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12.3.1938-12.3.2012, Wien-Donaustadt: 200 Menschen gedenken der Opfer des Nationalsozialismus.

  • Freitag, 16. März 2012 @ 20:00
Protest gegen erschütterndes Abstimmungsverhalten der FPÖ

Am 12. März 2012 fand vor der Donaucitykirche am Platz der Vereinten Nationen eine Gedenkkundgebung aus Anlass des 74. Jahrestags des Einmarsches der Truppen Nazideutschlands in Österreich statt.

Ein unmittelbarer Anlass für die Veranstaltung war das erschütternde Abstimmungsverhalten der FPÖ-Donaustadt. Sie lehnte als einzige Partei - von der Bezirksvertretung erfreulicherweise beschlossene - Straßenbenennungen nach Opfern der NS-Gewaltherrschaft (wie Anne Frank) ab. Dies bewegte Personen aus verschiedenen Parteien und Parteiunabhängige zu einem aktiven Zeichen für einen würdigen Umgang mit Menschen, die vom Naziregime verfolgt wurden oder mutig Widerstand leisteten. Gleichzeitig wollen sie dem Rechtsextremismus heute entschlossen entgegentreten.

Redebeiträge, die in ihrer Vielfalt das politisch breite Bündnis widerspiegeln

Etwa 200 Menschen folgten dem Aufruf der überparteilichen Plattform trotz Wind und Kälte.

(Text des Aufrufes und die Liste seiner UnterstützerInnen - Hier klicken!)

In einem würdigen Rahmen, für den Hannes Guschelbauer und Janina Schedy (im Bild lilinks) mit jiddischer Musik sorgten, hörten sie gedächtnisorientierte Redebeiträge, z.B. über das Schicksal von Anne Frank oder NS-Opfer, NS-Verbrechen und Widerstand in Transdanubien. Genauso wurden brennende Themen der Gegenwart fokussiert, wie etwa ewig gestrige Positionen der FPÖ nicht nur in der Donaustadt, die österreichische Gedenk(un)kultur oder Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Betont wurde auch, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit steigender Arbeitslosigkeit das Bekenntnis zu Grundrechten und einer offenen Gesellschaft besonders wichtig ist. Zum Abschluss wurden die von der FPÖ-Donaustadt für Straßenbenennungen abgelehnten Namen von NS-Opfern und Widerstandskämpferinnen verlesen.

Moderiert von der Mitinitiatorin Heidi Sequenz spiegelten die RednerInnen das breite Bündnis für einen menschenwürdigen Umgang mit der Vergangenheit und gegen Rechtsextremismus heute:

  • Pater Albert Gabriel (Donaucity-Pfarrer)
  • Bernhard Gaishofer (Kommunistische SchülerInnen Initiative, KPÖ, seine Rede im Wortlaut- Hier klicken! )
  • Susanne Gierer (Rassismusfreies Transdanubien - ihre Rede im Wortlaut - Hier klicken!)
  • Rüdiger Maresch (Gemeinderat, Grüne)
  • Richard Wadani (im Bild rechts, Wehrmachtsdeserteur, Ehrenvorsitzender Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz)
  • Muna Duzdar (Bundesrätin, SPÖ)
  • Peter Matejka (Autor und Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung), der mit einem eigens verfassten literarischen Text "Nachhilfe für ein falsches Opfer" den “Möchtegern-Kanzler” HC Strache, der sich immer wieder als “armes Opfer” stilisiert, aufs Korn nahm.
  • Ernst Toman (Friedensinitiative 22)
  • Jutta Matysek (Enkelin des KZ-Überlebenden Othmar Wundsam),

    Zum Abschluss der Kundgebung verlasen Jutta Matysek und Mitinitiator Hans Höllisch die Namen jener Frauen, die der FPÖ Jahrzehnte nach der Befreiung immer noch ein Dorn im Auge sind.

    Kaktusbeiträge im Vorlauf der Gedenkkundgebung:

  • Bezirksblaue von vorgestern!
  • Antifaschismus ist an keine Parteizugehörigkeit gebunden!
  • Sie starben für ein freies unabhängiges Österreich

    Weitere Links:

  • Bericht im "Donaustadt-Echo"
  • Bericht im "Grünraum Donaufeld"
  • Ein Video von der Gedenkkundgebung am 12.03.2012 - Hier klicken!"