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Überhöhte Feinstaubbelastung sollte ernster genommen werden!

  • Mittwoch, 5. Februar 2014 @ 19:13
„Überschreitungen der Tagesmesswerte nicht auf die leichte Schulter nehmen!“, fordert Bernhard Gaishofer (KPÖ-Donaustadt)

Dank vieler engagierter BürgerInnen und Initiativen wie „Hirschstetten retten“ wurde die massive Kritik an der autobahnähnlichen Stadtstraße, welche quer durch Hirschstetten führen soll, in die Medien und an eine breite Öffentlichkeit gebracht. In den letzten Monaten wurden zahlreiche Protest- und Informationsveranstaltungen zu diesem, aus vielerlei Gründen, höchst bedenklichen Projekt veranstaltet. Die Liste der Kritikpunkte wird immer länger.

Gerade der Widerstand der Anrainer, welche sich schon mit Petitionen an die Stadt Wien, den Nationalrat und das europäische das Parlament wandten, wird immer größer. Vollkommen zu Recht, da sich nun immer mehr zeigt, dass man keineswegs „nur“ mit mehr Autoverkehr zu rechnen hat…

…zeigen massive Risiken für die Gesundheit auf

Wie der KAKTUS schon in seinen letzten Ausgaben berichtete ist das Projekt, welches von der Gemeinde Wien als Entlastungsstraße propagiert worden ist, in Wahrheit eine vierspurige (in ihrer größten Ausbreitung 50 Meter breite!) Stadtstraße in Planung, welche quer durch Wohngebiete und Erholungsgebiete und kapp vorbei am Reservegarten Hirschstetten führen soll. Somit bringt die Straße für diese dicht bewohnte, aber auch noch naturnahes Gebiet keine Entlastung, sondern vielmehr ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen und damit verbundene, radikale Einschnitte in die Lebensqualität, unter anderem durch Verbauung, Lärm und Abgase.

Besonders schockierend wären auch die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung, welche durch den starken Verkehr ebenso einer erhöhten Feinstaubbelastung ausgeliefert wäre. Besonders dramatisch ist dies, wenn man einen Blick auf die aktuellen Auszüge der Feinstaubmessung wirft. So zeigte die Messstation Stadlau, am 27. Jänner 2014 einen Tagesmittelwert von (PM10) 54 µg/m³ an. Der empfohlene Tagesmittelwert der Weltgesundheitsorganisation beträgt 50 µg/m³! Dies bedeutet, dass die gesundheitliche Belastungsgrenze schon jetzt überschritten ist und sich durch den Bau der Stadtstraße nochmals rapide erhöhen würde.

Die gesundheitlichen Folgen für die Anrainer und gerade Kindern (da es in unmittelbarer Nähe der Straße auch Schulen gibt) wären fatal: Feinstaub gelangt ungehindert bis in die Lungenbläschen, was zu Atemwegsbeschwerden, Asthma, Allergien, Lungenkrebs und einer weiteren Reihe an Herz-Kreislauferkrankungen führen kann!

Es ist von Seiten der Wiener Stadtregierung absolut unverantwortlich den Menschen gegenüber durch den Bau der Straße dieses massive Risiko für die Gesundheit, einzugehen. In diesem Zusammenhang darf man auch nicht den mit dieser Entwicklung einhergehenden Anstieg der Kosten im Gesundheitsbereich zur Behandlung dieser abgasbedingten Krankheiten vergessen.

Eine verkehrspolitische Wende ist unverzichtbar!

Eine Veränderung der derzeitigen Verkehrspolitik wäre also nicht nur wünschenswert, sondern ist absolut notwendig! Doch was kann man unternehmen?

Zum einen natürlich die engagierten Menschen und Initiativen, wie „Hirschstetten retten“ unterstützen, indem man sich informiert, das Thema an eine breitere Öffentlichkeit bringt und sich an den Petitionen beteiligt.

Zum anderen indem man sich für eine grundlegende verkehrspolitische Wende einsetzt. Die KPÖ Donaustadt engagiert sich schon seit Jahren gegen den Bau von neuen Autobahnen und für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Realisiert werden könnte ein Umstieg vom Individualverkehr auf Öffis durch Freifahrt auf diese. Dass die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs langfristig, neben ökologischen Vorteilen, auch aus ökonomischer Sicht Sinn machen würde, zeigt allein die Tatsache, was für Summen zurzeit für neue Straßen ausgegeben wird: ein Meter des Lobautunnels (ein weiteres Monsterstraßenprojekt im 22. Bezirk) kostet mindestens 300.000 Euro!

Die rot-grüne Stadtregierung hätte die Möglichkeit einen großen Schritt in Richtung eines lebenswerten Bezirks mit einer gesunden Umwelt und eines gutausgebauten, für jeden verfügbaren Öffiverkehrsnetz, zu setzten. Stattdessen werden neue Straßen gebaut! Warum fehlt der Stadtregierung, welche sich ja gerne als Bewahrer eines ökologischen Wiens sieht, der politische Wille zu einer richtigen verkehrspolitischen Wende?

PS: Nachdem ihre an den Wiener Gemeinderat gerichtete Petition gegen die autobahnähnliche Stadtstraße, die von an die 4500 Wienerinnen und Wienern unterzeichnet wurde, ohne Anhörung von der MA 26 einfach auf „beendet“ gesetzt wurde, hat die überparteiliche Initiative „Hirschstetten-retten“, auch eine Nationalratspetition eingereicht, Der NR-Petition kann ebenso, wie der Petition an den Gemeinderat zuvor, auf der Website des Parlaments online unterstützt werden.

Petition an das Parlament - Hier klicken!