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S 80: Neuer Fahrplan eine Verbesserung?

  • Donnerstag, 5. Januar 2006 @ 20:58
Öffis statt noch mehr Töffis Am 11. Dezember 2005 sind die neuen Fahrpläne der ÖBB in Kraft getreten. So auch jener der S 80 vom Ostbahnhof zur Hausfeldstraße. Schon Wochen vorher hatte es in den Medien geheißen, dass der neue Fahrplan wesentliche Verbesserungen bringen würde. Von einer Verdichtung der Intervalle von zwanzig Minuten auf eine Viertelstunde war die Rede gewesen.
Doch wie schaut es wirklich aus? Die Hoffnungen haben sich nur zum Teil erfüllt. Für viele Bewohner unseres Bezirkes stellt der neue Fahrplan eine massive Verschlechterung dar!

Froh sein dürfen alle, die die Bahn auf der Strecke zwischen dem Ostbahnhof und der Erzherzog-Karl-Straße benützen wollen. Dort gibt es jetzt tagsüber einen Viertelstunden-Takt. Durch die Anbindung an die U3 in Simmering ist die S 80 in diesem Bereich schon einigermaßen effektiv. Das wird sicher in einer steigenden Frequenz seinen Niederschlag finden und man darf hoffen, dass dieser wiederum zu einer weiteren Intervall-Verkürzung führen wird. Denn das Argument, dass die Züge ohnedies halbleer fahren, werden die ÖBB hier nicht mehr gut verwenden können.

Auch der Umstand, dass man jetzt - wenn auch nur alle halben Stunden - von der Erzherzog Karl-Straße nach Leopoldau und weiter nach Floridsdorf fahren kann, ist sicher für den einen oder anderen nicht uninteressant. Zu begrüßen ist auch die Verdichtung der Intervalle für die Verbindung nach Preßburg/Bratislava.

Wesentlich unerfreulicher ist das Ganze jedoch aus der Sicht all derer, die bei den Stationen Hausfeldstraße und Hirschstetten ein- und aussteigen wollen. Wurden diese beiden Haltestellen bislang alle zwanzig Minuten angefahren, gilt jetzt wieder der Halbstundentakt. Mit anderen Worten, wer den Zug verpasst, kann jetzt (in Kälte und Wind) eine halbe Stunde warten. Wenn der 83 A Bus etwas Verspätung hat, heißt es entweder warten oder weiterfahren und anders an sein Ziel kommen. Die Alternativen sind aber oft rein theoretischer Natur! Oder haben Sie einen Lösungsvorschlag wie man in vernünftiger Zeit von der S-Bahn-Haltestelle Hirschstetten zur Haidestraße, nach Simmering oder zum Ostbahnhof kommt, wenn nicht mit der S 80?

Bei dieser Verkehrspolitik darf es nicht verwundern, wenn die Züge zwischen der Hausfeldstraße und der Erzherzog Karl-Straße nun wieder häufig fast leer sein werden, wie es bis vor der Anbindung an die U3 der Fall gewesen ist. Sie sind es aber nicht etwa deshalb, weil kein Bedarf bestünde, sondern weil ein Zug, der nur alle dreißig Minuten fährt, alles andere als attraktiv ist. Angesichts eines Halbstunden-Taktes benützen eben viele doch lieber das Auto statt des öffentlichen Verkehrsmittels. Besonders bedauerlich ist dies, wenn man bedenkt, dass gerade derzeit nicht unwesentliche Mittel auf dieser Strecke aufgewendet werden. Soll die Unterführung Stadlauer Straße etwa nur dem Autoverkehr Vorteile bringen?