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Überfallsartiger Abriss des Arbeiterstrandbades

  • Freitag, 21. November 2014 @ 20:18
Ein Leserinnenbrief, der (leider) die Aktuallität unseres Berichtes in der Kaktusausgabe (auf der Kaktuswebsite am 19.November freigeschaltet) überholt.

Sehr geehrte Kaktus - Redaktion!

Da Sie schon mehrmals sehr ausgewogen über die von Seiten der Stadt geplante Zerstörung des Arbeiterstrandbades berichtet haben (aktuell erst ein längerer Bericht in der online – Aussendung), möchte ich Ihnen auf diesen Weg die neuesten Entwicklungen aus dem Traditionsbad zukommen lassen.

Mit großen Entsetzen mussten wir feststellen, dass heute (21.11.2014) die Ma 45 (Gewässer) ihre Drohungen wahrgemacht hat, und ohne ein einziges Mal mit der Bürgerinitiative in ein kooperatives Gespräch zu treten das Arbeiterstrandbad – und hier ausschließlich die historischen Anlagen in einer sehr raschen Aktion zu einem großen Teil zerstört hat. Begleitet wurde die Abrissbirne vom Chef der Ma 45 – Hr. SR Loew- und einer Menge Security – Personen. Offensichtlich hatte die Magistratsabteilung Befürchtungen, dass die Großteils sehr alten Menschen, die seit Jahrzehnten dieses Bad besuchten, nun als wütender Mob über sie herfallen würden!??? Der Abriss erfolgte einen Tag nach positiver Einbringung der Petition zum Schutz des zweitältesten Bades an der alten Donau mit mittlerweile über 4000 Stimmen, der nun im Gemeinderat behandelt worden wäre.

Die Bürgernähe und erwünschte Bürgerbeteiligung , die aktuell von Seiten der sozialdemokratischen Partei in ihrem neuen Parteiprogramm (Grundwerte – Demokratie braucht Öffentlichkeit) ausgeschrieben wird, wurde hier kein einziges Mal praktiziert und ganz offensichtlich mit Füßen getreten! Es wurden Bürgerinnen und Bürger, denen der Erhalt eine Kulturgutes der Stadt am Herzen liegt, mit Terminansuchen an das Bürgermeisterbüro, die Stadtregierung oder auch an Magistratsabteilungen, die nicht einmal beantwortet wurden, Anfragen, die keinen Rückruf erhielten, und Auskünften, die in Sackgassen landeten im Kreis geschickt und beschäftigt. Statt eine kostengünstige Zusammenlegung mit dem benachbarten städtischen Strandbad auch nur anzudenken, gab es ebenso wenig eine Resonanz zu weiterführenden Ideen der BI für eine nachhaltige Nutzung dieses Bades. Diese hätte nachweislich Gewinn für die Stadt und damit für den Steuerzahler eingebracht! Offensichtlich waren die EU – Fördergelder (Life +) überzeugender als jegliche nachhaltigen Nutzungsvorschläge!

Wien hat ein Kulturgut mehr verloren und die Bürgerbeteiligung als Farce dargestellt!

Probebohrungen in der Wiese weisen auf eine weiterführende Verbauung hin, die Geschwindigkeit, mit der die Stadt dieses Projekt durchpeitscht, ohne Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern aufzunehmen ebenso! Daher wird die Bürgerinitiative die weiterführenden Pläne der Stadtregierung, die sich auf dieses Gebiet beziehen, genau im Auge behalten und verfolgen!

Morgen, Samstag, 22.11.2014 um 14:00 Uhr wird die Bürgerinitiative symbolisch ein Kreuz für das Ableben dieses alten Bades ( 1012-2014) beim traditionellen Eingang des Arbeiterstrandbades (Arbeiterstrandbadstraße 98, 1220 Wien) hinterlegen. Sollten Sie Zeit finden, so würden wir uns über Ihre mediale Beteiligung sehr freuen!

In tiefer Betroffenheit
Renate Steinmann für die Bürgerinitiative
„Rettet das Arbeiterstrandbad“