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Das Beben auf den Finanzmärkten und seine Auswirkungen

  • Mittwoch, 5. November 2008 @ 07:14
Kaktus-Archiv Zwei Diskussionsangebote der KPÖ zu einem überaus aktuellen Thema
  • Zur Diskussion über dieses Thema haben wir zu unseren nächsten Bezirksabend, am Mittwoch den 12.November 2008, Beginn 19 Uhr, Mag. Michael Graber, Wirtschaftssprecher der KPÖ (linkes Bild), eingeladen. Michael Graber wird sich bemühen auch für "wirtschaftspolitische Laien“, verständlich darzulegen, was sich da auf den Finanzmärkten eigentlich abspielt, und sich mit seinen sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen befassen.
    Ort: Bezirkslokal der KPÖ-Donaustadt, 1220 Wien, Wurmbrandgasse 17 (Erdgeschoss)
  • Am Donnerstag, 13.November, findet zum selben Thema eine Veranstaltung mit Joachim Bischoff, ein großer Experte zu den Finanzmärkten, der auch für "Die Linke" im Hamburger Gemeinderat sitzt (rechtes Bild), statt. Diese Veranstaltung beginnt ebenfalls um 19 Uhr, und findet an der Uni-Wien, NIG im Hörsaal II statt.
  • Globale Finanzkrise
    Warum wir alle darunter leiden
    Werte werden durch Arbeit geschaffen, nicht durch Spekulationsgeschäfte!

    Die Finanzkrise zeigt die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit sehr deutlich auf. Leute, die Arbeit haben, müssen immer mehr leisten. Ihre Leistung wird immer schlechter bezahlt. Fast jeden Tag müssen wir Arbeiter und Angestellten um unseren Arbeitsplatz zittern. Ja, wir sollen gar dankbar dafür sein, dass wir arbeiten dürfen. Tatsächlich ist die Arbeitskraft, die die realen Werte schafft, auf dieser Welt eindeutig unterbewertet.

    In der internationalen Finanzwelt werden über Finanztransaktionen Summen transferiert, die es in der realen Wirtschaft gar nicht gibt. Es ist eine verkehrte Welt, dass steinreiche Finanzhaie und Finanzmanager jenen, die all die bestehenden Werte erst geschaffen haben, die Welt erklären wollen.

    Verstaatlichung auf Amerikanisch

    Jetzt gibt es plötzlich eine Finanzkrise, ausgehend von den großen amerikanischen Banken – und siehe da: Im Geburtsland des Kapitalismus rufen die Finanzhaie den Vater Staat zu Hilfe: Jetzt soll er – also die Allgemeinheit – für ihre Schulden die Generalhaftung übernehmen. Sogar von Verstaatlichung ist die Rede. Es hat sich herausgestellt: Werte, die gar nicht da sind, können eben nur scheinbar verwaltet werden. Diese Blase ist geplatzt.

    Verstaatlichung – so wie wir sie uns vorstellen – bedeutet nicht, dass der Staat als Lückenbüßer einspringt und die Verluste Privater abdeckt, sondern dass er im Sinne der Allgemeinheit agiert. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wären verschärfte Kontrollen und Regulative auf dem Finanzsektor, ein weiterer die Rückführung privatisierter Bereiche der Daseinsvorsorge, damit diese nicht von Spekulations- und Profitgedanken geleitet, sondern im Interesse der Bevölkerung geführt werden.

    Ehrlich verdientes Geld verspielt

    Angesichts der aktuellen Entwicklungen liegt auf der Hand: Nicht die Beschäftigten sind es, die sich wie Bittsteller zu fühlen haben, sondern vielmehr all jene, die als Finanzmanager fungieren.

    Doch was passiert tatsächlich? Wir haben jetzt eine Situation, in der man den kleinen Sparerinnen und Sparern garantiert, dass ihre Einlagen gesichert sind. Ist das nicht im Grunde eine Unverschämtheit? Wir haben das durch Arbeit ehrlich verdiente Geld in gutem Glauben einer Bank überlassen. Da dürfte nicht einmal der Gedanke aufkommen, dass dieses Geld in Gefahr sei. Die Banken haben das Geld aber zu Spekulationszwecken verwendet.

    Wer zahlt den Schaden?

    Doch statt die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und das Geld, das unrechtmäßig den Falschen ausgezahlt wurde, zurückzufordern, gibt es Garantieerklärungen. Die Belastungen werden wieder auf die Falschen, nämlich auf die einfachen Menschen abgewälzt.

    Aus volkswirtschaftlicher Sicht hat es sich erwiesen, dass Finanzhaie im Grunde völlig überflüssig sind. Kleine Sparer hingegen bringen das Geld, das sie erarbeitet haben. Es ist durch reale Werte gedeckt. Es kann also nicht sein, dass wir Kleinen für das Geld, das man uns ungefragt weggenommen hat, auch noch gerade stehen müssen!

    Weitere ausgewählte Internetbeiträge zum Thema:

  • Karl Marx: "Es ist der Glaube der selig macht."
  • Joachim Bischoff: "Erneutes Beben auf den Finanzmärkten""
  • Michael Graber: "Neoliberaler Wirtschaftskurs der Regierung bleibt unwidersprochen."
  • Armutskonferenz, Attac, GPA und AG Globale Verantwortung: " Finanzkrise darf nicht auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen werden"
  • Walter Baier "Ein Gespenst geht um"