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Zum Vor- oder Nachteil und im Sinne der Donaustädter*innen?

  • Mittwoch, 10. Juli 2019 @ 09:23
Internationale Konzerne in der Donaustadt
Ein Hintergrundbericht von Wolfgang Sigut - parteiunabhängiger Aktivist WIEN ANDERS

Beginnen wir mit den Danube Flats: Soravia realisiert hier erstmalig High-End-Wohnen in Wien nach internationalem Vorbild – wie in den Metropolen New York, London, Singapur und Tokio. Wien, die lebenswerteste Stadt der Welt bedankt sich beim Lobbyisten von Soravia, Christoph Chorherr, der sich schon beim umstrittenen Heumarkt-Projekt ausgezeichnet hat.

La Defense oder Oper in Sydney zum Abschied

Davon träumt Chorherr als ehemaliger Planungssprecher der Wiener Grünen; sein „Iconic Library“ Projekt wird solch hochgesteckten Vorbildern zwar nicht gerecht, aber zu einem Deal mit der Unibail-Rodamco Invest GmbH reicht es.

Die Unibail-Rodamco Invest GmbH ist Eigentümer des Donauzentrums und stellt dazu eine Fläche (Kreuzung Wagramer Straße/Donaustadtstraße) zur Verfügung. Dort wird ein bis zu 85 Meter hoher Turm gebaut, der die Büchereien Wien und frei finanzierte Mietwohnungen(!) beherbergen wird. Realisiert wird dieser nicht soziale Wohnbau von Josef Ostermayer, dem nunmehrigen Generaldirektor der Sozialbau AG! Die in geringer Entfernung bestehende Niederlassung der Büchereien Wien wird obsolet.

Forum Donaustadt – Vienna22

Das ist ein Projekt aus dem Jahr 2014 der Signa-Gruppe, bei dem die Bauarbeiten inzwischen angelaufen sind. Hinter Signa steht Rene Benko als Eigentümer über ein inzwischen weitläufiges Imperium: mit dem Erwerb des Chrysler-Buildings, dem 50-Prozent-Einstieg in das Auslandsgeschäft der deutschen Funke-Mediengruppe, die über die Mediaprint knapp 50 Prozent am Kurier und 50 Prozent an der Kronen Zeitung hält, dem günstigen Erwerb von Leiner, usw. usf.

Überhaupt: was passiert mit dem Schrödingerplatz?

Das betrifft die Volkshochschule (VHS) mit dem Veranstaltungssaal und die ehemaligen technischen Posträumlichkeiten. Die Absiedelung der Wiener Gebietskrankenkasse aus dem Magistratischen Bezirksamt ins K1 am Kagraner Platz ist bereits erfolgt und die Übersiedelungen von Amt und Bezirksvorstehung ins Vienna22 sind beschlossene Sache.

Eine Anfrage an die Eigner, inwieweit Erweiterungen am Donauzentrum geplant sind, wurde beantwortet: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihrem Wunsch nicht nachkommen und keinen Einblick in unsere Visionen gewähren.“

Auf Anfrage an den Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy zur Umgestaltung eines Bezirkszentrums Kagran, antwortete dieser folgendermaßen: „Die Stadt befindet sich gerade in finalen Gesprächen bezüglich einer Umsetzung. Es ist beabsichtigt, im Zuge von Vienna22 ein Gebäude als reines Amtshaus zu nutzen. Hier sollen das Bezirksamt, die Bezirksvorstehung, das Standesamt und die Bildungsdirektion für den 22. Bezirk unterkommen. Die Fertigstellung des gesamten Entwicklungsgebietes erfolgt auf Etappen. Das Amtshaus soll Ende 2021/Anfang 2022 folgen.
Parallel dazu laufen auch Entwicklungsgespräche für den Raum rund um den Schrödingerplatz. Hier werden natürlich Alternativen für die Bibliothek und die VHS geprüft. In einem solchen Entwicklungsgebiet ist es zwangsläufig so, dass es mehrere Stakeholder gibt. Dies führt natürlich zu Gerüchten. Dass sich das Donauzentrum erweitern will, ist aber kein Gerücht, sondern Fakt. Wo, wann und in welche Richtung obliegt einem laufenden Diskussionsprozess mit allen Beteiligten. Hier jetzt konkrete Aussagen zu treffen wäre unseriös.“