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Wohnungsübergaben im "Boom-Bezirk Donaustadt"

  • Freitag, 16. Januar 2015 @ 18:08
Wohnen Was die etablierte Politik heute für „supergünstige Wohnungen" hält.

Im Dezember nahm der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig gemeinsam mit Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (beide SPÖ) Wohnungsübergaben in der Polgarstraße 30a bzw. 32 vor. Laut einer OTS Presseaussendung vom 10.12.2014 habe es sich bei den Projekten, die aus dem einem Bauträgerwettbewerb „Kostengünstiges Wohnen" hervorgegangen sind, um „besonders kostengünstige Mietwohnungen“ gehandelt,

Mit einer „Superförderung“ sei unter anderem der Finanzierungsbeitrag - die Summe, die bei Vertragsunterzeichnung von den zukünftigen Mieterinnen und Mietern zu begleichen ist - besonders niedrig ausgefallen. Beide Liegenschaften seien von der Stadt im Baurecht zur Verfügung gestellt worden, was sich zusätzlich kostenmindernd ausgewirkt habe.

Alle KaktusleserInnen, die wir in der Zwischenzeit neugierig gemacht haben, sollen weiterlesen!

„Für die 159 geförderten Mietwohnungen in der Donaustädter Polgarstraße 30a auf Bauplatz A sind dank Superförderung lediglich Eigenmittel von rund Euro 66,79/m2 erforderlich, die monatlichen Kosten beginnen bei Euro 7,38/m2. (und liegen somit bereits über der von der grünen Vizebürgermeisterin Vassilakou angestrebten Obergrenze von 7,00 Euro/m² - Anm. der Kaktusredaktion!) Ein Garagenplatz ist ab ca. Euro 58,- pro Monat erhältlich.“

Ja, möglicherweise ein „wahres Schäppchen" im Vergleich zu Neubauwohnungen am privaten Wohnungsmarkt - Aber...

Wirklich leistbares Wohnen schaut unserer Meinung nach anders aus!

Die Aufbringung der Eigenmittel bleibt selbst für Menschen mit einem Einkommen im Mittel (Median) von 1.808 Euro netto im Monat (inkl. anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld), die auf keine finanzielle Hilfe aus dem Kreis der Familie zählen dürfen, bei der gleichzeitig fälligen monatlichen Miete (dazu kommen Heiz- Energie und Betriebskosten), keine Kleinigkeit. Dass ja eine solche neue Wohnungen auch noch eingerichtet werden muss, was ebenfalls Kosten verursacht, darf dabei auch nicht ausgeblendet bleiben. Nicht zu vergessen dass das monatliche Einkommen vieler Menschen in unserer Stadt deutlich unter dem Medianeinkommen liegt. Es grenzt an Ignoranz, wenn angesichts der Lebensrealität, solche Wohnungen von unseren Stadtvätern als „supergünstig" gepriesen werden.