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Bezirksjubiläum: Von „Stadlau“ zur „Donaustadt“.

  • Freitag, 18. April 2014 @ 08:31
Einige (fast) vergessene kommunistische Beiträge.

Vor 60 Jahren entstand unser Bezirk. Mit Zustimmung der Besatzungsmächte wurde aus den bisherigen Ortsteilen und Dörfern die „Donaustadt“ und damit der flächenmäßig größte Bezirk Wiens. Dies soll Anlass sein, auf einige Beiträge von KommunistInnen für die Bevölkerung hin zu weisen.

Dazu zählt die Durchsetzung des sogenannten „Baurechts“. So konnten die „schwarz“ gebauten Siedlungen am Stadtrand, in der Lobau und am Biberhaufen, legalisiert werden. Eine wichtige Persönlichkeit damals war der KPÖ-Gemeinderat Josef Hausner. Er konnte einiges für die Bevölkerung erreichen und war über die Parteigrenzen hinaus bekannt und geschätzt.

Eines seiner Anliegen war die Stadlauer Unterführung. Bevor diese gebaut wurde, mussten die Menschen, die aus Stadlau in Richtung Stadt oder umgekehrt unterwegs waren, ewige Zeit vor geschlossenen Bahnschranken warten.

Apropos „Bahn“! Die Idee zur Schaffung einer Schnellbahn, die auch unserem Bezirk nützen könnte, kam ursprünglich von den KP-Gemeinderäten. Von der SP-Mehrheitsfraktion zunächst kategorisch abgelehnt, griff diese Jahre später den Plan auf, um das Projekt zu verwirklichen und als ihren Erfolg zu feiern.

Müllberg und Ortsumfahrung

Ein späterer Schwerpunkt kommunistischer Bezirkspolitik war Breitenlee, mit der Mülldeponie am Rautenweg und der Verkehrsbelastung der Breitenleer Straße. Walter Keller, langjähriger Siedlerobmann und treibende Kraft der Bürgerinitiative, gelang es gemeinsam mit seinen Breitenleer MitstreiterInnen, die Deponie Rautenweg zu entschärfen. So wurde diese durch Einmantelung gesichert und begrünt. Zur Verkehrsberuhigung des Ortskerns wollten die BreitenleerInnen eine Umfahrungsstraße. Dabei wurden sie von KPÖ-Bezirksrat Hans Balogh unterstützt.

Jahre später tauchte die Schnapsidee „Lobauautobahn“ auf. Die Breitenleer Umfahrung scheint damit gestorben zu sein.

Verkehrsflächenbenennungen

Hans Balogh setzte sich auch für die Benennung von Verkehrsflächen nach Nazi-Opfern ein. Außer dem Stadlauer Andreas Morth betraf dies die Feuerwehrleute Hermann Plackholm und Johann Zak. Beide waren Mitglieder einer antifaschistischen Widerstandgruppe der Wiener Feuerwehr. Dafür wurden sie auf der Kagraner Schießstätte, dem heutigen Donaupark, vor den Augen von 600 Kameraden von den Nazis erschossen. Auch eine Gedenktafel im Donaupark erinnert an die Opfer der Nazijustiz.