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Othmar Wundsam 2 - "Donaustädter Ansichten"

  • Donnerstag, 28. August 2008 @ 04:33
Zeichnungen, Linolschnitte und Aquarelle

Unter diesem Titel wird vom 14. November 2008 bis 23. November 2008 eine weitere Ausstellung mit Othmar Wundsam (geb. 1922) stattfinden. Gezeigt werden Zeichnungen, Linolschnitte (siehe Bild links - "Alte Donau") und Aquarelle mit Motiven aus unserem Bezirk. (Das Foto rechts zeigt Othmar Wundsam bei seiner ersten Austellung in der Wurmbrandgasse)
Ort der Ausstellung: 1220 Wien, Wurmbrandgasse 17 (Erdgeschoss)
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, 14. November 2008, um 19 Uhr, statt.
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung ist auch am Samstag, 15.11.2008 und Sonntag, 16.11.2008, sowie Freitag 21.11. , Samstag 22.11. und Sonntag 23.11.2008, jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet
Eintritt frei.

Wie auch unsere äußerst gute besuchte Ausstellung mit Othmar Wundsam mit Zeichnungen über seine Erinnerungen und Erlebnisse im Widerstand , wird auch diese Ausstellung durch folgende Personen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Zugänge aus unserem Bezirk unterstützt:

  • Karl Dampier (ehemaliger Bezirksvorsteherstellvertreter und GR a.D, SPÖ)
  • Robert Eichert (Bezirkshistoriker und Bezirksrat der Grünen)
  • Johann Höllisch (Bezirkssprecher der KPÖ Donaustadt)
  • Dr. Walther Leeb (Präsident der Alfred Klahr Gesellschaft)
  • Inge Matysek (Pädagogin, Maltherapeutin und Tochter von Othmar Wundsam)
  • Gertrude Meixner (ehrenamtliche Mitarbeiterin im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes -DÖW, Mitbegründerin des Museumsvereins "Aspern 1809")
  • Dazu Othmar Wundsam selbst:

    "Am Rande des Marchfeldes im Wiener Raum gibt es noch Felder, Gärten und Auwälder. Vieles davon könnte bald verschwinden. Häuser, Industriegebiete und Autobahnen drohen die Grünoasen zu verdrängen. Ich möchte mit meinen Bildern darauf hinweisen, was dann unwiederbringlich verloren wäre. Mit verschiedenen Techniken stelle ich Orte, Situationen und Dinge dar, an denen man leicht achtlos vorbeigehen könnte. Es gilt die Schönheit des 22.Bezirks für die Nachwelt zu erhalten. Transdanubien soll auch in 50, 100 und mehr Jahren noch einen wertvollen Lebensraum bieten."


    Bild links:"am großen Schilloch", Bild (je nach Größe des Bildschirms rechts oder unten) "Mühlwasser von der Brücke"

    Aus dem Leben Othmar Wundsam, geb. 1922

    Seine Eltern waren 1934 an den Februarkämpfen aktiv beteiligt und wurden dafür für einige Monate inhaftiert.

    1939, als 17jähiger, wurde Othmar Wundsam wegen "Besitz eines Flugblattes", 8 Monate ohne Anklage in Haft genommen.

    1944 wurden seine Mutter Anna, seine Schwester Hildegard (damals 23 Jahre alt) und er (21 jährig) von der Gestapo wegen aktiven Widerstandes festgenommen. Während Mutter und Schwester ins KZ Ravensbrück verschleppt wurden, kam er ins KZ-Buchenwald, so wie dessen Nebenlager. Weil die SS vor den anrückenden Amerikanern das KZ evakuierte, "transportierten" sie viele Häftlinge nach Mauthausen. Dieser "Transport" gehört zu den entsetzlichsten Erlebnissen Othmar Wundsams.

    Othmar Wundsam, der Künstler

    Nach der Befreiung heimgekehrt, begann er 1945 seine künstlerische Ausbildung, u.a. bei Prof. Gerda Matejka-Felden, Prof. Josef Dobrovsky und Prof. Böckl. Wenn er auch um seine Familie ernähren zu können, seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste nicht beenden konnte (ab 1947 war Othmar Wundsam bei der ÖBB berufstätig), übte er seine Kunst weiter, wenn auch eingeschränkt in seiner Freizeit aus.

    Ab 1968 konnte er sich wieder intensiver mit der Malerei beschäftigen und fand in dem Salzburger Maler und Grafiker Prof. Werner Otte einen für seine weitere künstlerische Entwicklung sehr menschlichen und wichtigen Lehrer und Berater. Der Künstler beteiligte sich an vielen Ausstellungen in unserem Bezirk, in Österreich, der Schweiz, Jugoslawien, Frankreich, der Sowjetunion (Moskau, Baku), der Bundesrepublik Deutschland und Italien. Er erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen und Preise. (Goldmedaille in Bologna/Italien)

    Nach seiner Pensionierung leitete Othmar Wundsam auch Mal- und Zeichenkurse an der Volkshochschule und war auch im Kulturverein Donaustadt aktiv.