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Essling: Spielen unter Starkstrom

  • Freitag, 13. September 2013 @ 08:04
Gemeinde verweigert ausreichende Spielplatzverlegung

Der Eingang zur Lobau bei der Esslinger Furt wurde neu gestaltet. Da gibt es Rodelhügel, Hundezone, Themenweg, Tische und Bänke zwi-schen frisch gepflanzten Laub- und Wildobstbäumen und einen Kin-derspielplatz. Dies wurde zum Anlass der Sorge vieler Eltern.

Nicht nur, dass er der prallen Sonne ausgesetzt und an einer verkehrsbefahrenen Straße liegt. Er befindet sich auch unter einer Hochspannungsleitung!

AnrainerInnen verlangen erneute Verlegung

Zwar reagierten die zuständigen Behörden auf die ersten Beschwerden, doch versetzten sie den Spielplatz nur um ein paar Meter – wieder in die Nähe der Stromleitungen. Weitere Maßnahmen verweigerten sowohl der zuständige Beamte der MA 49, als auch der Forstdirektor. Der Spielplatz müsse so nahe beim Eingang zur Lobau sein, aus „psychologischen Gründen“; andernfalls würden der Kontakt zum „Nationalpark“ und „die Attraktivität“ verloren gehen. Bäume als „Schattenspender“ würden im Herbst gepflanzt werden und von der Stromleitung ginge laut einem „befugten Sachverständigen für Elekt-rotechnik“ keine Gefahr aus. Dem steht nicht nur die gefühlte Sorge der Menschen, sondern z.B. auch die fachkundige Meinung des Umweltinstituts München gegen-über. Diese besagt, dass bei 110 kV-Leitungen ein Abstand von 50 bis 100 Metern, bei 220 kV ein solcher von 80 bis 120 Metern und bei 380 kV einer von 110 bis 160 Metern eingehalten werden müsse. Der dortige Spielplatz ist aber von der 220 kV-Leitung nur 30 Meter entfernt!

Man kann sich auch gut vorstellen, wann von den demnächst gepflanzten Bäumen eine schattenspendende Wirkung ausgehen wird. Die Gefahr durch die nahe Straße ist den Verantwortlichen der Gemeinde Wien offensichtlich ebenfalls egal.

Die besorgten Eltern blieben aber nicht untätig. Sie haben bisher bereits 500 Unterschriften für die Verlegung gesammelt und auch einen Lösungsvorschlag parat: Wenn man den Spielplatz neben den Themenweg versetzt, wäre er nicht gleich bei der Straße, weiter weg von den Hochspannungsleitungen und außerdem im Schatten.