gefühlten, wenn die dortigen Anrainer im Minutentakt von Jets überflogen werden. Von Lärmschutzmaßnahmen für Essling, wie Schallschutzfenster, ist im Vertrag keine Rede. Vor Abschluss des Mediationsvertrages vertröstete man die Betroffenen auf den Bau der 3. Piste in Verbindung mit dem curved-approach-Anflugverfahren. Laut Aussage eines Experten würde dies aber Essling auch nicht völlig vom Flugverkehr befreien! Die geplante 3. Piste wird dazu noch parallel zur alten, 2. verlaufen und damit nicht weniger Flugverkehr bringen.

„Die Piste kommt auf jeden Fall“.

Von den Flughafenbetreibern wurden und werden immer wieder die unterschiedlichsten Aussagen gemacht. Dies geschieht wohl, um die verschiedenen Betroffenen zu verwirren und gegen einander auszuspielen. So heißt es einmal: „Die Piste kommt nur, wenn notwendig“, dann wieder: „Keine 3. Piste ohne curved approach“ und schließlich: „Die Piste kommt auf jeden Fall“. Außerdem ist das kurvige Annäherungsverfahren „curved approach“ absolut nicht einsatzfähig, da technisch nicht ausgereift.

Als einzige mögliche Verbesserung für alle Fluglärmbetroffenen bleiben nur erhöhte Flughafengebühren für laute Jets. Die Fluggesellschaften könnten sich auf diese Weise gezwungen sehen, auf leisere Maschinen umzusteigen. Diese Maßnahme soll angeblich demnächst realisiert werden. Alles was zu Gunsten des Airports Schwechat passiert, wird von den politischen Entscheidungsträgern in Wien und NÖ, Häupl, Pröll und Co, vollinhaltlich mitgetragen. Zählen doch die Gewinne der Flughafenmanager mehr als die Sorgen und Nöte der lärmgeplagten Bürger.