Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

S1 und A23neu: Zu vielen Fragen nur halbe Antworten!

  • Freitag, 20. Juni 2008 @ 06:21
Keine neuen Autobahnen! Zwei Möglichkeiten, sich mit der durch(!) unseren Bezirk gehenden neu geplanten Autobahn (A23 neu) auseinanderzusetzen gab es in den letzten beiden zurückliegenden Monaten:

  • Ende April fand ein Informationsveranstaltung der überparteilichen Initiative "Natur statt beton - Rettet die Lobau" welche auch gegen die Lobauautobahn (S1) aktiv ist im Gasthaus Sailer im Gemeindebau am Heidjöchl statt.
  • Eine weitere Möglichkeit, bot die am 29. und 30.Mai 2008 von der ASFINAG neuerlich veranstaltete Planungsausstellung in Großenzersdorf und Essling.
  • Bei der erstgenannten Veranstaltung informierte Jutta Matysek, Sprecherin der BürgerInneninitiative, die im Gasthaus erschienen, von diesem unsegeplanten Autobahnneubau betroffenen AnrainerInnen. Sie verwies darauf, dass die geplanten neuen Autobahnen ein Teilbereich einer internationalen Transitstrecke seien. Anstatt Entlastung unseres Wohnbereiches vom Individualverkehr, sei mit seinem weiteren Anstieg zu rechnen. Insbesondere der LKW-Transit werde weiter zunehmen.

    Als mögliche weitere Auswirkungen eines solchen Neubaus seien an manchen Stellen das Absinken des das Grundwassers und an anderen Orten die Überschwemmung von Kellern nicht auszuschließen. Jutta Matysek verwies in diesem Zusammenhang auf eine Veranstaltung der Bürgerinitiative Marchfeld-Groß Enzersdorf, wo Dr. Josef Lueger (Ingenieurgeologe und Sachverständiger) über Auswirkungen der A1 auf das Grundwasser informierte und die Beteuerungen der ASFINAG, dass es mit dem Lobautunnel zu keinen Beeinträchtigungen des Grundwassers kommen werde, anschaulich widerlegte. Jutta Matysek riet allen Anwesenden, in Bezug auf den derzeitigen Zustand ihrer Brunnen und Keller rechtzeitig für eine Beweissicherung zu sorgen.

    ASFINAG Ausstellung Ende Mai - wenig Neues!

    Eine weitere Möglichkeit bot die am 29. und 30. Mai 2008 von der ASFINAG neuerlich veranstaltete Planungsausstellung in Groß Enzersdorf und Essling. Obwohl die Ausstellung ohne PKW für viele der Betroffenen insbesondere aus dem Raum Hirschstetten und Aspern nur schwer erreichbar war, ließen es sich viele nicht nehmen, sich über den aktuellen Planungsstand auf dem Laufenden zu halten. Viele Anwesende brachten ihre Ablehnung von neuen Autobahnen zum Ausdruck. Andere scheinen sich mit der Tatsache neuer Autobahnen in ihrem unmittelbaren Wohnbereich schon abgefunden zu haben. Für diese DonaustädterInnen steht im Vordergrund, maximalen Lärmschutz, Abgasfilter etc. durchzusetzen. Glücklich scheint niemand zu sein - mit Ausnahme einiger die Autobahnpläne befürwortender Bezirkspolitiker. Auf die Frage, warum weder Bezirksvorsteher Scheed noch sein Stellvertreter Taucher den AusstellungsbesucherInnen Rede und Antwort stehe, meinte ein im Bezirk bekannter SPÖFunktionär, "die müssten beim Maibaumumschneiden in Breitenlee anwesend sein, das sei ihnen wichtiger und schließlich gehe es ja hier ums Eingemachte". So mussten die Ausstellungsbesucher seitens der SPÖ mit dem Vorsitzenden der Bezirksverkehrskommission und einigen anderen "hartgesottenen" Funktionären vorlieb nehmen.

    Auch am sachlichen Gehalt so mancher Auskunft der dem Publikum für Fragen zur Verfügung stehenden Techniker darf gezweifelt werden. Auf die Frage der Auswirkungen tief liegender Streckenteile der A23 auf das Grundwasser wurde vom für diese Frage zuständigen ASFINAG-Techniker versichert, dass es keine Beeinträchtigungen geben werde, da die Sohle die Streckenführung - sowohl wenn als Tunnel ausgeführt (Variante 4 direkt unter der Siedlung Kriegerheimstätten) als auch in offener Tieflage entlang des Marchegger Astes - über dem Grundwasserspiegel liege. Nachgefragt, auf welcher Höhe sich das Grundwasser bzw. die Tunnelsohle befinde, konnte der Techniker keine Antwort geben. Das wisse er noch nicht. Das könne man erst nach der Detailplanung feststellen. Jede(r) KaktusleserIn ist eingeladen, sich über derart erschöpfende Auskünfte einen eigenen Reim zu bilden.