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Das Hopf–Haus muss erhalten bleiben!

  • Montag, 7. April 2014 @ 19:13
Das Hopf–Haus, welches 1905 errichtet wurde zählt zu einem der schönsten Jugendstilbauten in Donaustadt und war bis vor kurzer Zeit auch ein beliebter kulinarischer Treffpunkt. Seit einigen Wochen ist nun klar, dass der private Eigentümer des Hauses dieses architektonische Schmuckstuck abreißen will. Stattdessen soll ein „profitablerer“ Neubau mit moderner Fassade errichtet werden. Aufgrund der Tatsache, dass das Haus angeblich nicht die Kriterien erfüllt um als denkmalgeschützt klassifiziert zu werden ist dies rechtlich möglich.

Zahlreiche Menschen reagierten empört und auf Initiative der Donaustädterin Eva Fischer wurde am Samstag, dem 5. April eine überparteiliche Demonstration gegen den Abriss des Hopf–Hauses organisiert.

Im Bild: Eva Fischer (am Mikro im Hintergrund, die die Kundgebung selbst moderiert), rechts Bernhard Gaishofer, Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt.

Obwohl die Organisation nicht einfach war, da die Straße vor dem Haus während der Kundgebung nicht abgesperrt war, versammelten sich rund hundert Menschen um ein deutliches Zeichen für den Erhalt des Jugendstilbaus zu setzten.

Ebenso waren fast alle Donaustädter Parteien, außer der ÖVP, vertreten.

Eingeleitet wurde die rund einstündige Veranstaltung von Eva Fischer, welche von ihren eigenen Erinnerungen und Erlebnissen in Zusammenhang mit dem Haus erzählte. Sie meint , dass das Hopf-Haus auch ein Stück kultureller Identität bedeutet, welche geschützt werden muss.

Auch SPÖ Bezirksvorsteher Norbert Scheed sprach seine Solidarität mit den Anliegen der DemonstrantInnen aus. Er berichtete ebenso von einem Gespräch mit dem privaten Eigentümer des Hauses, in welchem er diesen überzeugen wollte, den Abriss noch einmal zu überdenken – Leider ohne Erfolg. Obwohl er auch für den Erhalt des Hopf-Hauses ist, so gibt es keine rechtlichen und politischen Möglichkeiten den Eigentümer von seinen Plänen abzuhalten, so Scheed.

Kritischer und etwas anders wurde die Thematik von einem Aktivisten der „Initiative Denkmalschutz“ (ein unabhängiger Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter in Österreich) gesehen: Er machte darauf Aufmerksam, dass von der Donaustädter Bezirksvertreteung 2004 trotz schon damals bekannter Bedenken eine neue Flächenwidmung für dieses Gebiet befürwortet wurde , welche es heute problemlos ermöglicht Gebäude, wie das Hopf-Haus, durch höhere und größere Neubauten zu ersetzten. Ebenso würde es in der Macht der Gemeinde Wien liegen sogenannte „Schutzzonen“ für historische Gebäude zu bestimmen, um sie vor Abriss zu schützten!

Im Rahmen der Kundgebung wurden auch einige kulturelle Beiträge, wie beispielsweise ein eigenes Lied über das Hopf-Haus, dargeboten und es wurden unter den Anwesenden Gespräche geführt, um in Zukunft historische Gebäude in Donaustadt besser vor Abrissen zu bewahren.

„Das Hopf-Haus ist wieder ein typisches Beispiel dafür wie private Profitinteressen Einzelner vor den Wunsch der breiten Öffentlichkeit gestellt werden. Es muss in Zukunft sichergestellt werden, dass historische Kulturgüter und die Schönheit des öffentlichen Raumes konsequent vor Einzelinteressen und Spekulanten geschützt werden! “, so Bernhard Gaishofer, Bezirkssprecher der KPÖ Donaustadt, welcher gemeinsam mit andern AktivistInnen des KAKTUS und der KPÖ natürlich vor Ort dabei war.

In diesem Zusammenhang auch ein großes Dankeschön an die Organisatorin der Demonstration, welche ein gutes Beispiel für aktive BürgerInnenbeteiligung war.

Bereits im Juli 2013 war der drohende Abriss des Hopfhauses Thema eines an den Kaktus gereichteten Leserinnnbriefes - Hier klicken!