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Flugfeld Aspern: Viele Fragen offen

  • Sonntag, 29. März 2009 @ 06:21
Seestadt Aspern Interessanter Diskussionsabend der Grünen Donaustadt

Als die Stadt Wien ihren „Masterplan“ für das Flugfeld Aspern vorgestellt hat, haben die Donaustädter Kommunisten das Vorhaben als ambitioniert und vielversprechend bezeichnet und gehofft, daß – anders als bei vergleichbaren, wenn auch kleineren Projekten in der jüngeren Vergangenheit (z.B. Leberberg) – diesmal städtebauliche Planungsfehler vermieden werden würden.

Inzwischen, wo langsam mit der Verwirklichung des Planes begonnen werden soll – die Umweltverträglichkeitsprüfung ist im Laufen, nächstens sollen die ersten Baumaßnahmen gesetzt werden –, weicht die hoffnungsvolle Erwartung langsam einer gewissen Skepsis. Und das in weiten Kreisen der Bevölkerung, insbesondere bei den am der meisten Betroffenen, den Bewohnern von Aspern und Eßling.

Die Donaustädter Grünen haben aus diesem Grund für den 25. März 2009 ins Gasthaus Siegl in Hirschstetten geladen und sind dort Herr mit Herrn Dipl.Ing. Josef Lueger von der Aspern Deve-lopment AG im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit der grünen Gemeinderätin und Pla-nungssprecherin Dipl.Ing. Sabine Gretner, Dr. Heinz Högelsberger, Verkehrsreferent von Global 2000, und dem Umweltsprecher der Grünen Wien Mag. Rüdiger Maresch dem Publikum Rede und Antwort gestanden.

Finanzierung des öffentlichen Verkehrs ungesichert, neue Autobahn (A23neu) hingegen fix!

Das Ergebnis des informativen Abends ist wenig erfreulich. Wohl hat Dipl.Ing. Lueger die eine oder andere Frage befriedigend beantworten können und sich und das von ihm vertretene Projekt gut zu verkaufen versucht, manch einen der an ihn herangetragenen Kritikpunkte hat er jedoch nicht zu entkräften vermocht. So mußte Dipl.Ing. Lueger eingestehen, daß der Gemeinderat zwar die Anbindung des neuen Stadtteils an das Straßenbahnnetz beschlossen habe, die damit verbundenen Kosten aber keineswegs gesichert seien. Was den Ausbau des Marchegger Astes der Ostbahn und damit die Anbindung an Bratislava/Preßburg, aber vor allem durch die S 80 Richtung an den künftigen Hauptbahnhof anbelangt, ist offen, wann die Planungen der ÖBB umgesetzt werden. Sicher ist hingegen der rasche Ausbau der A23, die vom Großteil der Erschienenen, allen voran von Seiten der veranstaltenden Grünen als das bezeichnet worden ist, was sie sein wird: Ein sündhaft teures Bauwerk, mit dem nicht Verkehr vermieden, sondern weiterer umweltschädlicher Individualverkehr geschaffen (und in die Donaustadt angezogen) wird.

Viele befrüchten eine neue "Schlafstadt"!

Die in diesem Zusammenhang von Walther Leeb, der sich als kommunalpolitisch interessierter Donaustädter Kommunist vorgestellt hat, aufgeworfene Frage (s. auch unseren Artikel „Im Osten nichts Neues“), was die Aspern Development AG unternehme, um den Bewohnern des Flugfelds Arbeitsplätze in dessen Bereich zu verschaffen und solcherart zu verhindern, daß täglich tausende Menschen vom Flugfeld zu ihrem Arbeitsplatz fahren und ebensoviele von auswärts zum Arbeitsplatz nach Aspern kommen, ist unbeantwortet geblieben.

Unbeantwortet ist auch geblieben, ob angesichts der Wirtschaftskrise die Vorhaben überhaupt zur Gänze verwirklicht werden können, insbesondere ob es möglich sein wird, die versprochenen Arbeitsplätze tatsächlich zu schaffen.