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Green, greener, greenwashing

  • Dienstag, 6. April 2021 @ 20:02
Ein Beitrag von Margarete Lazar

Wohin man heute auch schaut, Wirtschaft, Politik, alle reden von einer grünen Zukunft, einem "Green New Deal". Das wäre ja sehr erfreulich, wenn es sich nicht großteils um sogenanntes Greenwashing handeln würde. Die neue Wiener Stadtregierung überschlägt sich in der Zeitung MEIN WIEN vom Dezember 2020 in dieser Hinsicht geradezu. Frau Ulli Sima hat das Verkehrsressort von der glücklosen Frau Hebein übernommen und will Wien zur "Klimamusterstadt" machen, mit mehr "Begrünung, Wasser zur Kühlung und weniger Beton". Genau genommen war Frau Sima ja schon des längeren für die Umwelt in der Stadt zuständig, und da wäre ausreichend Gelegenheit gewesen, etwas Sinnvolles zu tun. Für die Donaustadt hat Frau Sima jedenfalls wenig Interesse gezeigt. Wie Frau Sima hinlänglich weiß, sollen ca. 1000 Bäume gefällt werden für die "Stadtstraße", von "weniger Beton" gar nicht zu reden, vielmehr vom Zubetonieren großer Flächen und Absiedelung von Gärtnereien. Man darf gespannt sein, was der Dame diesmal einfällt.

Abgesehen davon, will sie Wien zur "Digitalisierungshauptstadt machen, wo der Mensch im Mittelpunkt steht". Was denken sich diese Leute eigentlich, wenn sie so daher schwadronieren. Greenwashing eben, noch ärger als die Konzerne.

Auch der ehemalige Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky hat sich den "Kampf gegen die Klimakrise" als neuer Stadtrat für Klima auf die Fahnen geheftet. Hier geht es noch schwabbeliger zu, denn er meint einfach: "Klimaschutz heißt ein gutes Leben für alle, das nicht auf Kosten unserer Kinder gehen darf". Ach ja, und Wien soll bis 2040 klimaneutral sein. Damit ist der Plan schon fertig.

Gleichzeitig steht in ORF.at vom 25. 3. 2021 der Kommentar eines "Experten" namens Sebastian Kummer, der den Anstieg des Güterverkehrs bis 2040 laut Planung der Regierung um ca. 50 % voraussieht. Dafür dürfte die Schiene als Transportmittel nicht reichen, sondern es müssten weitere Straßen gebaut werden.

Darin liegen doch gewisse Widersprüche, oder? Es erinnert auf jeden Fall an die Websites der Konzerne, wo die soziale Ader der Geschäftsleitung betont wird. Wenn man dann von Schandlöhnen und Kinderarbeit liest, ja, das waren dann die Subfirmen. Die Politiker*innen haben ja auch nur unsere Gesundheit und die Umwelt im Auge, ja, wenn da die böse Wirtschaft nicht wäre.