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U-Bahnverlängerung löst nicht alle Verkehrsprobleme

  • Montag, 4. September 2006 @ 20:17
Öffis statt noch mehr Töffis Randgebiete weiterhin schlecht erschlossen - 83A in bestehender Form wenig effizient

Zeitweise hat man an der termingerechten Eröffnung der U1-Verlängerungsstrecke ernsthaft zweifeln müssen. Seit 2. September fahren die "Silberpfeile" und ihre modernen Nachfolger aber nun doch über das Donauzentrum hinaus bis nach Leopoldau. Das peinliche Geplänkel zwischen dem Verkehrsministerium und den "Wiener Linien" hat sich somit als weit weniger dramatisch erwiesen als von den Medien dargestellt.
Die nächsten Wochen und Monate werden nun zeigen, ob sich auch das Drumherum um die U-Bahn, die für zehntausende Donaustädter und Floridsdorfer große Vorteile bringt, bewähren und ob der Verkehrsknotenpunkt an der Kreuzung Donaufelder Straße / Wagramer Straße zu einer Belebung des Gebietes um den Kagraner Platz beitragen wird.
Für weite Teile unseres Bezirkes ist die Innenstadt nun leichter erreichbar. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass verkehrstechnisch noch immer vieles im Argen liegt. Über die untragbaren Intervalle von einer halben Stunde auf dem S80-Teilstück Erzherzog-Karl-Straße bis Hausfeldstraße haben wir bereits in unserer letzten Ausgabe des Kaktus berichtet. Sie werden uns noch länger erhalten bleiben. Der jüngsten Donaustädter Bezirkszeitung ist jedenfalls zu entnehmen, dass der Ausbau zu einer zweigleisigen Strecke und die Elektrifizierung derzeit nicht vorgesehen sind!
Wie schnell weiter draußen liegende Gebiete öffentlich erreichbar sind, weiß jeder, der hinter Breitenlee, außerhalb Eßlings oder in der Lobau wohnt. Besonders in den Abendstunden ist man dort ohne Auto von der Umwelt so gut wie abgeschnitten. Mit der Einrichtung des Anruf-Sammeltaxis ist hier ein erster Schritt getan. Viele Probleme sind aber bestehen geblieben.
In unserer letzten Nummer hat ein Leser die Frage aufgeworfen, warum der 83A auch nach der Öffnung der Stadlauer Straße nicht wieder bis zur Schlachthausgasse fährt. Diese Frage scheint mehr als berechtigt. Während die Bewohner Asperns mit dem 84A eine durchaus gute Verbindung zur U3 haben, sind die Bewohner von Breitenlee und Eßling, wenn sie nach Erdberg oder Simmering wollen, gezwungen, die nur alle halben Stunden fahrende S80 zu benützen oder mit dem Autobus zur U1 und mit dieser dann über den Stephansplatz zur U3 zu fahren.
Bei der derzeitigen Fahrtroute und den Intervallen des 83A darf man sich nicht wundern, dass der Bus leer bis halbleer durch die Gegend "zuckelt". Das wäre ganz sicher nicht der Fall, wenn die Linie wieder - zumindest in den Verkehrsspitzenzeiten alle 7 ½ Minuten - bis zur Schlachthausgasse geführt werden würde. Erst wenn man dann - hoffentlich schon 2010 - in Stadlau in die U-Bahn umsteigen kann, wird es ausreichen, wenn der 83A tatsächlich nur bis zur Wiedgasse fährt.
Die KPÖ Donaustadt fordert daher, den 83A bis zur U2-Verlängerung über die Donau wieder bis zur Schlachthausgasse zu führen!