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Donaucity: Alles beim Alten – trotz neuen Towers

  • Dienstag, 24. September 2013 @ 07:23
WED weiter untätig gegen extreme Windlage

Die Situation ist bekannt: In der Donaucity herrschen unkontrollierbare heftige Fallwinde, die aus der Form und Stellung mancher Hochhäuser resultieren. Die Winde stellen insbesondere für Mütter mit Kinderwägen, RollstuhlfahrerInnen und Gehbehinderte eine Gefahr dar.

Dies wurde von der verantwortlichen WED lange Zeit geleugnet. Erst nach einem durch Sturmböen verursachten Unfall mit einer Schwerverletzten und nach einer Untersuchung durch die Fachleute des Büros „Weatherpark“ sahen sich die WED-Chefs gezwungen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. In der Folge wurde unter anderem behauptet, dass neue Hochhäuser wie der „Vienna CD Tower“, übrigens das höchste Gebäude Österreichs, die Situation entschärfen würden. Nun hat dieses Bauwerk seine geplante Höhe erreicht und es ist Zeit, die Behauptungen zu überprüfen.

Kein Schutz durch Tower und Grünanlage

Kommt man beim „Technogate“-Tower zur Carl-Auböck-Promenade, zu jener bisher am stärksten vom Wind betroffenen Stelle, ist es klar: Das neue Hochhaus schräg gegenüber hat an der Situation nichts geändert! Diesen Eindruck bestätigen auch PassantInnen, die sich täglich in der Donaucity aufhalten. Weiters hatten die Verantwortlichen der WED versprochen, dass mit dem neuen Wohnhaus, das in der letzten Baulücke gegenüber dem Ares-Tower errichtet wird, auch eine Grünanlage vor dem Gebäude entstehen würde, was die Windsituation verbessern sollte. Nun ist diese Wohnhausanlage in Bau. Auf Anfrage in der zuständigen Bauleitung war zu erfahren, dass kein derartiger Grünbereich geplant sei, da das Bauvorhaben sich nur bis zur Straßenkante erstrecken würde.

So nebenbei: Auch ein paar Bäume mussten vorerst den Baucontainern weichen. Ob und in welcher Form sie zurück verpflanzt werden, ist nicht bekannt.

Wirkungsloser Windschutz – untätige Politik

Und was wurde aus dem tatsächlich errichteten „Windschutz“? Auf einer BürgerInnenversammlung hatten die WED-Chefs zugesagt, man würde Betonwannen mit Bambusstauden und Plexiglaswänden aufstellen, um die Heftigkeit des Windes zu brechen. Dies geschah beim Ares-Tower tatsächlich, aber nur am Rand der Carl-Auböck-Promenade, wodurch sich in der Hauptwindrichtung nichts änderte. Nachdem die Bambussträucher nach und nach, wohl mangels Betreuung, den Geist aufgegeben hatten, wurden sie in der Zwischenzeit neu gepflanzt. An der Wirkungslosigkeit hat sich, wie wir uns überzeuget haben, bisher allerdings nichts geändert!

Und wie steht die Bezirkspolitik zu all dem?

Während die schwarzen und blauen Politiker sich nie sonderlich für die Lösung des „Windproblems“ in der Donaucity interessiert hatten, sind die Grünen von einer kritischen Oppositionspartei zu braven SP-Koalitionspartnern mutiert.

Der SP-Bezirksvorsteher hat zwar seinerzeit die BürgerInnenversammlung, auf der von der WED „Windschutzmaßnahmen“ versprochen wurden, einberufen, sich aber danach nicht mehr darum gekümmert, ob und in welcher Art und Weise diese Maßnahmen auch umgesetzt werden. Die Menschen, die in der Donaucity wohnen, arbeiten oder diese besuchen, bleiben mit ihrem Problem also weiterhin allein gelassen.