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Donaucity: Mini-Windschutz mit Mini-Wirkung

  • Montag, 20. September 2010 @ 06:41
Aktuelle Umfrage bestätigt Alibi-Aktion der WED

Der Unfall einer Frau, die von einer Windböe gegen eine Betonwand geschleudert und schwer verletzt wurde, war wohl der Anlass für die WED ihre Haltung in Sachen „Wind in der Donaucity“ abzuändern. Vorher wurde jahrelang die Gefahr die von den unberechenbaren Fallwinden ausgeht von der WED wiederholt geleugnet, kleingeredet und lächerlich gemacht.

Bei einer Bürgerversammlung war man gezwungen, nach den Aussagen einer Expertenuntersuchung, endlich Windschutzeinrichtungen zu versprechen und anschließend mit großer Verspätung umzusetzen. Diese bestanden vor allem aus Betonwannen Bambussträuchern und Plexiglaswänden beim Ares-Tower.

Schon von Anfang an tauchten Zweifel auf, ob und wie diese Objekte die außergewöhnliche Windlage der Donaucity wirksam verbessern könnte. Diese Zweifel werden jetzt, einige Monate nach der Errichtung des „Windschutzes“, bestätigt. Eine aktuelle Umfrage unter den BewohnerInnen und BenützerInnen der Donaucity ergab, dass von einer Verbesserung der Situation wenig bis gar nichts zu bemerken ist.

Eine Radfahrerin mit Kind meinte, vom Windschutz „nicht wirklich“ etwas zu spüren und eine ältere gehbehinderte Frau sagte, dass nur die Seitenwinde, direkt beim Ares-Tower, nicht mehr so plötzlich auf die Passanten einwirkten. In der Hauptwindrichtung wäre die Windsituation gleich geblieben. Nach wie vor müssen Frauen mit Kinderwägen oder SchirmträgerInnen gegen die Sturmböen ankämpfen. Dies wurde auch von einer Rollstuhlfahrerin und von einem Büroangestellten, der sich dort nur zweitweise aufhält, bestätigt. Auch eine Nachfrage in einem Café´ergab, dass die Gäste keine Verbesserungen durch den sogenannten „Windschutz“ bemerkt hätten.

Übrigens: Die einzige wirkliche wirksame Maßnahme ist die Glaswand beim Saturn-Tower. Aber dort sind halt nur die Wenigsten unterwegs. Somit entpuppen sich die wenigen Betonwannen mit Bambusstauden als bloße Alibi-Aktion der WED.

Mehr Windschutz durch Super-Tower und Wohnhaus?

Im Juni wurde der Grundstein für den neuen Super-Tower gelegt: Mit 220 Metern wird er das höchste Gebäude Österreichs werden. Als einer der ersten Bürotürme des Landes soll der „DC Tower1“ nach Energie- und Nachhaltigkeitsforderungen für ein „Greenbuilding“ der EU-Kommission errichtet und ausgestattet werden. Welch eine Ironie, denn: Von einer Änderung der Windsituation, wie von den WED-Managern behauptet, war laut Medien in den Lobeshymnen der Errichter, Betreiber und auch des Bürgermeisters nichts zu hören. Ebenso hört man derzeit nichts mehr über ein Wohnhaus, das von der WED, in der Baulücke zwischen Konferenzzentrum und Donaucity, errichtet werden soll. Dazu versprach man nämlich auch die Errichtung einer Grünanlage auf dem Hauptboulevard, die ebenfalls dem „Windschutz“ dienen sollte.

Angesichts der Taktik der WED, alles auf die möglichst lange Bank zu schieben was zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in der Donaucity beitragen und keinen Gewinn versprechen könnte, werden noch so manche Jahre vergehen, bis die Aussicht besteht das Windproblem effektiv in dem Griff zu bekommen.

Und: Die Stadtpolitik, mit Bürgermeister Häupl an der Spitze, schaut bei all dem untätig zu!