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Februar 1934 - Gemeinsam erinnern!

  • Dienstag, 28. Februar 2023 @ 07:05
Gemeinsam gegen Faschismus und für eine soziale Gesellschaft!

Auch in diesem Jahr gab es eine überparteilich Februar-Gedenkveranstaltung vor dem Goethehof, welche von „Rassismusfreies Transdanubien“ organisiert wurde und gut besucht wurde.

Der HOR 29. Novembar sorgte für das musikalische Rahmenprogramm.

Hanni Wagner und Hilde Grammel von „Rassismusfreies Transdanubien“ (vormals Transdanubien gegen Schwarz-Blau) moderierten die Veranstaltung.




Franz Wagner stellte fest nicht bei 1934, sondern bei 1933 mit dem Erinnern zu beginnen, da hier schon die Demokratie und Freiheit von den österreichischen Faschisten eingeschränkt wurden. Er berichtet von einer Szene, welche sich in den 1930er Jahren abgespielt hat und bei welcher Straßenbahner, welche aus der Kirche ausgetreten waren, zur Strafe (und um ihre Arbeit zu behalten) in weißen Gewändern und auf Knien um die Kirche rutschen mussten. Abschließend wies er darauf hin, dass man zwischen den Verfolgten und Opfern des Faschismus keine Unterschiede machen sollte.

Heidi Sequenz von den Grünen sprach in ihrem Beitrag über die Bedeutung von Frauen im Kampf gegen den Faschismus, zunächst über Anni Haider und anschließend über Friedl Dicker. Diese war unter anderem auch an der Errichtung des Kindergartens im Goethehof beteiligt und anschließend im Kampf gegen den Faschismus aktiv, sie wurde 1944 in Auschwitz umgebracht.

Bernhard Gaishofer von der KPÖ Donaustadt ging in seinem Beitrag auf die Enttäuschung vieler Menschen von der etablierten Politik ein und betonte die Wichtigkeit sozialer und demokratischer Forderungen um Kampf gegen Faschismus.
Sein Redebeitrag - hier klicken!

Auch seitens des GLB – Gewerkschaftlichen Linksblocks Wien gab es einen Redebeitrag, in welchem die zögerliche Haltung der Sozialdemokraten im Kampf gegen den Austrofaschismus thematisiert wurde. Auch heute kehren kapitalistische Krisen immer wieder und es wird „Klassenkampf von Oben“ geführt – Engagement gegen Faschismus und für sozialen Fortschritt ist notwendig!

Dagmar Schindler vom KZ Verband präsentierte zu Beginn ein Gedicht von Henriette Hail über den Februar 1934 und sprach hernach über Umbenennungen von öffentlichen Flächen und die Aufarbeitung von fragwürdigen Personen des öffentlichen Lebens., als Beispiel wird hier der Fliegerhort Brumowski genannt, welcher nach dem Kampfpiloten benannt ist, welcher während des Bürgerkrieges einen Angriff auf den Goethehof flog.

Gustl Faschang von den Donnerstagsdemos gegen Schwarz-Blau machte in seinem Redebeitrag einen kurzen Jahresrückblick auf die FPÖ bzw. den allgemeinen Rechtsruck. Vor allem thematisierte er die Radikalität der FPÖ anhand von einigen Kandidat*innen der Wahlliste zur Niederösterreichischen Wahl (z.B. Udo Landbauer und mehrere damit verbundene Liederbuchaffären, Dieter Dorner, Hubert Keyl,…) .

Vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes sprach der Historiker Friedl Garscha über die internationale Bedeutung der Februarkämpfe. Diese Bedeutung zeigte sich unter anderem auch daran, dass es im Spanischen Bürgerkrieg ein eigenes Bataillon 12. Februar gab. Die Bedeutung der Februarkämpfe ist international vor allem auch deswegen so hoch eingeschätzt worden, da der Widerstand gegen den Faschismus in Deutschland so gering war.

Bevor es zu einem gemeinsamen musikalischen Ende der Kundgebung kam wurde noch auf den Widerstand (der Frauen) gegen das iranische Regime hingewiesen.



Im Anschluss zur Kundgebung fand im nahegelegenen Werkl eine Lesung aus dem Stück „Floridsdorf“ von Friedrich Wolf statt, welche von Rremi Brandner, Rudi Burda, Ottwald John, Tanju Kamer, Claudius Kölz, Gabriela Schmoll und Jörg Stelling eindrucksvoll dargeboten wurde.

Abschließend fand die Veranstaltung bei Essen, Trinken und angeregten Plaudereien einen gemütlichen Ausklang.

Wir bedanken uns bei allen Antifaschistinnen und Antifaschisten, welche auch in diesem Jahr wieder eine gemeinsame, überparteiliche Februargedenkkundgebung ermöglicht haben!

Die Kundgebung gibt es auch zum Nachhören: Hier klicken!