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SchriftstellerInnen zu Gast am Kaktusfest

  • Freitag, 1. Juni 2018 @ 13:32
Kaktus-Archiv Literarische Kurzbeiträge, und musikalische Prgrammpunkte
prägen das vielfältige kulturelle Programm am 16.Juni 2018

Daniel Weber, Ariadne Schimmler und Barbara Eder lesen aus ihren selbstverfasste Texten.

Das Festgelände ist ab 16:00 geöffnet. Das Programm beginnt ab 17:00
Ort: 1220 Wien (Stadlau), Wurmbrandgasse 17

Nachfolgend stellen sich die AutorInnen für die BesucherInnen unserer Kaktuswebsite vor:

Daniel Weber

Zur Person (Kurzbiographie)

Daniel Weber, 1993 in Wien geboren, ist diplomierter Schauspieler und hat einen Bachelor-Abschluss in Deutscher Philologie. 2016 erschien, nach "Das verwunschene Bildnis 2013", sein zweiter Band mit Horrorerzählungen, "Der Kuss der Dämonin", im Eigenverlag. Seit April 2016 veröffentlicht er Erzählungen und Gedichte auf seiner Website weberdaniel.at, und seit Ende 2016 auch in Zeitschriften. Gegenwärtig lebt er in Wolkersdorf im Weinviertel, Niederösterreich.

Zum Text

Die Erzählung "Tausend Augen" ist im Juli 2017 auf phantastikon.de erschienen. Die Geschichte handelt von David Blickreich, der sich in einem kleinen Familienbetrieb eine Brille kauft. Doch er ahnt nicht, dass dies die letzte Brille ist, die er in seinem Leben tragen wird.

Zum Werk

Daniel Weber hat seine ersten Schreibversuche in der Welt der unheimlichen Phantastik, oder salopp gesagt: in der Welt des Horrors getan. Als Wegweiser galt und gilt ihm – wie könnte es anders sein? – der US-amerikanische Schriftsteller H.P. Lovecraft, der sozusagen einer der Gründungsväter des modernen Horrors ist (er nimmt mit seinem Werk nicht nur auf die Literatur, sondern auch auf Film und Musik Einfluss).

Webers unheimliche Texte reihen sich teilweise in diese Tradition des kosmischen Horrors, aber auch in die des subtilen. Wahnsinn und namenlose Schrecken spielen darin genauso eine Rolle wie wurmstichige Folianten und gottgleiche Wesen, die irgendwo hinter den Sternen lauern. Er vertritt, wie viele andere, den Grundsatz, dass das Grauen erst dann den Leser richtig erreichen kann, wenn der Leser es nur andeutungsweise zu Gesicht bekommt.

Aber Daniel Weber schreibt nicht nur unheimliche Geschichten. Auf seiner Website weberdaniel.at hat er einige Texte unter dem Programm „Pseudointellektueller Gesellschaftszynismus“ veröffentlicht, in welchen zumeist unsympathische Erzähler über die Welt an sich und problematische Themen im Speziellen recht fragwürdig philosophieren.

Daniel Weber wird sich in Zukunft noch in anderen Genres versuchen. Er bleibt dabei zwar in der Phantastik, aber im weitest gefassten Sinne: Horror, Fantasy und Science-Fiction, das sind seine Baustellen.

Ariadne Schimmler

Kurzbiographie:

Ariadne Schimmler ist eine dreiundzwanzig-jährige Trans-Frau und in Wien lebende Studentin. Sie schreibt seit 2015 regelmäßig Kurzprosa und Gedichte.

Der Text, welchen sie für das Kaktusfest vorstellt, nennt sich "Ein Mann stand auf den Schienen", und handelt von der verzwickten Paralyse des normalen Lebens.

Vorstellung:

Ariadne Schimmler verschimmelt langsam über den Zeitraum von 23 Jahren. Sie schreibt hauptsächlisch Kurzes, Schlimmes. Sollte ihr Stil beschrieben werden, so könnte man Folgendes dazu sagen: Verschachtelte Sätze, mal Fertiggericht aus dem Supermarkt, mal selbstgekocht, bauen sich auf und kollabieren, getötet und durchlöchert von Wortneuschöpfungen, unangebrachten Anglizismen und Begriffen aus Philologie, Psychologie, Physik, Astronomie und allerhand Wissenschaft. Ihre Kleintexte handeln haupsächlich von existenziellen Krisen, von psychischen Grenzzuständen und Tragödien; vom ausgesondert sein, vom alleine sein. Aber keine Sorge; Manchmal muss man das auch mit einer Prise Humor nehmen, damit der Gulasch des erlegten Texttieres nicht im Hals brennt. Ariadne Schimmler hat überhaupt genug davon, alles so schwer zu nehmen; daher verarbeitet sie es alles in dem, was sie schreibt. Sie arbeitet gerade an der Sammlung "Die Verwirrungen eines Etwas" und dem Roman "Die Taten des jungen Ebners".

Barbara Eder

Kurzbiographie:

Barbara Eder studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien, Frankfurt am Main und Berlin sowie Philosophie in Kombination mit Gender Studies. Seit 2006 schreibt sie für unterschiedliche Zeitungen, verbrachte einige Jahre in Ungarn und Armenien und veröffentlichte im Frühjahr 2016 den Erzählband "Die Morsezeichen der Zikaden bei Drava."

Zum Text

Am Kaktus-Fest 2018 liest sie aus "Die Thereministen" – ein Text, der ein nie realisiertes historisches Projekt zum Ausgangspunkt für weitere Überlegungen macht. Darin geht es um die MusikerInnen eines Moskauer Thereminzentrums, die im Jahr 2024 auf einer fiktiven Insel aufeinander-treffen.

Textauszug:

„Da waren sie wieder, die weichen Pfoten mit den Plazentafetzen, mitten im Gesicht. Im Traum hatten sie gegen meinen Bauch getreten, so lange, bis ich aufgewacht war. Dann wurde es ein zweites Mal hell, unter meinen Lidern. Lichtkegel, grell wie Kreissaallampen, tasteten die Landschaft ab.“
(Auszug aus einem unveröffentlichtem Manuskript, 2017)

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