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Februargedenken - aktueller denn je!

  • Montag, 14. Februar 2022 @ 20:41
Mittlerweile schon traditionell fand auch in diesem Jahr eine überparteiliche, transdanubische Gedenkveranstaltung zu den Februarkämpfen 1934 vor dem Goethehof in Kaisermühlen statt.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der überparteilichen Initiative „Rassismusfreies Transdanubien“ . Hanni Wagner führte die Moderation zwischen den vielfältigen und sowohl historischen als auch hochaktuellen Redebeiträgen. Neben den Redebeiträgen gab es auch eine kulturelles Programm: Die Rote Kapelle machte Musik und präsentierte zahlreiche Lieder der Arbeiter*innenbewegung bei welchen das Publikum auch fleißig mitsang.

Die heurige Gedenkveranstaltung bot auch noch eine weitere Besonderheit – so hatten einige Aktivist*innen von „Rassismusfreies Transdanubien“ eine historische Broschüre gestaltet in welcher es um die Februarkämpfe 1934 mit einem auf den Goethehof gelegten Schwerpunkt geht.

Redebeiträge – historisch oder aktuell, aber immer hochpolitisch!

Als erster Redner kam Nico Pretterhofer von den Sozialistischen Freiheitskämpfer_innen zu Wort. Er sprach über die Sinnhaftigkeit von antifaschistischem Engagement. In diesem Zusammenhang betonte er die Wichtigkeit von gemeinsamem Gedenken und Erinnern an die Kämpfe, welche Menschen in der Vergangenheit gegen den Faschismus führten. Gleichzeit wies er auf die grundlegende Bedeutung von aktuellem antifaschistischem Engagement, wie beispielsweise gegen die Identitären, hin.

Dagmar Schindler sprach für den KZ-Verband –sie unterstrich die verbindende Klammer des Antifaschismus für Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher Herkunft und wie essenziell dies gerade in den heutigen Zeiten (Stichworte Ulrichsbergtreffen, fragwürdige Personen im Verfassungsschutz, Innenminister als Stifter eines Dollfußmuseums…) sei. Nur gemeinsam lässt sich aktiv gegen Faschismus vorgehen!

Von der KPÖ Donaustadt sprach Bernhard Gaishofer, welcher in seinem Redebeitrag vor allem auf das Motto „Gemeinsam an die Ereignisse von damals erinnern und für heute daraus lernen“ hinwies. Gedenkveranstaltungen dürfen kein Selbstzweck, sondern sollen auch eine Hilfe für aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen bzw. Auseinandersetzungen (z.B. Sozial- und Demokratieabbau, Vermögensverteilung,…) sein.

Für den gesamten Redebeitrag im Wortlaut – Hier klicken!

Laura Gotcheva von der Junge Generation tat einen Blick in die Vergangenheit und machte auf die dunkle Vergangenheit der ÖVP und deren fragwürdiges Verhältnis zum Austrofaschismus aufmerksam. In diesem Zusammenhang verdeutlichte sie wie die Demokratie in der 1. Republik aufgelöst wurde und schlussendlich der Austrofaschismus durchgesetzt wurde.

Für die SJ 22 sprach Clemens Weigl und machte auf die hochaktuelle Bedeutung der Februarkämpfe aufmerksam, da auch heute rassistische und faschistische Übergriffe und auch die ökonomische Ungleichheit immer mehr zunehmen. Es braucht eine klar linke, antifaschistische und antikapitalistische Politik um gegen diese Entwicklungen vorzugehen.

Von den Grünen sprach Heidi Sequenz, wobei sie vor allem auf faschistische Tendenzen und demokratiefeindliche Parolen bei Demonstrationen (welche sie an sich nicht kritisierte) Bezug nahm. Sie stellte die Frage inwiefern Menschen, welche davon sprechen, dass Österreich heute eine Diktatur sei bzw. bei Demonstrationen Judensterne tragen überhaupt wissen wie es wirklich ist eine einer Diktatur zu leben. Und darum sei es auch wichtig öffentliche Gedenkveranstaltungen zu machen, um daran zu erinnern.

Für die Junge Linke ergriff Tabea Feiler das Wort, welche in ihrem Redebeitrag auf einzelne Personen einging, welche an den Februarkämpfen beteiligt waren. Ganz prominent in diesem Zusammenhang wurde Anni Haider erwähnt, welche nicht nur bei den Februarkämpfen beim Goethehof beteiligt war, sondern auch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war. Ebenso betonte sie in ihrem Redebeitrag die Wichtigkeit einer klaren antifaschistischen Perspektive, welche gerade in Bezug auf die Februarereignisse 1934 und vor allem auch für junge Menschen, die KPÖ geboten hat. Nach wie vor ist eine starke Linke essentiell für den Kampf um eine bessere Gesellschaft!

Zum Abschluss sprach Robert Hobek vom Gewerkschaftlichen Linksblock(GLB) nahm bei seinem Beitrag auch Bezug auf die zahlreichen sozial-, arbeits- und demokratiepolitische Verbesserungen, welche von der Arbeiter*innen und Gewerkschaftsbewegung in der Zwischenkriegszeit erkämpft wurden. Gerade heute, da wir mit einer immer unsozialeren und demokratieabbauenden Politik konfrontiert werden ist Wachsamkeit und Widerstand notwendig!

Auch die heurige Veranstaltung kann komplett nachgehört werden – Hier klicken! Zur Stärkung während und nach der Veranstaltung gab es heißen Tee und diverse Mehlspeisen. Abschließend kann nur gesagt werden, dass dieses gemeinsame Februargedenken eine wirklich vielseitige und gelungene Veranstaltung war – vielen Dank an alle Aktivist*innen und Antifaschist*innen, welche daran mitgewirkt haben!