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Hainburg ist überall!

  • Samstag, 28. Februar 2015 @ 16:41
Gastkommentar von Jutta Matysek, BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton

1984 wurde die Auseinandersetzung um das geplante Donaukraftwerk Hainburg zugunsten der Umweltbewegung entschieden. „Hainburg“ wurde auch über den konkreten Anlass hinaus zum Symbol für zivilen Ungehorsam, für selbstbewussten BürgerInnenwiderstand gegen fragwürdige Methoden und Demokratiedefizite. 1996 entstand der Nationalpark Donau-Auen.

Für die vielen Menschen, die im Dezember zum 30-Jahre-Hainburg-Sternmarsch gekommen waren, dennoch kein Grund zum Zurücklehnen. Alten und neuen Begehrlichkeiten entgegenzutreten, neben dem Nationalpark für eine umweltverträgliche Gestaltung der Donau selbst zu sorgen und eine zukunftsfähige Energiepolitik durchzusetzen, ist mehr denn je Gebot der Stunde. Dringlicher Handlungsbedarf besteht beim Kfz- und Lkw-Verkehr, dem Energie- und Bodenfresser und am schnellsten wachsenden CO2-Emittenten.

Hier scheinen aber offizielle Stellen die Uhr zurück drehen zu wollen: Statt auf zukunftsfähige Mobilität zu setzen, sind immer noch zahlreiche zusätzliche Autobahnen geplant. Derzeit laufen juristische und planerische Bauvorbereitungsarbeiten – von der Medienöffentlichkeit weitgehend unbeachtet im Verborgenen – für eine S1, S8, A5-Verlängerung, Spange Seestadt Aspern, Stadtstraße …

Zu Letzterer sagte Biologe Prof. Dr. Bernd Lötsch bei der 30-Jahre-Hainburg-Pressekonferenz: „Die Stadtstraße Aspern kostet 232 Mio. Euro. Es gibt keine blödere Ausgabe öffentlicher Mittel als für Straßenbau …“

Steuergeld, das anderswo bitter fehlt

Die Schnellbahnstation S80 Lobau wurde gestrichen.
Bei der Station Hausfeldstraße, hört man, ist dasselbe geplant.

Die Ostbahnstrecke soll bis Bratislava zweigleisig und elektrifiziert ausgebaut werden.
Davon werden Erholungssuchende und AnrainerInnen dieser Stationen nur mehr den Lärm haben. Zusteigen können sie nicht mehr.

Einmal mehr werden Menschen zum Umsteigen aufs Auto gebracht. Wen wundert‘s, wenn Österreich massenhaft Geld wegen der Nichteinhaltung des Kyotozieles zahlen wird müssen.

Die BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton fordert:

+ Erhalt und Modernisierung der Stationen

+ 15 Minuten-Intervall

+ Verlängerung der S45 vom Handelskai zum Praterkai und Schaffung einer Umsteigemöglichkeit zur S80

+ neue Zubringerbusse in NÖ, die Pendler östlich von Wien zur Ostbahn bringen und so zum Umsteigen auf die Bahn motivieren

+ Nein zu „Ersatz“ der Bahn durch Autobahnen – denn: Die S80 läuft genau parallel zur A23 und könnte diese – entsprechend attraktiviert –ideal entlasten. Stattdessen ist hier von der Asfinag eine Lobau-Autobahn um 3 Milliarden Euro geplant. ÖBB und Asfinag sind zu 100% Staatseigentum. Wir fordern Verkehrsminister Stöger auf, hier endlich die Notbremse zu ziehen. Es kann nicht sein, dass staatliche Konzerne, für die er verantwortlich ist, derart für die Bevölkerung und den Staatshaushalt schädliche Dinge tun. Er muss jetzt die Weichen für eine umweltfreundliche Mobilität der Zukunft stellen und Geld in die richtige Richtung verlagern.

Zur Protestwanderung der „BI S80 Lobau“ am 13.Dezember kamen 400 TeilnehmerInnen. Eine Wiedereröffnung der Station Lobau wurde vor einigen Jahren schon einmal durchgesetzt. Das wollen die Betroffenen auch diesmal wieder erreichen. Hainburg ist überall ....

Weitere Infos: www.lobau.org - Hier klicken!

Kaktusbericht vom 23.12.2014 - Hier klicken!