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WIR MACHEN WAS WIR WOLLEN - frei nach BM Häupl

  • Dienstag, 19. Mai 2015 @ 07:39
Einige Kostproben dazu von Margarete Lazar (parteilos, Donaustädter Aktivistin von WIEN ANDERS)

• Obgleich die Stadt knapp bei Kassa ist, findet sie tagtäglich genug Geld, um in Kleinformaten und Gratiszeitungen ganzseitige Inserate zu schalten, die uns Neuigkeiten der Art „Wien hat Schulen, Wien hat Spitäler, Wien hat Bibliotheken, Wien hat Schwimmbäder“ näher bringen. Bitte, liebe Stadtregierung, das wissen wir alle und noch viel mehr, das zahlen wir uns auch selber mit unseren Steuergeldern. Dämmen Sie endlich Ihre Ausgaben für Inserate ein, die ja inzwischen bei ca. 40 Millionen Euro jährlich liegen sollen!

• Obgleich die Stadt knapp bei Kassa ist, findet sie genug Geld für „Nachhilfelehrer für die 6 - 14jährigen“. Wäre es nicht wesentlich klüger, diese 20 Millionen jährlich in die Schulen fließen zu lassen, denn die LehrerInnen dort kennen die Kinder genau – und auch deren Stärken und Schwächen. Durch vermehrten Einsatz von Teamunterricht, gerade in Volksschulen, in denen viele Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache unterrichtet werden, würde hier viel mehr erreicht als durch den Besuch von Nachhilfegruppen, in denen die BetreuerInnen die Kinder in ihren Bedürfnissen erst kennenlernen müssen. Aber da könnte man sich ja nicht als Wohltäter gerieren.

• Obgleich es der Stadt an leistbarem Wohnraum mangelt, werden unverdrossen weiter Türme mit „Luxuswohnungen“ gebaut und geplant. Wie man den Medien entnehmen kann, steht der DC Tower auf der Donauplatte zur Hälfte leer. Anders wird es vielleicht mit der prestigeträchtigeren Adresse neben dem Konzerthaus laufen, wo ja auch ein Investor „Luxuswohnungen“ plant. Dieses Spiel „Investor-Luxuswohnungen in zentraler Lage, Verkauf an Superreiche aus aller Welt, die keinen Tag in diesen Wohnungen verbringen“, wird in London seit einigen Jahren mit großem Erfolg, für die Investoren versteht sich, gespielt, während Menschen mit Durchschnittseinkommen weit hinaus ziehen müssen oder zu zweit und zu dritt in Einzimmerwohnungen leben. In Wien will man da nicht zurückstehen und so versteigt sich die Verkehrsstadträtin zu dem Vergleich, dass dieses Hochhaus am Heumarkt, welches de facto den Eislaufplatz auf eine Briefmarke schrumpfen lässt, ähnlich wie das Loos-Haus am Michaelerplatz in 50 Jahren „ein Baujuwel“ sein würde. Man darf sich wundern!

• Obgleich in den inneren Bezirken viele Millionen für Behübschungen aller Art, wie Überdachungen von Flußtälern, Ausbau von Märkten, Fußgänger- und Begegnungszonen ausgegeben werden sollen, verkommt die Peripherie und insbesondere die Donaustadt mehr und mehr zum Aufmarschgebiet für die vornehmen Innenbezirke. Während die „Bobogegenden“ autofrei gemacht werden, sollen die Stadtränder von vier-bis sechsspurigen Autobahnen durchkreuzt werden. Eine menschenfeindliche, lieb- und gedankenlose Raumordnung macht dies möglich. Wir leisten uns zwar Experten für die Raumordnung, ihre Bedenken werden jedoch vom Tisch gewischt!

Ja, die Wiener Stadtregierung macht, was sie will, aber ist das auch das, was die Bürgerinnen und Bürger wollen?

Ein Kaktusbericht über WIEN ANDERS in der Donaustadt (28.04.2015) - Hier klicken!