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Schleifung des Arbeiterstrandbades steht kurz bevor!

  • Montag, 6. Oktober 2014 @ 17:44
Erholungsgebiet Alte Donau Die Hintergründe werden aber immer undurchsichtiger

Wie der KAKTUS bereits am 15. September berichtete, löste die plötzliche Ankündigung, dass das traditionelle Arbeiterstrandbad im 22. Bezirk geschlossen werden soll, eine Welle der Empörung und des Unverständnisses aus. Seither setzt sich die überparteiliche BürgerInneninitiative „Rettet das Arbeiterstandbad“ für dessen erhalt ein. Obwohl der Abriss und auch die Pläne was konkret auf dem Bauplatz folgen soll, mehr als vage sind, ist die Schleifung des Bades für Anfang November geplant.

Das Arbeiterstrandbad ist weit über die Grenzen der Donaustadt bekannt und für viele Menschen ein identitätsstiftender „Fixpunkt“. So wurde es auch Ende September von der Initiative „Kulturgut Wien“ in die Liste der schützenswerten Kulturgüter Wiens aufgenommen. Trotzdem wurde bei der 56. Wiener Gemeinderatssitzung der Alternativvorschlag das Arbeiterstrandbad an das Strandbad Alte Donau anzugliedern und es somit zu erhalten, von der rot/grünen Mehrheit abgelehnt.

Man bleibt dabei: Das Arbeiterstrandbad soll geschliffen werden. Was stattdessen folgen soll ist unklar. Sprach man zu Beginn noch von einem „öffentlich zugänglichen“ Strand, so wurden konkrete Anfragen widersprüchlich beantwortet. Laut Stadträtin Ulli Sima liege die genaue Planung noch gar nicht vor. Ebenso sind Sanitäranlagen derzeit nicht geplant.

Doch nicht nur im Bereich der Bauplanung gibt sich die rot/grüne Gemeinderegierung mehr als vage. So wurde nach Bekanntwerden des Planes das Arbeiterstrandbad zu schleifen, den zahlreichen KabinenbenutzerInnen, welche diese teilweise schon Jahrzehnten benutzen von Seiten der SPÖ „ein faires Angebot“ bzw. eine Alternative versprochen. Nun zeigt sich jedoch, dass die exemplarisch als Ausweichmöglichkeit genannten Kabinen/Kästchen des Club CD bzw. des ASV auf Jahre ausgelastet und völlig unzureichend sind!

Auch die Vermutung der BürgerInneninitiative „Rettet das Arbeiterstrandbad“, dass hinter dem Abriss des Bades in Wirklichkeit Profitinteressen stehen, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn da die Schleifung mit großen Kosten verbunden ist und es für die weitere Nutzung keine konkreten Pläne gibt, drängt sich der Verdacht auf, dass hier versucht wird hochwertige Baugründe zu schaffen.

Der BürgerInneninitiative geht es keineswegs darum, sich gegen eine öffentlich frei zugängliche Bademöglichkeit zu stellen (wie dies von einigen rot/grünen PolitikerInnen kolportiert wird), sondern um den Erhalt eines traditionellen Kulturgutes des Bezirks, welches vor Spekulation und ominösen Bauplänen geschützt werden muss.

Die Zeit drängt, doch noch besteht die Möglichkeit die Pläne zu ändern, zum Beispiel indem man die Petition für den Erhalt des Arbeiterstrandbades unterstützt.