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Krieg und Frieden

  • Dienstag, 25. November 2014 @ 09:08
Ein Kommentar von Georg Högelsberger

Nein, dieser Artikel stellt keine Rezension Leo Tolstois berühmten Werks dar – vielmehr ist er eine Rezension der bitteren Realität, eines scheinbar endlosen Dramas, worin der Krieg offenbar einen Dauerauftritt hat. Der Frieden hingegen ist – wenn überhaupt – eine ins Abseits gestellte Nebenrolle, die hauptsächlich von fortschrittlichen, linken Kräften ernsthaft wahrgenommen wird. Mali, Israel bzw. Palästina, Syrien und Irak, die Ukraine. Das alles sind die Austragungsorte der aktuellsten und in den Medien präsentesten Konflikte zurzeit. Sie werden von allen Seiten viel diskutiert und besprochen, allerdings auf höchst bedenkliche Weise. Die Hauptfrage ist fast immer, welche der beteiligten Parteien die schuldige an jenem Krieg ist.

Anders formuliert, tritt dieselbe Frage in der Form „Für welche Seite bist du? Entscheide dich!“ erneut auf. Dass ein solches Schwarz-Weiß-Denken enorm gefährlich ist, haben – glaube ich – besonders der erste und der zweite Weltkrieg eindrucksvoll bewiesen. Sieht man sich diese (in ihrem Inhalt immer gleiche) Hauptfrage genauer an, dann erkennt man das Problem leicht, nämlich dass die Frage immer nur von dem vorher beschriebenen „Hauptakteur“ handelt – dem Krieg also.

Nach dem Frieden scheint hier (fast) keiner zu fragen. Genau das muss aber die Aufgabe der linken Politik sein, denn nur der Frieden ist eine Basis für eine bessere Zukunft, in der Dinge wie Demokratie, Feminismus, die Menschenrechte und vieles mehr, welche in manchen Gebieten der Erde bestenfalls als Utopie angesehen werden, einen dauerhaften Platz haben. Eine scheinbar einfache Weisheit, die aber viele erstaunlicherweise noch nicht begriffen haben.

Der Krieg darf ruhig abtreten.

Die weltweiten Rüstungsausgaben betragen jährlich 1,7 Billionen US Dollar

Im Vergleich dazu: Eine wirksame weltweite Bekämpfung der Ebola-Seuche würde etwa eine ½ Mrd kosten.

20% des globalen Energieverbrauchs gehen ausschließlich in die Rüstung.

Etwa 1 Mrd Euro würde es kosten, die soziale Infrastruktur in den ärmsten Ländern der Welt auf einen der heutigen Zeit entsprechenden und erträglichen Standard zu bringen.

Alleine diese Zahlen belegen eines: Ohne weltweites Engagement für Frieden und die Durchsetzung von Schritten der Abrüstung bleibt jede Bemühung um Veränderungen der Welt wie Beseitigung der Armut, wirksame Schritte zur Verhinderung des bedrohenden Klimawandels und letztlich um eine Welt frei von Ausbeutung vergebens. Die KPÖ ist so wie viele kommunistische Parteien in Folge des ersten Weltkrieges in Abgrenzung zur Sozialdemokratie und deren damaliger Zustimmung zum Krieg entstanden. Für sie ist auch heute die Frage Krieg oder Frieden wichtiger denn je.

Die Regieanweisung der KPÖ ist also eindeutig: Abtritt Krieg, Auftritt Frieden!

Wie aufmerksame LeserInnen bemerkt haben, habe ich nun die bisher vieldiskutierte Kaktuserie von Bernhard Gaishofer, der in der Zwischenzeit zum Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt gewählt wurde, übernommen. Ich bin neben meinem Engagement in der KPÖ-Donaustadt in der Jungen Linken aktiv und freue mich über Ihre/Deine Meinung. Wer mit mir über meinen Beitrag ins Gespräch kommen will, ist herzlich willkommen. Wir können uns bei Veranstaltungen der KPÖ-Donaustadt treffen, oder Sie schreiben mir einfach: donaustaedter@kpoe.at